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Den Heldentod für das Vaterland starben die ehemaligen Angehörigen der Schutztruppen:
Major Brosig, Feldartillerie-Regiment Nr. 16,
Hauptmann v. Zülow, Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 206,
- Remmets, IV. Ing. Insp., Führer einer Reserve-Pionier-Kompagnie,
Häublein, -
# * V u
Rogalla v. Bieberstein, Grenadier-Regiment Nr. 12,
Sertorius, Königlich Bayerisches 3. Infanterie- Regiment,
14.
2 =
v. Schultz, Infanterie- Regiment Nr. 156,
Oberleutnant v. Wedel, Reserve-Husaren-Regiment Nr. 1.
Die Schutztruppen werden das Andenken der tapferen, in treuer Pflichterfüllung gefallenen
und bereits in den Schutzgebieten in Kriegs= und Friedenszeiten bewährten Kameraden in hohen
Ehren halten.
Berlin, den 15. Januar 1915.
Kommando der Schutztruppen.
In Vertretung:
v. Perbandt.
E—“t Tiichtamtlicher Teil
1
NMachrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilwetse nur mit Ouellenangabe gestattet.)
Komerun.
Die Sba-Expedition im Sembebe zirk (Südkamerun).")
(Mit einer Kartenskizze.)
1. Bericht des Stationsleiters
Zimmermann.
Im Januar hatte der Stationsassistent Kehm
an die Expedition des Major Fabricius berichtet,
daß die im Oktober 1913 geschlagenen Eba
bereits wieder im Aufstande seien. Als ich
Anfang Februar im Sembebezirk eintraf, konnte
ich dies nur bestätigen. Es wurde aber nichts
unversucht gelassen, mit den Eba in Verbindung
zu treten, um sie auf die Nutzlosigkeit ihres
Widerstandes aufmerksam zu machen. Auf meinen
kurz nach Eintreffen in Sembe angetretenen Dienst-
reisen wurden Boten und regierungsfreundliche
Häuptlinge zu den Aufständischen gesandt, um
diesen mitzuteilen, die Häuptlinge Mba und
Nadomapie sowie der Medizinmann Ebibiak
sollten sich bei der Station melden. Alle AufP
jforderungen waren vergebens, Drohungen und
BVerhöhnungen der Regierung und der Boten
waren die Antwort. Deshalb war es sehr er-
wünscht und nötig, daß die Expedition Fabricius
in den Sembebezirk einmarschierte, um den Eba
eine endgültige Niederlage zu bereiten.
Am 22. Februar traf in Sembe die Meldung
ein, daß die Expedition Anfang März im Bezirk
ankommen werde.
Auf Befehl der Expedition wurde von dem
Proviantlager in Ngoia Verpflegung nach
Dongo, Matadi (früher „Les Rapides“ ge-
nannt) und der Station Sembe gebracht. Ferner
waren alle Wege nach dem Süden und Osten
durch Patrouillen abgesperrt, um ein Abziehen
des Feindes nach Möglichkeit zu verhindern. Am
8. März traf der Adjutant Oberleutnant Harbers
in Massuk ein; dort kam ich am 9. an, um über
die augenblickliche politische Lage Aufschluß zu
geben. Die Station Sembe erreichte die Kolonne
am 13. März, wo den 17. auch Major Fabricius
ankam. Der Vormarsch begann am 18. März.
Der Südabteilung unter Major Fabricius wurde
ich, der Ostkolonne unter Oberleutnant Harbers
der Stationsassistent Kehm zugeteilt; ferner fanden
bei der Unternehmung 40 Polizeisoldaten und das
Maschinengewehr Verwendung. Am 21. März
wurde die Bergfeste Neu-Rdia, der Hauptsitz
der Aufständischen, gestürmt. Der Stab bezog
an diesem Platze bis zum Abschluß der Unter-
nehmung QOuartier.
Die drei Haupträdelsführer, die sich bereits
vor dem Anmarsch der Expedition aus dem Staube
*) Ugl.
„Deutsches Kol. Bl.“ 1914, S. 223ff.