Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

W 307 20 
saubersten Dörfer ausgesetzt. In Bathurst wurden 
14 Impfungen vorgenommen, im Protektorat 367. 
Das Klima ist während der Trockenzeit (No- 
vember bis Mai) angenehm:; während der übrigen 
Monate, der Regengeit, sind die klimatischen Verhält- 
nisse ähnliche, wie man sie an der Westküste Afrikas 
allgemein findet. Die höchste Temperatur im Schatten 
mt“ 010 die niedrigste 589. Der Regenfall war 
Bathurst und Mac Carthy Fäand haben je ein 
Postamt. Die Alrican Direcr Tel egraph Company 
hülerhäit eine Stationi in Bathurst. Inlandstelegraphen 
gibt nicht. 
(Aus Gambia, report for 1912, Xo. 767.) 
* Nyassaland 1912/13.") 
1. Finanzen. 
Die Gesamteinnahmen des Protektorats stiegen 
von 128 856 L auf E- L, die Ausgaben von 
118 070 L auf 166 361 
Unter den Einnaumen sind zu nennen: 
1911/12 1912/13 
  
Zölle 22 035 26513 
Hafen- ud Werstabgaben . ..7808 9004 
Landster .. ....— 7991 
Li siewien, !•) . 5282 3334 
Post. 3638 4560 
2 aandverkäufe 1871 677 
Reichszuschuß . . 31 500 5000 
Anleihe von Imperial Treasury — 50 000 
Folgende A usgabenj sind bemerteuswert: 
Militär . 1341216550 
Medizinalwesen: . . 140099508 
WIUcmchaItlIche Medizinalkommission — 5 130 
lckerbau, Forst= und Veterinärwesen 4 775 4006 
Poss 5258. 5 785 
Aclöfng der Kailwar Subsid Land, — 50 000 
Die Hüttenstener wurde bei dem niedrigeren Satz 
von 3 2 18, bei dem höheren Satze von 6 auf 88 
erhöht. Die Landstener ist nach der Land tax 
Ordinance vom Jahre 1911 zum ersten Male erhoben. 
Die Anleihe aus dem Imperinl Trensury von 50 000 S 
diente zur, Zahlung der ersten Rate an die Pritish 
Central Afriea Companx Limited, um die Rnilwax 
Subsidy Lunde von 361 600 Acres, die nach den Shire 
Highlands Railway Contracts von 1902 und 1903. zu 
hewähren ist, abzulösen. Als Ablösung sind im ganzen 
180 800 L nach den Bedingungen des Vertrags vom 
12. März 1913 über den Bau einer Eisenbahn von 
Port Herald zum e zu zahlen. 
2. Handel. 
Der Außenhandek des Protektorats (Einfuhr 
lp Ausfuhr) ohne den Transit= und Geldverkehr wuchs 
388 270 L auf 447 539 L, also um 59 269 L d. h. 
15 v. H. 
Der Wert der Einfuhr betrug: 
1911/12 1912)/13 
2 . 
Handelsgüter 229 790 207 669 
Gouvernementsgüter 6u020 5220 
Eisenbahnmaterialien 818 — 
Summe: 286 628 272889 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1918, S. 284 f. 
  
An der Ausfuhr waren beteiligt, 
Handelsgüter 1 460 174 628 
Gondernementsgüter 182 22 
Summe: 151 642 174650 
Ein= und Ausfuhr zusammen: 
388 270 447 539 
Bei der Einfuhr nahmen Tertilwaren den ersten 
Platz ein (57,3 v. H.). Die Einfuhrgüter kamen zu 
72 v. H. aus Engkand 6 v. H. aus englischen Kolonien 
und 22 v. H. aus anderen Ländern. Die Einfuhr aus 
Deutschland, die im Vorjahr um 5 500 KL gefallen 
war, * um 18 219 L (110 v. H.) gestiegen. 
Die Hauptausfuhrartikel sind Baumwolle, Tabak, 
Kautschuk, Laffee, Tee. Von der Ausfuhr gingen 93 v. H. 
nach England, 1 v. H. nach den britischen Kolonien und 
6 v. H. nach anderen Ländern. Die Ausfuhr nach 
Deutschland, die im Vorsahr um 10 v. H. gestiegen 
war, nahm um 6 591 45 v. H. ab. 
auhln 
1911/12 1912 13 
# 
ging ein: 20 420 4 100 
und aus: 74594 33 400 
Im Berichtsfahr wurden= versandt nach England 
nichts, Südaf 360 266, Britisch-Ostafrika 10 000, 
Nobthodesien titho Portugiesisch-Ostafrika 6 221. 
Der Transitverlehr betrug 1911/12 . 061 L. 
1912·'13 48 077 L, also mehr 5 616 L d. h. 13 v. H. 
3. Landwirtschaft. 
Das Land litt sehr unter der Dürre. Iunfolge- 
dessen fiel auch zum ersten Male die seit 5 Jahren 
stark gewachsene Ausfuhr der von den Eingeborenen 
gebauten Baumwolle. Die klimatischen Verhältnisse 
in den Shire Higlands — dem Mittelpunkt der euro- 
päischen Pflanzungen — und in dem nöärdlichen Teil 
des Nhassalandes waren oünstiger, besonders für 
Baumwolle, so daß infolge des guten Ausfalls der 
Ernte in diesen Gegenden die Ausfuhr landwirtschaft- 
licher Produkte noch steigen konnte. 
Von Europäern wurden 24 155 Acres gegen 
23314 im Vorjahr bestellt. Die probeweise einge- 
richteten Märkte für Baumwolle Eingeborener 
haben sich durchaus bewährt. Nicht nur weil sie dem 
Eingeborenen Anbauer zeigen, wie sehr es auf die 
ite der Baumwolle ankommt, sondern auch weil sie 
ihm die besten Preise für sein Produkt sichern. Es 
ist benösichtigt. Märkte auch in anderen Bezirken ab- 
zuhalter 
Sehr bemertenswert sind die Fortschritte des 
Tabakbaus. Im Jahre 1901 waren 21 Acres mit 
Tabak bepflanzt, 1910 11 waren es 4 50 1911/12 
7411 und im Jahre 1912/13 sogar 10 496. Die Ernte 
würde ausreichen, um 3 v. H. des Durchschuktesvore 
brauchs in England zu decken. 
4. Forstwirtschaft. 
Infolge der Trockenheit des Jahres sind sehr viel 
Bäume eingegangen. Die Aufforstungsarbeiten werden 
aber eifrig fortgesetzt, so sind z. B. in den Pflanz- 
schulen bei Blantyre und Zomba 312 370 Bäume 
gepflangt. 
5. Schulwesen. 
Regierungsschulen gibt es nicht. Der Unterricht 
der Eingeborenen wird von den verschiedenen Missions- 
gesellschaften besorgt. Während der letzten sechs Jahre 
sind 1000 8 vom Gonvernement jährlich bereit gestellt, 
um das Elementarschulwesen zu unterstütgen, und unter 
gewissen Bedingungen auf Antrag an die Missions-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.