Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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Von diesen werden die unter 5 bis 9 genannten 
Beamten vom Generalgouverneur, bie unter 1 bis 4 
genannten grundsätzlich vom Kolonialminister ernannt. 
Nach dem Hanshaltsvoranschlag für 1914 waren 
an Beamten vorgesehen: 
1. Contröleurs s2 
2. Controlcun# supplé unt 2 
3. Dercepteurs le clasee 4 
4. Percepteurs 2· clasee 10 
5. Percepteurs supplénnts le elnsse 12 
6. Percepteus W ants 2e classe 16 
7. (ommis chef. 1 
8. Commis 1r elnsse 7 
9. Commis 2 classe 5 
Indgesamt also 59 europäische Beamte. In Wirk- 
lichkeit wurde jedoch diese Zahl nicht voll erreicht. Am 
1. Jannar 1914 befanden sich nur 43 Beamte der Post 
und Telegraphie in der Kolonie, 6 weitere waren auf 
lrlaub. Zu diesen europäischen Beamten traten noch 
sar sarbige Gehilfen für den Bureaudienst und eine 
nicht näher bezeichnete Angahl von Briefträgern und 
Läufern (plantons) der Postämter, die die gewöhnlichen 
Botengänge, den Transport der Postsäcke und die 
Reinigung der Bureaus zu besorgen und auch sonst 
den weißen Beamten zur Hand zu gehen hatten. Nicht 
zu den Post= und Telegraphenbeamten gerechnet werden 
die für den Bau und die Unterhaltung der Tele- 
graphen= und Telephonlinien bestimmten Beamten und 
ferner die räger und Ruderer für die Boten= und 
Bootsposten im JInnern. Für den Ban und die Unter- 
haltung der Drahtleitungen des Fiskus waren nach 
einer ausgesundenen Noliz — der Laushaltsvoranschlag 
faßt in Artikel Id diese Beamten mit denen für Auto- 
mobilwege und Eisenbahnen zusammen — für 1914 
vorgesehen: 
#chefs d'’ntelicr. 1 chef de chantier, 
de truraux, 2 ajusteurs monteurs. 
1 dircctcur, 
1 surveillant. 
13 poseurs. 
Bis 1913 unterstanden diese Beamten dem er- 
wähnten Directeur, 1914 wurde der Telegraphen= und 
Telephoubau einschließlich der Unterhaltung und Über- 
wachung der Leitungen den Baubeamten der Bezirks- 
ämter in Boma und Léopoldville unterstellt. 
Träger und Ruderer für die Boten= und Bootsposten 
unterstehen seit 1913 den allgemeinen Verwaltungs- 
behörden. 
Für 1915 hatte der mit der Prüfung des Haus- 
haltsvoranschlags betraute belgische Ministerialbeamte 
Martens eine andere Organisation vorgeschlagen. 
Es sollten vorgesehen werden: 
1 Inspecteur des postes. 
4 Controlcuks, 
4 Contrölcurs supplénnts. 
1 Perceptcurs de 1.° classc, 
6 Percepteurs de 2 classe, 
9 Percepteurs de 3c classc, 
8 Commis chefs, 
16 Commis des postcs; 
-*“ 
außerdem für den Ausfall an Beamten durch Beurlau- 
bungen 7 weitere Commis chefs. An farbigen Beamten 
waren vorgesehen: 
1. 1 Schreiber u. mit 6 500 Fr. Gehalt. 
2. 1 Schreiber. 3500 - 
3. 1 Schreiber 3000 - 
4. 4 Schreibber 1800 = - 
5. 35 Schreiber 1 500 = - 
  
6. 12 Briefträger. mit 100 t Gehalt. 
7. 70 Hilfsbrieträger . 300 
8#. 10 Läufer . 350 O 
–) 
Die Zahl der im Burcau beschäftigten fsarbigen 
Hilfskräfte ist für das große Land außerordentlich 
gering. In dem kleinen Togo wurden 1912 vergleiche- 
weise 21 Eingeborene als Hilfsbeamte beschäftigt. In- 
folge der mangelhaften Schulfürsorge der belgischen 
Regierung fehlt es an schreibgewandten Farbigen aus 
dem Lande selbst, die für die Hilfsbeamtenstellen in 
Betracht kommen könnten. Die zur Zeit im Dienst 
befindlichen Farbigen stammen zum überwiegenden Teil 
aus fremden Kolonien. So stammten vier der in dem 
Katangagebiet tätigen Beamten von der Insel Man- 
ritins, im Kongo außerhalb Katangas waren ver- 
schiedene Dahomeyleute angestellt. Auch für den Bau 
und die Unterhaltung der Drahtleitungen hatte Mar- 
tens eine Neuordnung vorgesehen. Doch spricht die 
Ungenauigkeit seiner Angaben dafür, daß es sich dabei 
noch nicht um endgültige Pläuc handelte. 
Die angegebene Zahl von Beamten reichte zur 
Besetzung aller Postämter nicht aus. Aushilfsweise 
mußten vorläufig die Verwaltungsbeamten den Vost- 
dienst versehen. Im Katangagebiet waren 1914 z. B. 
nur die Postämter in Elisabethville, Kambove 
und Kongolo mit Berufsbeamten besetzt, die übrigen 
Amter wurden von den Stenererhebern, Transport- 
beamten oder Polizeikommissaren mitversehen. 
  
2. Die Post= und Telegraphenämter. 
Vor RNriegsausbruch bestanden in der Kolonie ins- 
gesamt 53 Postämter, davon 14 in Katanga, 39 im 
übrigen Kongo. Sie befanden sich an folgenden Orten: 
im Begirk Bas-Congo: 
in Banana, Boma, Lukula, 
tadi und Thnsville: 
im Bezirk Moyen-Congo: 
in Madimba, Kinschasa, 
und Kwamonth: 
im Bezirk Kwango: 
in Popokabaka, Bandundu und 
im Bezirk Lac Léopold ll: 
in Inongo: 
im Bezirk asjai: 
in Luebo; 
im Bezirk Sankuru: 
in Lusambo und Bena-D 
im Bezirk Equatenur: 
in IJrebu, Coquilhatville und Boende: 
im Begirk Lulonga: 
in Basankusu; 
im Begirk Bangala: 
in Nonvelle-Anvers, 
im Bezirk Ubangi: 
in Libenge: 
im Bezirk Aruwimi: 
in Basoko: 
im Begirk Bas-liele: 
in Buta und Bambili: 
im Bezirk Haut--liele: 
in Niangara und Aba: 
Luali, Ma- 
Léopoldville 
Dima: 
ibele: 
Lisala und Bumba:
	        
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