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links und rechts befanden sich tiefe Schluchten.
Gegen 9 Uhr kamen wir an den Fluß Kerawat,
welcher hier etwa 30 m breit und sehr reißend
ist. Das rechte Ufer ist etwa 300 bis 400 m
breit, eben und mit vielen Enkalypten bestanden.
Am linken Ufer treten die Berge bis dicht an den
Fluß heran, ebenes Land fehlt hier ganz. Vom
Kerewat aus stieg der Weg teilweise sehr steil
über vier Bergrücken von mäßiger Höhe bis zum
Bache Iwangma, wo wir gegen 1 Uhr ankamen
und eine kurze Rast machten. Da ich im Bache
verschiedene versteinerte Holzstücke fand, ging ich
eine Strecke im Bachbette entlang und fand außer
diesen Versteinerungen auch einige Kohlenstücke.
Anstehend wurden die Kohlen leider nicht gefunden,
obwohl ich noch eine halbe Stunde im Bache
aufwärts ging. Tonige Schichten, abwechselnd
mit weichem Sandstein, standen im Bache häufig
an. In diesen Sandstein eingebettet, kommen
die versteinerten Baumstämme vor.
Vom Bach Iwangma aus steigt der Weg sehr
steil an, bis zum Dorfe Busowit, etwa 400 m
hoch gelegen. Auf dem Marsche nach hier wurden
noch die Bäche Snochain und Sirmonmutki über-
schritten, welche ebenfalls kleine Kohlenstücke in
ihrem Gerölle führten. Das Dorf Busowit besteht
aus zehn kleinen Hütten, die Leute unterstehen
dem Häuptling To Magaga, welcher mit den
Uferleuten regen Verkehr unterhält. Das Dorf
wird, nach den vorhandenen Hütten zu urteilen,
etwa 50 Bewohner haben. Ich fand nur 7 Männer,
9 Frauen und 9 Kinder vor, die übrigen Leute
sollten nach Angabe des Häuptlings To Magqaqa
nach der Küste gegangen sein, um zu fischen.
Die anwesenden Bewohner waren sehr scheu. Ein
Versuch, ihre Namen festzustellen, mißglückte, da
alle entliefen. Nach einem längeren Aufenthalt
in Busowit setzten wir unsere Reise fort. Wir
marschierten auf einem Höhenkamm kurze Zeit in
westlicher und dann in südöstlicher Richtung weiter.
Nachdem wir etwa 3½ km zurückgelegt hatten,
stiegen wir an einem sehr steilen Abhang etwa
200 m tief zum Bache Garapki hinunter. Der-
selbe ist etva 10 m breit und 30 bis 40 cm tief
und stürzt sich als reißender Wildbach über große
Sandstein- und Eruptivgesteinsblöcke herunter. Er
soll ein Nebenfluß des Wundal sein, wie uns
unser Führer To Magaga erzählte. Da es schon
zu dunkeln anfing, als wir zum Garapki kamen,
schlugen wir hier am rechten Ufer desselben unser
Lager auf.
Am nächsten Morgen, den 17. Oktober, brachen
wir um 7 Uhr zum Weitermarsch auf. Der Weg
führte uns erst einige hundert Meter im Bache
hoch und stieg dann am linken Bachufer an einer
sehr steilen Wand hoch zum Dorfe Aun. Dasselbe
liegt auf einer Bergkuppe und ist von allen Seiten
von großen Taropflanzungen umgeben. Als wir
etwa bis auf 300 m an das Dorf herangekommen
waren, kamen etwa 15 Leute mit Speeren und
Keulen bewaffnet auf uns zu und versuchten uns
anzugreifen. Ich ließ die Leute dicht an uns
herankommen und sandte ihnen dann den Häupt-
ling To Magaga zu, welcher sie bernhigen sollte.
To Magaga ging auf den größten Schreier los,
nahm ihm den Speer ab, brach ihn entzwei und
warf ihn in den Busch, worauf sämtliche Baininger
davonliefen. Wir gingen dann in das Dorf,
welches aus sieben Häusern besteht, und versuchten
die Leute zu beruhigen, was uns nach längerer
Zeit auch gelang. Es kamen im ganzen
20 Männer, 3 Frauen und 2 Kinder zusammen.
Ein Versuch, die Leute namentlich zu zählen,
schlug fehl, da die Leute mißtrauisch wurden und
davonliefen, sobald man nach ihrem Namen
fragte. Als wir weitergingen, begleiteten uns
die Aun-Leute zwei Stunden weit.
Unser Weg führte noch immer aufswärts über
einen großen Höhenrücken und fiel dann plötzlich
steil ab zum Bache Ocholong. Auf dem Berg-
rücken trafen wir vereinzelt Sandsteinstücke an.
Der Bach ist etwa 10 m breit und 30 cm tief
und wilder, reißender Gebirgsbach. Er soll nach
Angaben unseres Führers ein Nebenfluß des
Wundal sein. Sandsteinschichten bilden im Bache
kleinere Klippen und sind an den Ufern des
Baches allerwärts anstehend. Vom Ocholong aus
stieg der Weg wieder sehr steil an und führte
uns nach etwa 2 bis 3 km Entfernung auf schlecht
begangenen Pfaden in das Dorf Nambirit. Es
waren hier 20 Männer, 6 Frauen und 6 Kinder
anwesend. Die Leute zeigten weniger Scheu. Ein
großer Mann mit intelligentem Gesichtsansdruck
erzählte uns, er sei der Häuptling To Bilingi,
er verkehre viel mit den Uferleuten und der
Häuptling Tapal von Kabair sei sein Freund;
sie hätten sich gegenseitig schon häufig besucht.
Er erzählte uns ferner, daß ein sehr guter und
kurzer Weg von Nambirit nach Wunapaladig
führe. Das Dorf liegt etwa 750 m hoch auf
einem breiten Rücken eines nördlichen Ausläufers
des Senewit. Der Boden ist sehr tiefgründig
und besteht aus rotem Lehm. Da es mittler-
weile schon spät geworden war, schlugen wir in
Nambirit unser Lager auf. Gegen 6 Uhr setzte
plötzlich ein starker Regen aus Nordwesten ein,
der unsere primitiven Lagerstätten in kurzer Zeit
unter Wasser setzte. Der Regen ging jedoch bald
vorüber; in der Nacht hatten wir das schönste
Wetter, es war jedoch infolge des Regens ziemlich
kalt geworden.
Am nächsten Morgen um 6½ Uhr marschierten
wir weiter. Der Weg ging in südwestlicher Rich-
tung langsam aufwärts. Links hatten wir das