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.Oase“ genannten Partien sind aichiger als Garten-
terrains zu bezeichnen. Der Rest besteht zum
größeren Teile aus unkultivierten oder partiell oder
zeitweilig kultivierten Flächen, zum kleineren Teile
aus Strand, beweglichen Dünen, Sümpfen, Salinen
und nackten Felsen.
Auf Grund der Klima= und Bodenverhältknisse
eignet sich das Terrain dort, wo Bewässerung
möglich ist, für alle Kulturen der subtropischen
Zoue und der tropischen Küstenzone. Wo eine Be-
wässerung nicht möcllich ist, erscheint Anpflanzung
einzelner, der Trockenheit widerstehender Baumarten
und rasch wachsender Herbst= und Winterkräutergewächse
empfehlen
Da Fos eerläuie des genannten Gebiets gieß-
bachähnlichen Charakter aufweisen, so ist ihre Aus-
nutzung nur während der Winterzeit und in be-
schränktem Maße möglich. Es wird weiteren Studien
vorbehalten sein, festzustellen, ob das System der
Unterwassersetzung größerer Strecken zur Regenzeit
oder Aufspeicherung des Regenwassers in Reservoirs
behufs rtein während der trockenen Jahreszeit
vorzuziehen i
Die Suenutung des Grundwassers und der ersten
tiefen Wasserschicht wird ausgiebiger sein können als
süsher, jedoch in verhältnismäßig beschränktem Maß-
bezs läßt sich noch nichts über die Möglichkeit aus-
sagen, Wasser aus der Tiefe vermittelst artesischer
Brunnen zu holen. Ein in Angriff genommener
Versuch wird über diesen für die landwirtschaftliche
Zukunft der tripolitaniichen Ebene so wichtigen Punkt
weiteren Aufschluß geben.
Die intensive Kalen mit Bewässerung der Felder
muß zur Zeit auf einen verhältmismäßig kleinen Teil
des Territoriums beschränkt bleiben. Für den Rest
des Gebiets kommt ein System der Trockenkultur
von Baum= und Kräuteranpflanzungen in Betracht,
dessen Einzelheiten auszuprobieren sind, was aber
nach den vorliegenden Erfahrungen möglich erscheint.
Im Bereich der bestehenden Gartengebiete kann
in langsamem und beschränktem aße die An-
iedlung auern erfolgen. In derselben
Lanefnug. und beschränkten Weise kann sich die Klein-
wirtschaft mit Bewässerung über die gegenwärtigen
Oasen hinaus allmählich ausdehnen
wird abgeraten, nach dem Re ste der be-
schriebenen Zone einen zu starken und zu Eeschlennigten
Strom von Auswanderern zu lenken, bevor über die
nötigen technischen und ökonomischen Erfahrungen ver-
fügt wird, die zur Feststellung eines einträglichen
Typu- von landwirtschaftlichen Unternehmungen auf
r Basis eines gemischten Trockenkulturshstenis un-
wens sind.
(Aus einem Verichte des Laiierl Konsulats
n Tripolis.)
Der Bandel des Sudan im Jahre 1912.
Nach den amtlichen Ausweisen über den Handel
des Sudan im Jahre 1912 bezifferte sich die Waren-
einfuhr auf 1967429 LE gegen 2273 949 LE im
Jahre 1911, so daß sich eine Abnahme um 306 520 LE
ergibt. Die Warenausfuhr bewertete sich im Jahre
1912 auf 1 373 119 LE. während sie im Jahre 1911
insgesamt 1 370 958 LE betrug; es ist mithin eine
Abnahme um 3839 LE zu verzeichnen.
Auf die einzelnen Warengruppen verteilte sich die
Gesamtein- und -#ausfuhr, wie folgt — ert in
#.
Einfuhr
Ausfuhr
1912 1911 1912 1911
Tiere u. ticrische Erzeugnisse 47,2 50,5 236,1 280,1
Häute, Felle, Leder, Leder-
waren 29,8 23,8 44,9 40.7
Sonstige tierische Erzeug-
nisse, Abfälle usl- 10,8 13,8 111,4 104,6
Getreide, Gemüse. M.
sonstige ii. ni
Erzeugnisse 241,9 148,4 175,9 280,1
Holräruhvauen . 391,5 828,8 608,6 486,8
Spirituosen, Getränke u. Ole 65.9 70,6 0,7 0.5
Papier und Druckfechen. . 16,5 14, 1 — —
Holz und Kohler . . 164,1 280,8 8,4 1,1
Stein-, Ton-, Glas- und
Kristallwaren 40,0 37.9 — —
Farbstoffe und Farben #n 6.6 7,1 -.1
Chemische u. medizin. Fabri-
kate und Parfümerien 81,4 92,5 10,6 13,6
Textilwaren 588,1 705,8 140,6 238,5
Metalle und- Metallwaren. 191,4 979,4 5.5 26.7
Verschieden . 100,8 96,4 32 5,2
Tabak und Tabatftbriccte 42,6 35,4 —
Als die hauptsächlichsten Ein= und Ausfuhrartitel
innerhalb der einzelnen Warengruppen kommen im
Jahre 1912 in Betracht (Wert in 1000 LE): Einfuhr:
Weizen 23,0, Durrah 51,6, Reis 28.7, Weizenmehl 87,7,
rafftrierter Zucker 257 5 Kaffee 64,5, Tee 34,7, Bau-
holz 23,1, Kohle 99,9, rerenstoff= 26,5 Baumwollen=
waren 412,7, Eisen und Stahl, verarbeitet 31,.2. Aus-
fuhr: Stiere und Kühe 107,6, Schafe und Ziegen 110,8,
ungegerbte Ziegen= und Schaffelle 37,2, Elfenbein 94,5,
Sesam 89,1, Datteln 35.6, Gummi 603,5, Baumwolle,
entkörnt 88,5, desgl., nicht entkörnt 50,6, Gold 35,
An der Einfuhr des Sudan nahmen im Jnyre
1912 die folgenden Staaten (Wert in 1000 LEP) teil:
Abessinien (64,7), Österreich (26,5), Belgien (11,9),
Agypten (944, Erythräa (21,0), Großbritannien (520,7),
Deutschland 20,0), Italien (43,6), Indien und Aden
(203,3). Der Rest entfiel auf die übrigen Länder. Die
Ausfuhr ging im gleichen RZiitraum nach folgenden
Ländern (Wert in 1000 SE): Osterreich (24,6), Belgien
S366, 8), Agypten (627.5), Erythräg (10,1), Frankreich
(110,6), Grohöritannien (268,3), Deutschland (123,9),
Lu0 (19.3), den Vereinigten Staaten von Amerika
(118,7). Der Rest kam auf die übrigen Länder.
(Nach Sudan Government Customs. Quaterly
Statement of Trade with Foreigu Countries
and Egrpt.)
Angola.
Aufhebung der Ausfuhrabgabe für Mais.
Der Generalgouverneur von Angola hat unterm
12. März 1913 bis zur endgültigen Hescheinung durch
die Zentralregierung vorläufig bestimmt, daß vom Tage
der Veröffentlichung dieser Verfügung ab der in der
Provinz Angola erzeugte Mais von jeder Ausfuhr-
abgabe befreit bleibt.
(Boletim Oficial de Angola.)
nͤgvptischer sudan.
Handels= und Gewerbesteuer.
In der Sudan Government Gazette vom 20. März
1918 ist eine unterm 18. Mai 1913 erlassene Verord=
nung der Sudanregierung, betreffend die Besteuerung