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Kreise der Landwirtschaft berufen worden: Exzellenz
Dr. Mehnert-Dresden und Dr. Engelbrecht- Oben-
deich bei Glückstadt.
Aus den Kreisen der Industrie und des
Handels sind neu ernannt worden: Geheimer Kom-
merzienrat Arnhold-Berlin (Kohlenhandel), General-
direktor Braetsch-Kattowitz (Bergbau), Carl Gins-
berg-Hanau (Diamantenindustrie), Geheimer Kom-
merzienrat Goldberger-Verlin (Ständige Aus-
stellungskommission), Arnold v. Guilleaume-Cöln
(Hanfindustrie), Kommerzienrat Paul Herz-Berlin
(Olindustrie), Kommerzienrat Louis Hoff-Harburg
a. d. Elbe (Kautschukindustrie), Henry Nathan-Berlin
(Bankgeschäft), Karl Supf-Berlin (Kolonial-Wirtschaft-
liches Komitee), Dr. Max Weigert-Berlin (Woll-
industrie), Geheimer Kommerzienrat Rehwoldt-
Leipzig (Maschinenindustrie), Kommerzienrat Hütten-
müller-Ludwigshafen a. Rh. lchemische Industrie),
Geheimer Kommerzienrat Schüller-Bayreuth (Baum-
wollindustrie), Konsul L. Pagenstecher-Hamburg
(Warenhandel), Kommerzienrat Heinrich Otto-Stutt-
gart (Baumwollindustrie), Direktor Gustav Pielenz-
Heilbronn (Nahrungsmittelindustrie). Dr. Karl Lanz--
Mannheim (Maschinenindustrie), Kommerzienrat Sacky
Richart-Mainz (Bijouterieindustrie), Kommerzienrat
Ewald Pferdekämper- Weida (Juteindustrie), Ge-
heimer Kommerzienrat August Schultze-Oldenburg.
(Reederei und Glasindustrie), Kommerzienrat Ernst
Amme-Braunschweig (Maschinenindustrie), Geheimer
Kommerzienrat Edmund Schmidt-Altenburg, S. A.
(Tabakindustrie), Hermann Eschenburg-Lübeck (Holz-
handel).
* Der landwlrtschaftiiche Dienst und das landwirt-
schaftliche ersuchawesen in den deutschen Schutg-
ebleten.
(Nach dem Stale vom 30. April 1918.)
I. Deutsch--Ostafrika.
Die Bearbeitung aller die Landwirtschaft des
Schutzgebiets betreffenden Angelegenheiten beim
Kaiserlichen Gouvernement in Daressalam liegt
in Händen des Referenten für Landwirtschaft.
Das landwirtschaftliche Versuchswesen wird
von den nachbenannten Versuchsstationen wahrge-
nommen, die rein kosfenschossichen Untersuchungen
vom B ichen Institut Amani
allein.
Für die Bearbeitung des Düngungswesens
und bodenkundliche Untersuchungen, ferner für
praktische Arbeiten auf dem Gebiete der Viehzucht
und endlich für das Studium der Baumwoll=
schädlinge und -krankheiten sind jedoch dem Gou-
vernement noch drei besondere wissenschaftliche
Beamte beigegeben. Diejenigen Verwaltungs-
bezirke, in denen die Gewinnung lan dwirtschaft-
licher Exportprodukte in größerem Umfange
991 1).
bereits besteht oder nach den natürlichen Be-
dingungen, nach Lage der jetzigen Siedelungs-
und Verkehrsverhältnisse möglich ist, erhalten land-
wirtschaftliche Assistenten als „Bezirksland-
wirte“ zuerteilt, die zugleich als Wanderlehrer
unter den Eingeborenen tätig sind.
Zur Zeit sind acht Bezirkslandwirte in Tätig-
keit, und zwar in den Bezirken Bagamoyo,
Daressalam, Kilwa, Lindi, Kissaki, Moro-
goro, Rufidji und Tabora. In den drei letzt-
genannten Bezirken sind die betreffenden Beamten
zugleich Assistenten an den dort befindlichen Baum-
wollstationen.
Das Schutzgebiet verfügt jetzt über fünf im
Betrieb befindliche landwirtschaftliche Versuchs-
stationen und eine Anlage für Obstbau.
1. Viologisch-Landnirtschaftliches Institut
Amani
Im Usambaragebin Tanga. Begründet
902
Naturwissenschaftliches Forschungsinstitut mit
botanischem, chemischem und zoologischem Labo-
ratorium. Versuchsgarten und Versuchsplantagen
in Amani und im Sigital. Einführung und An-
zucht fremdländischer, tropischer Nutzpflanzen.
Wissenschaftliche Untersuchungen und Versuche im
Interesse der ostafrikanischen Plantagenkulturen.
Studium der Pflanzenschädlinge und -krankheiten.
Düngungsversuche, Bodenanalysen, Untersuchungen
technisch verwertbarer Landesprodukte. Abhaltung
von Kursen für Pflanzer.
Wissenschaftliches Personal: 1 Direktor, 2 Che-
miker, 2 Botaniker und 1 Zoologe. Ferner sind
1 Obergärtner und mehrere Gärtner am Institut
angestellt.
2. Landmirtschaftliche Versuchsstation
Kibongoto.
Am Kilimandjaro, Bez. Moschi.
1911
Fr Ackerbau und Viehzucht. Sorten= und
Anbauversuche mit Baumwolle, türkischem Tabak,
Kaffee, Körnerfrüchten, Leguminosen und Hack-
früchten; Züchtung von Lokalrassen der Baum-
wolle und wichtigsten Getreidearten; Versuche mit
Gründüngung und Futterpflanzen, zur Verbesse-
rung der Weiden und zur Heugewinnung.
Rindviehzucht mit eingeborenen Schlägen und
Frankenvieh; später Versuche mit Kleinvieh, ins-
besondere Wollschafen und mit Schweinezucht.
Weißes Personal: 1 Leiter (Landwirtschaft-
licher Sachverständiger), 1 wissenschaftlich vor-
gebildeter Assistent und 1 türkischer Tabakpflanzer.
3. Baumwollstation Mpanganya
am Rufidji, Bezirk Mohorro. Begründet 1904
als „Baumwollschule“ des Kolonial-Wirtschaftlichen
Begründet