Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVI. Jahrgang, 1915. (26)

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1. ob Vorsorge getroffen ist, daß in Zukunft 
das Privateigentum den internationalen Ab- 
machungen entsprechend behandelt wird; 
ob und welche Schritte die Betreffenden er- 
greifen können, um ihr Eigentum in Sicher- 
heit bringen zu lassen." 
Während des Druckes ist nachstehende amt- 
liche Nachricht des Gouverneurs vom 4. Januar 
d. Is. hier eingegangen: 
„An der Batangaküste sind die Gegner 
nicht über Kribi hinausgekommen. Aus Groß- 
Batanga und Plantation, das sie vorüber- 
gehend besetzt hatten, wurden sie wieder geworfen. 
In ständigen nächtlichen Beunruhigungen erlitten 
sie erhebliche Verluste. Zur Zeit holen sie an- 
geblich aus Dahomey Träger zum Vormarsch 
ins Innere. Dehane angriffen die Engländer 
zwischen dem 20. und 30. Dezember sechsmal 
von See aus, wurden aber stets zurückgeschlagen. 
Ihre Verluste dort betragen mehrere Europäer 
und etwa 30 farbige Soldaten. Unsere Verluste 
sind gering. 
Um Edea fanden für uns günstige Vorposten- 
gefechte statt. Eine Aufklärung der Franzosen 
von Edea gegen Babimbi endete nach einem 
Gefecht gegen unsere schwache Sicherung bei 
Lomki mit dem Rückzug nach Edea. 
An der Nordbahn mußte Abteilung von Engel- 
brechten vor weit überlegenen Kräften und vor 
einer von Johann-Albrechtshöhe über Eso- 
song und Manenguba angesetzten Umge- 
hungsabteilung abschnittweise die Nordbahn 
räumen. Die Engländer erlitten beim Nachstoßen 
starke Verluste, so bei Nlohe am 5. Dezember 
8 Europäer, etwa 60 Farbige.“') Am 10. Dezember 
wurden Nkongsamba und Bare unsererseits 
geräumt, nachdem alle Maschinen der Nordbahn 
unfahrbar gemacht waren. Vom 22. bis 28. De- 
zember erkundeten die Engländer gewaltsam gegen 
die Aufstiege zum Dschanghochland von Mbo 
bis Bana; sie wurden durchweg schon an unseren 
vordersten Stellungen zum Stehen gebracht und 
verloren 6 Europäer und 40 Farbige. 
An der Grenze des Ossidinge-Bezirks gegen 
Nigeria finden Vorposten= und Erkundungs- 
gefechte statt. Bei Karbabi angriffen die Eng- 
länder Ende November und Anfang Dezember 
mehrmals vergeblich; sie sollen jetzt zurückgegangen 
sein. Von Garug wird Mitte Dezember der 
Anmarich der Engländer von Norden über Paka, 
Ssorau, Demssa gemeldet. 
1 
* Nlohe befindet sich zwischen Lum und Lala 
wahrscheinlich dasselbe Gefecht, das nach den vorauf- 
gegangenen Ausfuhrungen von englischen Berichten als 
bei Lum-Lala geliefert, ungegeben wird und in welchem 
der englische Verlust nur 2 Europäer und 1I1 Farbige 
betragen haben soll. (R. N. A.) 
  
Mora wird von etwa 800 Engländern und 
Franzosen förmlich belagert, hat aber bisher alle 
Angriffe abgeschlagen und scheint sich halten zu 
können. 
Im Osten wird der Vormarsch der Franzosen 
von Kunde aus Ngaundere und von Betare 
auf Dendeng gemeldet. 
Nördlich und östlich Bertua wurden die 
Franzosen am 25., 27. und 28. Dezember, bei 
Ngilabo am 24. und 25. Dezember und die 
auf dem Mensimewege gegen Dume-Station 
oder Abong-Mbang vorrückenden am 27. und 
30. Dezember zurückgeschlagen. 
Bei Molundu wurden die Franzosen und 
Belgier in Kämpfen vom 30. November bis 
5. Dezember zurückgeschlagen, sie verloren min- 
destens 3 Europäer, viele Farbige, 2 Geschütze 
mit Munition. Auf den am 20. Dezember mit 
verstärkten Kräften erneuten Angriff wurde Mo- 
lundu von uns in der Nacht vom 21. auf 
22. Dezember geräumt. Wir verloren Polizei- 
meister Baller tot, Polizeimeister Hack ver- 
wundet. 
Südlich Ojem stehen die Franzosen am 
Wolöj; ihre Versuche, den Fluß zu überschreiten, 
wurden am 27., 28. und 29. Dezember an 
allen vier Punkten abgeschlagen. 
Ebermaier.“ 
  
(Abgeschlossen den 3. März 1915.) 
— 
III. Togo. 
Wie durch die vorhergegangenen Veröffent- 
lichungen bekannt geworden, ist die Verwaltung 
Togos unter den Engländern und Franzosen 
räumlich geteilt. 
Nach englischen Pressenachrichten („Westminster 
Gazette“ vom 9. Dezember 1914) wird der von 
den Engländern besetzte Teil Togos auf 
Kosten der englischen Goldküsten-Kolonie 
verwaltet. Der Legislative Conncil dieser 
Kolonie hat am 17. November 1914 beschlossen, 
die auf die Engländer entfallenden Auslagen der 
kriegerischen Operationen zur Einnahme der 
Kolonie Togo, die sich auf ungefähr 60 000 Pfund 
Sterling belaufen, auf Rechnung der Goldküsten- 
Kolonie zu übernehmen; außerdem hat der 
Council bestimmt, daß die für die Verwaltung 
des englischen Togoteils erforderlichen monatlichen 
Ausgaben von etwa 3000 Pfund Sterling und 
sonstige notwendige Ausgaben durch die Ver- 
waltung der Goldküsten-Kolonie bestritten werden. 
liber die neueren Verhältnisse des englischen 
Teils von Togo sind weitere Nachrichten von 
Deutschen eingegangen, die sich noch in Togo 
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