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standsfähig gegen Trocken heit, wüchsen gut auf armem
Boden und gäben reiche Futtermassen.
In kälteren Distrikten, wo Futter zeitiger im
Winter gebraucht werde, müsse man schon Ende Fe-
bruar die ersten Parzellen säen und dann alle 2 bis
3 Bochen, weitere Flächen, die letzten Ende Mai.
den westlichen Distrikten, wo meist von Sep-
tembe bis November Futtermangel herrscht, brauche
man die ersten Felder nicht vor Mitte Juli bestellen.
Am Schluß des kurzen Vortrags wies der Redner
auf die Notwendigkeit hin, nicht nur für Futterpflanzen,
sondern für alle Feldfrüchte den Boden richtig nach
dem Trockenfarmsystem zu bearbeiten. Jeder solle
selbst Versuche machen und die Resultate von richtig
bearbeitetem und primitiv bearbeitetem Ackerbau
vergleichen.
I r—
1*
Die Diskussion im Anschluß an diese beiden
Vorträge war lebhaft. Sir Percy Fitzpatrie führte
in Beantwortung einer Reibe von Fragen folgendes
aus: Er könne vorläufig nicht sagen, daß die von ihm
angelegten Dauerweiden irgendwie Anzeichen von einer
beschränkten Lebensdauer zeigten. Allerdings würden
seine Weiden ordentlich gelockert und bearbeitet. Be-
sonders Paspalum-Weiden müsse man mindestens alle
zwei bis drei Jahre kultivieren; das Stum der
Gräser sei besser, wenn linstlicher s gegeben
werde, aber es sei erstaunlich, wie gute Erfolge auch
ohne #ünngung ereis erreicht werden könnten.
bosa gäbe zweimal im Jahre Saat.
Man lasse aber die Weideflächen am besten niemals
in Saat kommen. da letztere der Pflanze viel Kraft
nehne. Tall fescue gebe nur einmal im Jahre Saat.
r habe keine exakten Versuche darüber angestellt,
wiever Stück Großvieh auf einen Acre Phalaris- oder
LPaspalum- Weide gerechnet werden könnten. Man
könne aber an der Hand der von ihm gegebenen
Zahlen ungefähre Resultate berechnen. Er könne mit
Sicherheit sagen, daß bei ihm die künstlichen Weiden
mindestens zehnmal so gut seien als das natür-
liche Veld
Es wurde aus der Versammlung der Antrag ge-
stellt, nochmals bei der Regierung, wie im Vorjahre,
um Einstellung von wenigstens 10 2 in den Etat
für Einrichtung und Betrieb von 10 Versuchsstationen
zu bitten. Nicht viele Privatleute seien in der Lage,
so umfangreiche Versuche anzustellen, wie Sir Percy
Fitzpatric, und es müßten gleichzeitig mit den Trocken-
farmversuchen botanische Versuche ausgeführt und zu
diesem Zwecke die Zahl der Regierungsbotaniker ver-
mehrt werden. Der Kongreß faßte dementsprechende
Resolutionen.
Ein Delegierter meinte, es seien nicht genug Ver-
suche mit den einheimischen afrikanischen Gräsern an-
gestellt worden. Sir Percy antwortete darauf, er
habe fremdländische Grassorten nicht aus Abneigung
gegen die afrilanischen Gräser für seine Weiden aus-
gewählt, sondern weil in Südafrila nicht ein einziges
gutes Futtergras heimisch sti das trotz Dürre und
Frost grün bliebe. Er habe Versuche mit einigen
Sorten Wit aber es sei ihm nicht gelungen, eine
brauchbare zu finden. Trotzdem setze er die Versuche
mit einheimischen Gräsern fort.
Wenn einzelne Individuen nicht imstande seien,
Versuche auszuführen, so könnten das doch sicher die
städtischen Verwaltungen. Sie hätten große Flächen
Gemeindeland zur Verfügung, und es würde so nicht
viel kosten, auf diesen einige Acres Versuchsfelder an-
zulegen; wahrscheinlich würde sich das sogar gut be-
zahlt machen.
Ein Farmer erzählte der Versammlung von den
gohen. Erfolgen, welche er mit der Anlage von
alaris-Weiden gehabt habe.
Es wurde die Frage aufgeworfen, ob Paspalum
nicht das Wachstum der anderen Gräser unterdrücke.
Sir Percy gab zu, daß diese Möglichkeit vorliege.
Er pflanze deshalb Paspalum auf tief gelegenen
Feldern an.
Herr Burtt-Davy hat Versuche mit mexikanischen
Grassorten im Gange und glaubt, daß es ihm gelingen
wird, ein Gras herauszufinden, das auch in den
trockensten Gegenden Südafrikas ohne Bewässerung
angebaut werden kan
utterwert oner angegebenen Gräser sei un-
gefähr eh gleiche. Es sei nicht ein einziges Gras
Hete welches man als nährstoffarm bezeichnen
müsse
Es wurde ferner gefragt, ob eines der erwähnten
Gräser in den südwestlichen Distrikten der Kap-Provinz
bessere Erfolge geben würde als Luzerne. Sir Perchy
meinte, daß Luzerne noch die beste Futterpflanze jei
o Luzerne nicht wachse, solle man mit
versuchsn, wo aber Luzerne wachse, golle man Mächt
Luzerne anbauen. Man könne ja nebenbei mit Gräsern
Versuche anstellen.
Herr Burtt-Davy sprach noch über seine aus-
gedehnten Versuche mit einheimischen Grassorten. Er
habe mit Gräsern aus allen Teilen Südafrikas Ver-
suche angestellt, aber nicht ein einziges gesunden, das
man zum Ersatz der fremdländischen Gräser verwenden
könne. Alle süvofrikanischen Gräser seien Sommer=
gräser. Er werde seine Versuche weiter fortsetzen,
trotzdem er mit vielen Sorten schon seit acht Jahren
ohne Erfolg experimentiere. Eine südafrikanische
Grasart werde mit großem Erfolge in Australien an-
gebaut. Sie sei für diesen Erdteil sehr gut, entspreche
aber nicht den Bedürfnissen Südafrikas. Hier sei die
erwähnte Sorte weniger gut als eine Anzahl anderer
einheimischer Gräser, und sie lasse sich überhaupt nicht
mit den fremdländischen Gräsern vergleichen.
In seinem Schlußwort führte Sir Percy noch aus,
er habe anfänglich geglaubt, Südafrika sei schlimm
daran, weil es nicht so gute Weidegräser besitze wie
andere Länder. Nachher habe er aber herausgefunden,
daß die Weiden Englands wie der Vereinigten Staate#n#
von Nordamerika fast gar keine einheimischen Gräser
besitzen, sondern durchweg mit fremdländischen Gras-
sorten angelegt sind.
(Aus einem Bericht des Deutschen Landwirtschüft-
lichen Sachverständigen für Britisch-Südafrika.)
Deutsch-Westafrikanische Bank.,)
Togo.
Wenden wir uns zunächst der einen Hälfte unseres
Arbeitsfeldes, dem Schutzgebiet Togo, zu, so weist
nach den vorläufigen amtlichen Feststellungen der
Landel desselben dem Werte nach im Jahre 1912 eine
Einfuhrziffer von 11 427 800.“ gegen 9 620 030 im
Jahre 1011 und eine Ausfuhrzisfer von 9 958 900.“
ür 1912 gegen 9 317 500 / für 1911 auf; also eine
Mehreinfuhr für etwa 1 800 000 und eine Mehr-
ausfuhr von nur 640 000 ./7. Berücksichtigt man bei
diesen Ailterr noch diejenigen Werte, welche keine
eigentlichen Handelswerte darstellen, nämlich Bargeld
bei Ein= und Ausfuhr und Eisenbahnmaterialien bei
der Einfuhr, so ergibt sich sogar gegenüber einer
*) Aus dem Bericht über das 8. Geschäftsjahr 1912.