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englischen Goldküste weggeführt. Dabei wurde
den Gefangenen nicht Zeit zum Packen ihrer
Sachen gegeben. Sie waren gezwungen, einen
großen Teil ihrer Habe ohne Schutz in ihren
Wohnungen zurückzulassen.
2. Schon in der ersten Nacht nach der Be-
setzung Lomes begannen die Eingeborenen von
Englisch= und Deutsch-Aflahn und Be und Um-
gebung sowie die farbigen englischen Soldaten
und Träger und der im Gefolge der englischen
Truppen befindliche Troß die verlassenen Ge-
schäfte und Wohnhäuser zu plündern.
3. Dem Leiter der Südamerikanischen Kabel-
gesellschaft, Jahnke, wurden von den durch-
ziehenden englischen Truppen Küchengeräte, Bett-
wäsche, Moskitonetze weggenommen. Eine Be-
schwerde bei dem englischen Oberkommandanten
nützte nichts.
4. Zwei farbige englische Soldaten wurden
in Lome von einer deutschen Beamtenfrau er-
tappt, als sie aus dem Erdgeschoß eines Beamten-
hauses herausstiegen. Bei der darauf vor-
genommenen Durchsuchung des Hauses fehlten
verschiedene Sachen. Die Fenster des Hauses
waren eingeschlagen und die Matratzen halb aus
den Fenstern herausgezogen.
5. Die englische Militärverwaltung hat in
Lome Deutschen gehörige Kisten und Koffer, die
im amtlichen Magazin unter englischer Kontrolle
aufbewahrt lagen, erbrochen und durchsucht.
Hierbei wurde alles durcheinander geworfen,
Geschirr und Gläser wurden zerbrochen, Wäsche,
Kleider, Bücher beschmutzt. Da nichts wieder in
die Kisten und Koffer zurückgepackt wurde, sind
wertvolle Sachen abhanden gekommen. Die
Frau des Base-Kommandanten Bettington, die
als Rote-Kreuz-Schwester in Lome tätig war, ist
dringend verdächtig, ein dem Oberstabsarzt
Dr. Zupitza gehöriges Teeservice an sich ge-
nommen zu haben.
6. Frau Bettington, die eine Zeitlang die
Verpflegung der englischen Offiziere in Lome unter
sich hatte, „kaufte in den herrenlosen Faktoreien
freihändig ein“.
7. Base-Kommandant Bettington und Frau
fuhren von Lome nach Accra mit 60 bis 70 Lasten
zurück, die zum größten Teil aus Lebensmitteln
und Getränken bestanden und aus deutschen
Faktoreien in Lome herrührten.
8. Im Hause des stellvertretenden Gouverneurs
von Togo wurden die Fenster eingeschlagen und
Sachen gestohlen, obwohl der englische Bezirks-
amtmann Newlenz, der eine Zeitlang in diesem
Hause wohnte, sich verpflichtet hatte, dafür zu
sorgen, daß nichts angetastet würde.
9. Materialienverwalter Dehn, der sich als
Gefangener an Bord des auf der Reede in
Lome liegenden Transportschiffes „Obuasi“ be-
fand, hatte sich dorthin eine Kiste Zigarren
bringen lassen. Der englische Hauptmann
Goodwean nahm sie ihm mit den Worten weg,
er brauche nicht zu rauchen.
B. Kamina —Atakpame —Lome.
1. Nach der Übergabe der Funkenstation
Kamina am 27. August 1914 haben die fran-
zösischen Senegalschützen dort unter den Augen
ihrer Offiziere Langstühle, Stiefel, Wäsche, Zaumzeug,
Bier, Mineralwasser, ganze Koffer weggeschleppt.
2. Nachdem bei dem am 30. August von
Atakpame nach Lome abgehenden Gefangenen-
transport sämtliche Feldbetten aus dem Bahnzug
hatten wieder ausgeladen werden müssen, fielen
die Senegalesen über sie her und nahmen sie
unter den Augen der französischen und englischen
Offiziere an sich.
3. Vor der Abfahrt der deutschen Gefangenen
von Atakpame nach Lome wurde ihnen sämtlicher
Proviant ohne Bezahlung weggenommen, ebenso
wurden die ihren eingeborenen Dienern ge-
hörenden Fahrräder entwendet.
4. Die Deutschen wurden gruppenweise
bei glühendem Sonnenschein unter Bewachung
schwarzer Soldaten als Kriegsgefangene zu Fuß
von Kamina nach Atakpame abgeführt. Unter
ihnen befanden sich der stellvertretende Gouverneur,
Militärärzte, die unter Verletzung der Geufer
Konvention festgenommen waren, und sogar
Frauen. Die Gefangenen mußten auf diesem
Marsche zum Teil ihr Gepäck selbst tragen. Der
Rest des Gepäcks war auf einen Lastwagen ver-
packt, den Deutsche unter dem Hohngelächter der
Schwarzen zu ziehen gezwungen wurden. Auch
mehrere mit Gepäck beladene Feldbahnwagen
mußten von Deutschen nach Atakpame geschoben
werden, wobei die Gefangenen von schwarzen
Engländern bewacht und angetrieben wurden.
5. In Atakpame wurden die Gefangenen,
Männer und Frauen getrennt, in Faktoreien
und Eingeborenenhäusern untergebracht und von
schwarzen Soldaten streng bewacht. Frauen
mußten auf Matratzen ohne Moskitonetze auf
dem Boden liegen, deutsche Offiziere wurden
längere Zeit in einem fensterlosen Raume unter
schwarzer Bewachung eingeschlossen.
6. Der stellvertretende Gounverneur von Togo
mußte, nachdem er von Kamina nach Atakpame
marschiert war, von dort zu Fuß nach Kamina
zurückgehen und sodann längere Zeit in der
Tropensonne stehen und warten.
7. Von Atakpame wurden die Kaufleute, die
dort ihrer friedlichen Beschäftigung nachgingen,
mit ihren Frauen — von geringen Ausnahmen
abgesehen — als Kriegsgefangene weggeführt.