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suche mußten mit dem geringen, aus dem Jahre 1910
noch vorhandenen S 9 2n5
durch die große Trockenheit stark ge-
hemmt. Verhheniemäßig gut waren die Wachstums-
entwicklung und der Bohnenansatz der Phaseolus
radiatus; trotzdem waren die Ernteergebnisse nur
**“ die Ernte betrug 67 kg auf 1 ha.
eim Bohnenanbau muß in Zukunft auch Wert
auf feldmäßigen Anbau gelegt werden; die Versuche
auf wenigen Quadratmetern können keinen Vergleich
der einzelnen Sorten für den Anbau in Feldkultur zu-
lassen, da die Bedingungen für die verschiedenen
Sorten auf den kleinen Flächen sehr verschieden sind.
räge dieser kleinen Flächen können, auf den
Hektar berechnet. zu bedeutenden Trugschlüssen Ver-
anlassung geben E
eis
wurde im feuchten zuhe des an Nuatjä vorbei-
fließenden Baches angebaut. Er keimte un gut,
namentiich nachdem durch zeimaliges achpflanzen
die Fehlstellen ergänzt war ann aber im
Juli und August die große — ashn wurde
der Boden vollständig hart, der Reis bekam ein fahles,
gelbes Aussehen und wurde von Tag zu Tag schlechter.
Um ihn noch zu verwerten, wurde er mit dem Halm
als Viehfutter verwendet.
6. Süßkartoffel.
Für den Säßkartoffelanban wurde ein zun äbre
Feld (1,5 ha) in kartoffeln
wurden im ie llzs Jahres je nach rir zur
Fütterung der Schweine dem Boden entnommen; eine
Erntefeststellung ist infolgedessen nicht erfolgt.
7. Kleinere Versuche mit Baumwolle.
Neben dem feldmäßigen Anbau der Togo-Sea-
Island wurde auf einem mit Küstenbaumwolle
aus dem Pflanzjahre 1910 bestandenen Felde der
Versuch gemacht, ob durch Zurückschneiden der Stauden
noch im zeiten Jahre eine nach Güte und rE
annehmbare Ernte erzielt werden könnte. Die Pflan
neten jedoch — mehr gut an und insbesondere ##n
die Wolle von schlechten Eigenschaften. Es wurden
dann, um Sortenvermischungen und die Verschlechterung
der Gesamtwolle zu vermeiden, diese Baumwollstauden
frühzeitig umgehackt. Daraus dürfte hervorgehen, daß
auch unter den hiesigen Verhältnissen eine mehrjährige
Ernte der Baumwollstauden wegen Verschlechterung der
Wolleigenschaften nicht zweckmäßig ist.
Weiterhin wurde versuchsweise noch ein Feld mit
Caravonica-Baumwolle angehaut, räumlich weit ge-
trennt von den Sea-Island-Kulturen. Da sich jedoch
die Caravonico schlecht entwickelte und der Sea-Island
sichtlich unterlegen war, wurde dieser Versuch, um ja
Sliemvermischungen zu vermeiden, frühzeitig abge-
rochen.
8. Düngungsversuche.
Der vom Kalisyndikat zu Versuchszwecken zur
Verfügung gestellte Kunstdünger traf zu Iet in Nuatjä
ein, am 30. August, und mußte infolgedessen als Kopf-
&Ze gegeben werden.
Infolge der späten Anwendung des Kunstdüngers
können die Versuchsergebnisse nicht vollständig zum
Vergleich der Wirkungsweise der verschiedenen Dün *
arten herangezogen werden. Jeden falls war
Wirkung der Düngergaben auf das Wachötun
der einzelnen Pflanzen sehr günstig. Der
Dünger wurde auf zwei trockener gelegenen Feldern
gestreut, auf denen die Baumwolle wegen der Trocken-
beit in der Entwicklung zurückgeblieben war. Die
Folge der Düngung war, daß die Baumwollpflanzen,
die vordem ein fahles Ausse en hatten, eine frisch-
grüne Farbe bekamen, sich # zell in die Höhe und
Breite entwickelten und reichlich Kapseln ansetzten.
Damit ist durch den Versuch im Jahre 1911 jeden-
falls bewiesen, daß der künstliche Dünger auch unter
den hiesigen Verlälteifsen namentlich auf den ab-
ebauten #dern der Anstalt, vorzü telich wirkt. Genane
erleichsergebnise und Rentabilitätsberechnungen
werden erst im Jahre 1912 zu gewinnen sein, da in
diesem Jahre der Dünger zur richtigen Zeit, nämlich
vor der Bestellung in den Boden gebracht werden
kann. Bemerkenswert ist, daß in den Dün ngs-
versuch eine Parzelle Neuland (argzelle 18) mii-
einbezogen wurde; dieses Stück erhielt keine Düngung:
trotzdem gehört es mit einem Ertrag von 155 kg auf
½ ha mit zu den ertragreichsten Parzellen, ein Beweis,
welch starkem Abbau die alten Felder bis jetzt aus-
gesetzt waren.
9. Saatlieferung.
Die Lieferung guter Saat an die Eingeborenen
tritt immer mehr in den Vordergrund der Aufgaben
der Anstalt. Wie wichtig diese Aufgabe ist, hat sich
auch bei der Ernte im Jahre 1912 wieder deutlich
gezeigt. Die Baumwolle der Landschaft Nuatjä, der
die Saat von der Ackerbauschule geliefert war, r che
sich auch im Jahre 1912 vor anderen chaften
durch besondere Güte und hohen 5 aus.
Wöbrend in den Entkernereien in Atakpame von
kg Kernbaumwolle im Durchschnitt nur 280 kg
2 Baumwolle gewonnen wurden, konnten in der
Entkernerei der Ackerbauschule von o kg Kernbaum-
wolle im Durchschnitt 250—260 # entkernte Baum-
wolle erzielt werden
m Jahre 1911 war Euch der Saatauslese be-
sondere Horgelt zuteil geworden. Es waren von
Frauen und Kinde ae Frsatcen n Akkordarbeit 22984 ke
= 66 Lasten Lege. Spa-Lsland-Saam unter Aufsicht
ausgelesen worden. Von diesen 766 Lasten wurden
545 Lasten an Eingeborene der Landschaft Nuatjä
verteilt. 50 Loeien gingen nach Sagada und 20 Lasten
nach Agbeluvhe.
g 1912 verbleiben in Ubereinstimmung
mit der Kaufmannschaft zwei Drittel der von der
Nuatjä-Baumwolle anfallenden Saat zu Saatzwecken.
Es werden also schon in diesem Jahre größere Bezirke
mit Saat versorgt werden könmen. und zwar werden
der Landschaft Nuatjä zunächst etwa 250 Lasten der
auf den Feldern der Anstalt erzengten Saat zugeteilt.
10. Saatzucht.
Zur weiteren Verbesserung der Saat wurden bei
der Ernte im Januar 1912 400 kg der besten Baum-
wolle von den geeignetsten Pflanzen als Massenauslese
gesondert geerntet; die von dieser Baumwolle gewonnene
Saat wird sorgfältig mit der Hand verlesen, alle Kerne
anderer Sorten, sowie zu kleine Kerne werden ent-
fernt; diese Saat ist für den Anbau im großen auf
den Hesigen“ Feldern bestimm
Maßnahme läßt“ zuroren. daß der Sea-
Jerd immer reiner wird, und daß auch die
einzelnen Islanzen besser werden
Weiterhin wurde mit den Sigentlichen Scathh
arbeiten für Baunmwolle und Mais nach wissen-
schaftlichen Grundsätzen begonnen, und zwar wurden
diese Arbeiten von dem landwirtschaftlichen Sachver-
ständigen Dr. Ziegler übernommen.
Für die Baumwollzüchtung wurden 167 Pflanzen
ausgewählt, die nach Wachstum, Entwicklung und
Kapselansatz als die besten erschienen.