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Die Betriebsergebnisse für die Monate Juni und
Juli 1914 sind schätzungsweise ermittelt.
Wie die Einnahmeziffer des Jahres 1914 ergibt,
hat die Kamerun-Nordbahn auch im Jahre 1914 eine
sehr günstige Eutwicklung genommen, da die Brutto-
einnahmen diejenigen des Vorjahres um rund 110000.4
übersteigen.
Die Industriebetriebe der Kamerun-Eisenbahn=
Gesellschaft sind in gleicher Weise und im Umfange
des Vorjahres weitergeführt worden. Die Vermessungs-
arbeiten an der im ganzen 27 250 ha umfassenden
Landkonzession der Gesellschaft wurden fortgesetzt, so
daß nunmehr ungefähr 20 000 ha vermessen sind. Eine
Parzelle in Größe von 164 ha wurde an das Syundikat
für Olpalmenkultur verkauft. Auf einer an mehrere
Tabaksgesellschaften verpachteten Flüche von annähernd
15 000 ha Größe hatten diese Gesellschaften mit recht
günstigen Ergebnissen den Tabakbau ausgenommen.
Die Ramerun-Eisenbahn-Gesellschaft hat zur Zeit Par-
zellen in einer Gesamtgröße von etwa 3000 ha in
eigene Bewirtschaftung genommen und sich ausschlicß-
lich der Kultur der Tlpalmen gewidmet, einem Unter-
nehmen, das nach den Ergebnissen des ersten Halb-
jahres zu den besten Hoffnungen berechtigte.
Große Teile des Ronzessionslandes sind mit Ur-
wald bestanden, der recht wertvolle Hölzer enthält.
Die Nutzung dieser Holzbestände wurde fortgesetzt.
Die Auofuhr gewisser Edelhölger nach Deutschland ver-
sprach einen recht guten Gewinn, um so mehr, als es
uns nach mehrjährigen Bemühungen gelungen ist, in
Deutschland einen festen Markt für die Kameruner
Oölzer zu schaffen, der einen dauernden und lohnenden
Absatz verspricht. Durch den Rriegsausbruch sind alle
diese Unternehmungen brach gelegt worden, insbesondere
hat die Arbeit auf den Pflanzungen, nach Besetzung
der Bahnlinie durch den Feind, eingestellt werden
müssen.
2. Kameruner Mittellandbahn.
I. Bau.
Auf der am 1. November 1913 in Betrieb ge-
nommenen Strecke Duala—Bidjoka Lilometer 0
bis 150 wurden die restlichen Bauarbeiten fertig-
gestellt.
Die Bauarbeiten der weiteren Strecke Bidjoka—
RNiong, über welche, wie wir bereits im vorigen
Geschäftsbericht erwähnt haben, der Bauvertrag mit
dem Reichs-Rolonialamt im Januar 1914 mit einem
Kostenanschlag von 26 250 000 ..K abgeschlossen worden
ist, nahmen einen befriedigenden Fortgang. Eine Teil-
strecke von Kilometer 150 bis 174 wurde fertiggestellt
und Anfang Juli dem öffentlichen Verkehr nutzbar
gemacht. Der erhebliche Umfang der Erd= und Brücken-
arbeiten auf der dann folgenden Strecke machte die
Anlage einer besonderen schmalspurigen Hilfsbahn,
ausgehend von Kilometer 174, notwendig. die Ende
Juni bis Kilometer 195 betriebs fähig fertiggestellt war.
Diese Hilfsbahn soll hauptsächlich dem Transport der
schweren Maschinenteile für die Trockenbagger. Stein-
brecher und Lokomobilen sowie der Heranschaffung des
Verpflegungsmaterials für ungefähr 9000 bei dem
Bahnbau beschäftigte Arbeiter dienen. Die letzten
hierher gelangten Nachrichten unserer Bauleitung
stammen aus dem Monat November 1914. Bis gu
diesem Zeitpunkt sind trotz der kriegerischen Vorgänge
in Kamerun die Bauarbeiten auf der Strecke bis
Kilometer 195 nachdrücklich gefördert worden.
II. Betrieb.
Es liegen nur die Einnahmeergebnisse für die zeit
vom 1. April bis zum 30. Juni 1914 vor mit insgesamt
rund 104 000 M. Nach diesem Ergebnis durfte an-
genommen werden, daß nicht nur die jährliche Pacht-
summe, sondern auch die uns für die Betriebsführung
zustehende Entschädigung aus den Betriebsüberschüssen
hätte gedeckt werden konnen.
1). Verkehrsanlagen in Deutsch-Südwestafrika.
I. Bau.
Im Berichtsjahre lagen in Deutsch-Südwestafrika
keine Bauarbeiten vor.
II. Betrieb.
Die bereits in den früheren Geschäftsberichten er-
wähnte Vereinbarung, nach der wir die Südbahn
für Rechnung des Fiskus gegen eine jährliche Ver-
gütung von 30 000 r betreiben und außerdem 10 000.1
als Entschädigung für die Kosten der Oberleitung er-
halten, besteht noch fort.
Die Betriebsergebnisse der letzten Jahre zeigen
folgende Zahlen:
1914/°15 1913.14 1913/14 1912/13
(1. April (1. April
bis 31. Mai bis 31. Mai
914) 1913)
Durchschnittslänge 545 km 545 km 545 km 54f45 km
M M M AM.
Einnahmen . . 314361 327601 2092705 2029171
Ausgaben 300799 206194 1675442 1629851
lberschhz 13562 121 407 417263 399320
Der Rückgang des |berschusses für die Zeit vom
1. April bis 31. Mai 1914 gegenüber der gleichen Zeit
des Vorjahres ist auf einige Ansorderungen des Kaiser-
lichen Gonvernements zurückguführen, die eine wesent-
liche Erhöhung der Ausgaben notwendig machten.
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Der Jahresabschluß der Deutschen Kolo-
nial-Eisenbahn-Bau= und Betriebs-Gesell-
schaft stellt sich für 1914, wie folgt: Zinseneinnahmen
227.582 4, Anteil am Baugewinn von Lenz & Co.
236 710 und Uberschuß aus Betriebsverwaltungen
18 260 .2A, zusammen 482 582K. Dagegen erforderten:
Unkosten 22 419 . . Talonstener 6000./, Zahlung an
die Akriengesellschaft für Verkehrswesen 131 306 .,
Rücklage 40 000 x und Sonderrücklage 82 827 ,
während restliche 200 000.“ als 5 v. O. Dividende
an die Anteilseigner ausgeschüttet werden.