Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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die Ausfuhren befriedigend und die Marktumstände 
günstig waren, wurden die eingebrachten Posten wie 
gewöhnlich behandelt und an den Markt gebracht. 
Auf diese Weise wurden etwa 11.000 Ballen Java- 
Kakao versteigert. Für prima „freie“ Java-Posten 
stiegen die Preise in den Versteigerungen von etwa 
50 Cent im Januar auf 70 Cent im September, für 
J. O. T.-Ware von 50 Cent im März auf etwa 
63. Cent im November. , 
Über die Mengen, die Java in den einzelnen 
Monaten während der letzten fünf Jahre ausführte. 
gibt folgende Tabelle eine Ubersicht (in 1000 kg): 
  
  
1915 1914 1913 1912 1911 
Januur 128 100 243 260 293 
Februrr. 131 162 180 254 261 
März 69 81 199 114 160 
Apri. 33 54 52 90 98. 
Mau: 28 87 82 89 146 
Juni . 100 152 385 186 276 
Juli 2668 208 401 268 2909 
August. 196 85 341 378 144 
September 158 141 151 58 66 
Oktober — 140 96 60 79 
November — 101 68 104 152 
Dezember — 270 87 157 379 
1581 2259 2028 2360 
* 2 
* 
An Kakao wurden im Laufe der letzten fünf 
Jahre eingeführt: 
1915 19141 1913 1912 1911 
in Großbritannien 
vom 1.Jan. bis Tonnen 
ov.) 79 664 38 480 32 010 80 193 29 837 
in FramtreicD (vom 
. Jan bis 30. 
pt.t) 31 901 59 295 46 
in d. deainen 
(vom 1 ss 
30. Nov.) 7#8 401 43 459 39 263 33 599 34 278 
Die refuor betrug: 
1914 1913 
  
7 41 435 45 621 
1912 1911 
Tonnen 
Zuayaquil 12 350 39 358 33 013 36 915 28 566 
ome 31 379 35 311 35 512 31 763 27 845 
29 517 21 825 18 878 21 177 23 267 
ahin 36 612 27 340 24 674 33 810 28 899 
San Domingo 24 694 22 484 23 876 19 828 16 261 
enezuela 13 100 15 138 10 985 17 381 16 848 
1910 
von 
a 
rin·idad... 
quAsauuAg 
st-( 
2 
  
- oldküste 54 144 51 279 39 549 40 642 20 446 
-Grenada. . . 6005 5258 5529 5947 6357 
-9 — 3 7038 2214 3028 2669 4831 
Surinam 1 893 1 516 962 1 595 1897 
-Ceylon. . . . 2498 3284 3500 3064 28386 
-Jaba . . ... 1581 2255 2021 2360 2369 
Der Verbrauch betrug: 
.— 28 140 27774 26 891 27 340 25 008 
roßbritannien 20 06 27 585 28 044 25 396 24 082 
* Deutschland 49 707 51 053 55 085 50 855 43 941 
. Amerika 14379 67 605 66 553 58 966 50 134 
1 1 7 
Kakaobutter. 
Wie das Vorjahr, so hat auch das Jahr 1915 für 
diesen Artikel viele und zwar recht unangenehme Uber- 
raschungen gebracht. Die monatlichen Amsterdamer 
Versteigerungen, die seit August 1914 nicht mehr a ab- 
gehalten wurden, haben auch im Jahre 1915 nicht 
  
wieder stattgefunden. Anfang Januar war der Markt- 
wert für Kakaobutter van Houten etwa 94 Cent, 
für van Houten !B und andere erstklassige Marken 
90 Cent. Die in den ersten Monaten herrschende rege 
Nachfrage für Kakaopulver und die dementsprechend 
große Herstellung von Kakaobutter bewirkte, daß die 
Preise langsam, aber stetig bis auf etwa 75 Cent für 
Prima-Nebenmarken zurückgingen. Zu diesem Preise 
wurden größere Posten umgesetzt. Die Schwierig- 
keiten, welche die Einführer und Fabrikanten bei der 
Einfuhr von Kakaobohnen hatten, und die eine regel- 
mäßige Anfuhr des Rohmaterials für die Industrie 
verhinderten, hatten zur Folge, daß die Fabrikanten 
ihre Preise für Kakaobutter Mitte März stark erhöhten. 
Diese Forderungen wurden schlank bewilligt; van 
Houten A wurde im Mai mit 93, Prima-Nebenmarken 
mit 85 Cent bezahlt. Nachdem auch Kakaobohnen an 
die N.O. T. konsigniert werden mußten, wodurch Ver- 
brauch und Spekulation stark angeregt wurden, stieg 
der Preis für Nebenmarken im Mai bis auf 95, im 
Juli bis auf 102 Cent. Naturgemäß richtete sich nach 
dem Inkrafttreten der N. O. T. Bestimmungen das größte 
Interesse auf „freie“" maselrel die zu stets steigenden 
Preisen aufgekauft wurde. Der Höchstpreis vom Jahre 
1907 (121 Cent) wurde im August überschritten, und 
Anfang September zahlte man 131 Cent für Prima= 
Tebenmarken, 
Die N.O.T.-Kakaobutter fand anfangs nur wenig 
Beachtung als aber die Preise für „freie“ Butter so 
stark stiegen, deckten die neutralen Länder ihren Be- 
darf, indem sie N.O. T Kakaobutter einführten. Die 
Notierung stieg allmählich von 85 auf 95 Cent. Die 
immer kleiner werdenden Vorräte freier Kakaobohnen 
und das dementsprechend kleinere Angebot freier Kakao- 
butter trieb den Preis dieses Artikels über 150 Cent 
binaus, 
Da wurden am 22. Oktober Handel und Industrie 
plötzlich durch das Ausfuhrverbot für Kakaobutter in 
den Niederlanden überrascht. Anfangs war man all- 
gemein der Meinung, daß man für bereits abgeschlossene 
Verträge Ausfuhrerlaubnis bekommen würde, wie das 
bei anderen Artikeln auch immer der Fall gewesen war. 
Man war aber sehr enttäuscht, als die Regierung das 
Gesuch der Ausfuhrhändler einfach ablehnte. Ver- 
sarimlungen wurden abgehalten, Besprechungen erbeten 
und Eingaben an die Regierung gerichtet, kurz alle 
Hebel in Bewegung gesetzt, aber bis jetzt ohne Erfolg. 
Der Verlust für die Kommissionäre ist sehr erheblich 
und wird auf etwa 500 000 Gulden eingeschätzt. 
Über die Menge Kakaobutter, welche die Nieder- 
lande in den letzten fünf Jahren ausgeführt 
haben, gibt folgende Aufstellung eine Ubersicht: 
  
1911 1912 1913 1914 1915 
Tonnen 
Januar . . ... 358 572 631 640 638 
Februar . . . .. 409 479 639 638 688 
März 426 398 607 6383 1313 
## ...... 328 478 680 578 952 
Mai . . . . ... 373 405 557 5 692 
Juin 328 450 548 550 633 
uli .. . . ... 202 370 483 511 939 
August 205 310 638 222 923 
September 361 504 569 195 732 
ktober 407 510 668 327 681 
November 477 545 617 945 51 
Dezember 608 456 572 606 — 
Zusammen 4657 5472 7159 45 
63 8192 
(in 11 Monaten).
	        
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