Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVI. Jahrgang, 1915. (26)

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mann Schulz, Feldwebel Röhrig, Feldwebel Rein- 
dard. Kaufmann Fromm (Personalien noch nicht be- 
kannt!; leicht verwundet: Vizefeldwebel d. R. Wie- 
deweg (Angebörige nicht zu ermitteln). Am 27. Sen- 
tember bei Majorini durch Schwarzpulvererplosion 
verwundet, keine Lebensgefahr: Oberleutnant d. R. 
(nscheimrat Methner. Am 25. September bei Lon- 
alido verwundet: Unteroffizier d. R. Mieth (An- 
geborige nicht zu ermitteln: leicht verwundet: 
Landwirtschaftlicher Sachverständiger Dr. Sinning. 
3. Vermit: Jakob Rausch aus Saarbrücken 
und Mering (Personalien noch nicht bekannts, Bau- 
techniker Eml Bock aus Hartenstein (Sachsen). Kauf- 
mann Oeinrich Voß aus Lüneburg. Piflan zer Bern- 
dard v. Busse aus Zschortau 1Be zirk Halle), gefangen: 
jerner als Gefangene nach Fort Johnston 
Britisch= Nyassaland! gebracht: Schiffsfuhrer 
HLans Mosler aus Münster und Maschinist Erust 
Sugner aus Danzig: 30. September auf Insel Koma 
von Engländern gefangen genommen: Pflanzer Ober- 
leutnant d. R. van Geldern-Rufiyi (Angebörige noch 
mcht festgestellt). Schnee.“ 
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II. Kamerun. 
Auch vom Gouverneur von Kamerun sind vor 
kurzem auf Umwegen zwei Telegramme hierher 
gelangt, welche die dortigen Ereignisse bis Ende 
September behandeln. Sie bestätigen und er- 
gänzen in Einzelheiten die Darstellung unserer 
ersten Mitteilung. 
Das eine dieser Telegramme bezieht sich auf 
die Vorgänge im nördlichen und mittleren Teil 
des Schutzgebiets, das andere schildert diejenigen 
auf dem östlichen und südlichen Kriegsschauplatz. 
Wir werden im folgenden an Hand dieser Tele- 
gramme auch die Gruppierung des übrigen, hier 
inzwischen eingegangenen Materials vornehmen. 
Das erste Telegramm lautet: 
„Nördlicher und Mittelkameruner Kriegs- 
schauplatz. 
27. August. Angriff Engländer auf befestigte 
Stellung bei Mora abgewiesen. Feind verlor: 
einen Européer tot, einen Gefangenen, Maschinen- 
gewehr und zwölftausend Patronen, wir nur einen 
Farbigen. 29. August. Nach vorausgegangenen 
Patrouillengefechten, bei denen wir zwei Offiziere, 
einen Unteroffizier verloren, Angriff auf Garna. 
Feind entscheidend geschlagen, flüchtet Yola, 
fünf Offiziere tot, darunter zwei Stabsoffiziere, 
vier Weiße gefangen, etwa 200 Farbige tot, viel 
Deiertion. Unser Verlust: ein Unteroffizier, sieben 
Farbige. Ende August Patrounillengefechte bei 
Rio del Rey, wobei unsererseits zwei Weiße, 
darunter ein Offizier, sielen. 6. September. Von 
Engländern besetztes und befestigtes NRsanakang 
von drei Kompagnien gestürmt. Feind 
  
aufgerieben; drei Europäer tot, sechs gefangen. 
Unser Verlust: zwei Offiziere, ein Reservegefreiter, 
40 Farbige tot, ein Offizier, drei Unteroffiziere, 
70 Farbige verwundet. 18. September. Wir griffen 
befestigte Stellung Gegners bei Takum (Nigerien, 
nördlich Bali) an, verloren einen Offizier, Engländer 
verloren viele Soldaten. 4. September. Engländer 
landeten Victoria, zogen sich nächsten Tag bei 
Erscheinen unserer Truppen zurück und ver- 
ließen den Hafen, nachdem sie ein Magazin in 
Brand geschossen. 11. September versuchte eng- 
lisches Kanonenboot inneren Kamerunhafen 
einzudringen, geriet in unser Geschützfeuer und 
zog sich beschädigt zurück. Im Laufe nächster 
Woche Ansammlung englischer und französischer 
Kriegsschiffe nebst Transportschiffen, im ganzen 
über 30 Fahrzeuge, landeten starke Kräfte in den 
Krieks unter dem Schutz von Geschützen. Beider- 
seits verlustreiche Gefechte in den Krieks. 
Um voraussichtlich sehr verlustreichen Kampf um 
Duala auch im Interesse der Frauen und Kinder 
zu vermeiden, wurde Stadt 27. September ge- 
räumt. Gouvernement und Kommando ins Innere 
verlegt. Dibamba-Abschnitt in mehreren für 
Feind verlustreichen Gefechten bisher gehalten; 
desgleichen Bomono-Abschnitt an der Nordbahn. 
Ebermaier.“ 
Nach der letzten amtlichen Veröffentlichung 
hatten die Engländer den Ort Mora (Tschadsee- 
gebiet) besetzt, während unsere Mora-Kompagnie 
auf dem Mora-Berg dicht bei der Stadt sich zur 
Verteidigung eingerichtet hatte. Nach den nunmehr 
vorliegenden Nachrichten ist die Unternehmung 
gegen Mora in ihrem weiteren Verlauf geschei- 
tert. Der Angriff auf die befestigte Stellung bei 
der Stadt ist abgewiesen worden. Hierbei hatten 
wir nur einen Farbigen verloren, während der 
Gegner neben der Gefangennahme eines Weißen 
den Verlust eines weiteren Weißen durch Tod zu 
beklagen hat, außerdem den Verlust eines Ma- 
schinengewehrs und 12 000 Patronen. 
Bezüglich der Kämpfe im Adamauagebiet 
bestätigt der Gouverneur im wesentlichen das im 
vorigen Bericht schon Gesagte. Auch von eng- 
lischer Seite sind jetzt eingehendere Berichte über 
die Kämpfe bei Garua veröffentlicht worden. Aus 
diesen Berichten und obigem Telegramm des Gou- 
verneurs erhalten wir ein genaueres Gesamtbild 
dieser Kämpfe. Das Gefecht bei Tepe war ein 
Vorpostengefecht, an dem auf deutscher Seite 
Teile der in Garna garnisonierenden Schutztruppe, 
auf englischer Seite die im Frieden in Kano 
stationierte Abteilung berittener Infanterie teil- 
nahmen. 
Die „Times“ vom 5. Dezember 1914 dructten 
aus der „African World“ den aufsführlichen
	        
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