GV 191 20
Der Verkehr der Reisenden und die Einnahmen
daraus verteilen sich auf die verschiedenen Klassen,
wie folgt:
Reisende Einnahme in.“
1912 19132 10913
I. Klasse 5772 6067 144207 120 405
II. - 10 545 10 5578114 118 772
I1140..21 160 30 729 198 514 268 732
zusammen. 40 477 47353 —
Trotz der Vermehrung des Personen-, Tier-
und Güterverkehrs war es möglich, die Betriebs-
leistungen Zugkilometer — um 6,4 v. H
gegen das Vorjahr einzuschränken und somit die
durchschnittliche Zugauslastung beträchtlich, nämlich
von 10 auf 13,3 Personen, von 56,58 auf
63,17 t, von 37,6 auf 41,2 Achsen zu steigern.
Die Erzförderung in Zugladungen betrug 64 158
(i. V. 61 735) t.
Der an das Schutzgebiet zu zahlende Pacht-
zins betrug 1231 412,89 (i. V. 1 203 442,86) J4.
In der Betriebsausgabe ist eine Rücklage in den
Ernenerungsfonds von 368 169,54 und in
den Baufonds von 50 000 4, zusammen
418 169,54 enthalten.
Da sich die im Jahre 1912 eingeführten
Heißdampflokomotiven im Güllterzugdienst gut
bewährt haben, sollen die zwei inzwischen be-
schafften Heißdampf-Schnellzuglokomotiven dem-
nächst in Dienst gestellt werden. Als Ersatz für
ausgemusterte Erzwagen wurden probeweise
10 Güterwagen von 10 t Ladegewicht mit 18 qm
Ladefläche beschafft, die vorzugsweise zur Be-
förderung von Vieh, Gras, Wolle, Häuten ver-
wendet werden. Da sie sich bewährt haben, ist
die Beschaffung von weiteren 14 Wagen dieser
Art eingeleitet. Ihr Hauptvorteil besteht darin,
daß der ganze Inhalt eines Kapspurwagens trotz
der schmaleren Spurweite darin Platz findet, was
den UÜbergangsverkehr wesentlich erleichtert.
An Fahrzeugen waren am 31. März 1914
vorhanden: 31 Lokomotiven, 2 Triebwagen,
20 Schlepptender, 9 Personenwagen, 370 Güter-
wagen.
Die Zahl der Beamten und Arbeiter betrug
190 Weiße und 850 Eingeborene.
Kolonialwirtschaftliche (Mittellungen.
Carl Bödiker & Co. kiommandltgesellschaft
auf Rhtien.“)
In Südwestafrika haben die kriegerischen Unter-
nehmungen mit der am 9. Juli 1915 stattgehabten
Kapitulation der Schutztruppe vor Ende gefunden. Im
Gegensatz zu den anderen Kolonien sind hier alle
Deutschen auf freiem Fuß belassen und zur Fortsetzung
ihrer Geschäfte, wenn auch in sehr beschränktem Maße,
ermächtigt. Mit Verspätung von etwa einem Jahr
traf bei uns eine Geldsendung von 1 Million Marlk
ein, die durch unsere Niederlassungen dem Deutschen
Gonvernement von Südwestafrika überwiesen war.
Ein weiterer größerer Betrag liegt bei den Banken,
die ihn Zur Zeit nicht nach Deutschland abführen
lönnen. Dic Unionsregierung hat die deutiche Wäh-
rung durch die britische ersetzt, doch sollen die amt-
lichen Dienststellen Reichskassenscheine zum Kurse von
1!0 ¾¼ für 1 Pfund Sterling einwechseln. Mit Ge-
nehmigung des Reichskanzlers haben wir unserer Ver-
tretung 5000 Pfund Sterling zu Anfang des Jahres
1916 zugehen lassen, doch fehlt uns noch Bericht, daß
die Sendung eingetroffen ist.
lier das Schicksal unserer übrigen' überseeischen
Niederlassungen können wir auch heute noch nichts
Genaues mitteilen. Aus Tsingtau und Tsinanfu
liegen geschäftliche Nachrichten überhaupt nicht vor.
Unser Thsingtauer Geschäftsleiter wurde zwangsweise
nach Japan gebracht, so daß das gesamte Personal
dieser Niederlassung sich jetzt in Kriegsgefangenschaft
befindet. Auch aus Hongkong und Canton fehlen
*) Aus dem Geschäftsbericht über das 1p. Ge-
schäftsjahr (1915).
nähere Nachrichten; wir wissen nur, daß das deutsche
Personal der Hongkong-= Filiale in Anstralien interniert
ist. Über unsere Vertretungen in Sibirien und
Charbin wissen wir ebenfalls nichts Besonderes zu
berichten.
Daß die Länge des Krieges die Verluste unserer
übersceischen Niederlassungen täglich vergrößert, bedarf
keines Nachweises; wir baben. jedoch nach Kräften
hiergegen Borsorge getroffen
Mit unserem Einfuhrgeschäft sind wir recht
zufrieden. Der ausgewiesene Gewinn ist zum weitaus
größten Teil in dieser Abteilung erzielt. Non dem
Gesamtumsatz entfielen 57 v. H. auf die Einfuhr, 40 v. H.
auf die Ausfuhr. Der Bruttonucen stellte sich, in Pro-
zenten gerechnet, niedriger als in Friedenszeiten; der
erzielte höhere Gewinn ist nicht der Steigerung der
Gewinngquote, sondern lediglich dem größeren Umsatz
zuguschreiben.
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Bilang. Die Rücklagen haben sich durch das.
Agio der neuen Aktien um 200625.4 auf 1131065 ./0
erhöhr. — Die lange Dauer des Krieges und die
unserem Kolonialbesitz abträgliche Unsicherheit der Ver-
hältnisse machten erhebliche weitere Abschreibungen auf
Anlagen, Grundstücke und Gebäude unbedingt
notwendig. Es verbleibt danach ein Buchwert von
100 006.¼. — Laut inzwischen eingetroffenen Nach-
richten ist ein großer Teil des Inventars unserer
olonialniederlafsungen von den Feinden zerstört oder
geraubt worden. Da die Höhe des Schadens den
Buchwert übersteigt, haben wir diesen bis auf 1.4 für
jede Niederlassung abgeschrieben. — Der Wagenpark
ist bis auf 50 000 ./% abgeschrieben. — Aui unsere