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bundenen geringeren Preisnotierungen von Bahia und
Thomé auch ihren Einfluß auf die Preise von verfüg-
baren Vorräten geltend machten.
Thomc.
Obwohl die November-, Dezember= und Januar=
Ernten groß waren, blieben die Preise etwa 45 Cent
für Abladung und 50 Cent für verfügbare Ware. (No-
vember 1914 lieferte etwa 140 000 Ballen gegen etwa
81 000 Ballen im Vorjahr; Dezember 1914 lieferte
etwa 82000 Ballen gegen etwa 130 000 Ballen im Vor-
jahr; Januar 1915 lieferte etwa 1000000 Ballen gegen
etwa 43.000 Ballen im Vorjahr.)
Eine Zeitlang schien es, als ob das Eintreffen
sehr bedeutender Mengen von der Goldküste in Liver-
vool einen Einfluß auf den Preisstand haben könnte,
und die Verkäufer waren schon geneigt, 2 bis 3 Cent
weniger zu fordern, als Großbritannien das Ausfuhr-
verbot erließ und hiermit den alten Zustand wieder-
berstellte.
Die Preise für Ebladung wie für loco stiegen nun-
mehr auf 55 bis 56 Cent. Das Fehlen von Angeboten
der Ablader und die Schwierigkeiten mit der Verladung
erweckten große Kauflust für verfügbare Vorräte, die
von den Besitzern zu langsam anziehenden Preisen
verkauft wurden. Im März zahlte man für „fein
Thomé“ bis 62 Cent. Die folgenden Monate
zeichneten sich durch große Geschäftsstille infolge der
geringen Verbrauchsnachfrage aus; die Preise fielen
ebenso rasch, als sie gestiegen waren. Nir 50 Cent
Anfang Mai war der niedrigste Kursstand erreicht.
Da die Käufer unter den herrschenden unbekannten
Umständen den „freien“ Kakao vor dem N. O. T.=
Kakao den Vorzug gaben, fand das Angebot einen
reitzenden Absatz zu schnell steigenden Preisen. Im
Juni und Juli konnte man dieselben Erscheinungen
wahrnehmen wie im Jahre 1914. Der Preis von
Kakao in den Erzeugungsländern war niedrig (etwa
40 bis 42 Cent), die Preise in den neutralen Ländern
waren fortdauernd im Steigen begriffen (bis etwa
70 Cent). rl
Auch für N. O. T.-Thomé begann die Nachfrage
lebendiger zu werden; im August und September
fanden alle Posten zu 48 bis 53 Cent reißenden Absatz.
„Freier“ Kakao blieb weiter sehr begehrt; die Preise
gingen in dem Maße, wie sich die Vorräte verringerten,
in die Höhe: im September und Oktober stieg der
Kurs von 75 auf 090 Cent, während im November und
Dezember kleinere Posten sogar zu 93 bis 100 Cent
und darüber verkauft wurden.
Für Loco und Abladung blieb die Stimmung gut;
verfügbare Vorräte konnten zu anziehenden Preisen
letwa 60 Cent) umgesetzt werden, während Abladungs-
vosten zu 54 bis 55 Cent Käufer fanden. Die größeren
Erntezufuhren in Lissabon während der letzten zwei
onate des Jahres 1915 verursachten ein Abflauen
des Marktes, und die Notierungen gingen auf 52
bis 53 Cent zurück.
Bahia.
Ebenso wie für Accra und Thom hatten die nieder-
ländischen Käufer ein sehr großes Interesse für Bahia.
Da sie auf die neutrale Schiffahrt angewiesen waren,
so machten sie besonders von den niederländischen
Schiffen Gebrauch und führten trotz der besonders
hohen Preise recht ansehnliche Ladungen an.
Die Preise setzten am Anfang des Jahres mit
69/ bis 70/für Superior, ein Preis, der nahezu
dem von Arriba gleich kam, und 65/J für Sound ein:
Mitte März waren die Notierungen bereits 92/— bis
93/— für Superior und 89/+ bis 90/- Sound. Fair
war von 62/- auf etwa 85/ gestiegen. Das Ausfuhr-
verbot Großbritanniens und die übermäßig hohen
Frachten spielten hierbei natürlich eine große Rolle.
Mitte April war der höchste Kursstand mit etwa 98“
für Superior, 94/-— für Sound und 90/l für Fair er-
reicht.
Ebensowenig wie alle anderen Sorten konnte
Bahia diese hohen Preise beibehalten, und so fiel der
Kurs noch in demselben Monat um 10/ bis 12/—.
Interessenten enthielten sich aber noch der Ankäufe in
der Hoffnung auf ein weiteres Fallen des Preises.
Locovorräte schwankten im April zwischen 60 und
65 Cent ganz nach Beschaffenheit der Ware
Die Gründung der § 0. T. trug dazu bei, die
Kauflust für verfügbare Vorräte anzufeuern, für Ab-
ladung dagegen abzuflauen. Da jedoch die Erzeugnisse
der durch Vermittlung der N. O. T. eingeführten
Ladungen nach den neutralen Ländern ausgeführt
werden durften, so unterwarfen sich die Fabrikanten,
die diesen wenn auch geringen Spielraum sehr nötig
hatten, um nicht mindestens die Hälfte ihres Betriebs
lahmzulegen, gern den Bestimmungen, und dies be-
wirkte eine festere Stimmung für den Markt.
Superior erreichte Aufong September wieder einen
Lurs von 78/, Sound 75/J, Fair etwa 70/ (unter
0 cL#edingungen)
r 6 der großen Ernten von Bahia stiegen die
Preise sehr schnell weiter; Ende September zahlte man
für Superior, Sound und Fair 85/, 80|— und 77.
im Oktober 90/. 86/“- und 84/T1 bei unverändertem
Interesse im November wurde mit 100/T, 96/- und
92/ ein Höchststand erreicht. Ohne besondere Gründe
lietsen die Preise hierauf nach, und das Jahr schloß
mit etwa 94/ bis 95/ für Superior. 88/- für Sound
und 86)— für Fair.
Wie bereits gesagt, waren die Ernten von Bahia
besonders reich. Prct die in den angeführten Ernte-
monaten eingebrachten Ladungen im Vergleich mit den
vorangegangenen Jahren gibt nachstehende Tabelle
eine übersicht:
1913 1914 1915
Ballen Ballen Ballen
Mai. 4387 24 125 22430
Juni 24 533 23 929 60 614
Juli. 10 930 28 893 80 827
Angust 51 462 26 762 108 580
September 40 000 25 078 83 121
161 312 128 787 355 572.
Guayaquil.
Im Gegensotze zu allen anderen Sorten eröffnete
der Markt für Guayaquil mit flauer ——
Epoca Arriba notierte mit etwa 64/lT, hala mit
61/—. Der Preis für verfügbare Veuemm- + jedoch
bald an; Anfang März zahlte man bereits 78/ und
76/— für sofortige Verladung, 95/— für Vorräte in
London, während die in den Niederlanden liegenden
Posten für 60 bis 64 Cent Käufer fanden. Die Ver-
sendungsmöglichkeiten von Gnayaquil waren und blieben
gut, so daß von jeder sich bietenden Kaufgelegenheit
Gebrauch gemacht werden konnte. Arriba-Ladungen
über Liverpool nach Amsterdam wurden zu etwa 85/
abgeschlossen, und dieser Preis hielt sich bis Ende Mai.
Der Preislauf für verfügbare Vorräte schwankte in
dieser Zeit zwischen 65 und 55 Cent; die großen An-
fuhren einerseits, die strengen Bestimmungen der N.O. T.
anderseits sowie die zuweilen größere, zuweilen ge-
ringere Nachfrage nach Erzeugnissen waren für den
jeweiligen Kurs ausschlaggebend.