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inshasa ist mit Léopoldville durch eine
besochen Sinsas. Telephonleitung verbunden. Die
Leitung dient hauptsächlich dem Ortsverkehr. Ihre
Länge ist etwa 8 km. Ihre Anlage erklärt sich aus
den engen wechselseitigen Beziehungen zwischen dem
für den Stanleypool und den gesamten Schiffsverkehr
des oberen Kongo zuständigen Verwaltungssitz Léo-
poldville und dem Haupthandels= und Hafenplatz
am Stanleypool, Kinshasa.
3. Früher war auch die Missionsstation Umangi
durch eine Leitung mit dem Sitz des zuständigen Be-
zirksamtes Lisala verbunden. Die Länge der Strecke
war 22 km. Sie wurde später aufgegeben, da ihre
Unterhaltung im Verhältnis zu ihrer Inanspruchnahme
zu teuer wurde. Als im Dezember 1913 die drahtlose
Station von Lisala nach Umangi verlegt wurde.
wurde erwogen, sie wieder herzustellen. Vor Kriegs-
ausbruch war es jedoch noch nicht geschehen.
4. Als der Ausbau des ursprünglich geplanten
Telegraphennetzes im Hinblick auf die guten Erfolge
der drahtlosen Telegraphie im Jahre 1912 eingestellt
wurde, war die Leitung von Stanleyville fluß-
abwärts damals schon auf 47 km bis Romée fertig-
gestellt. Der Minister ordnete deshalb ihre Einrichtung
als Telephonlinie an. Ob diese Linie auch heute noch
unterhalten wird, entzieht sich der Kenntnis. Denkbar
wäre es an sich, trotz der hohen Unterhaltungskosten,
da sie namentlich auch Schiffahrtszwecken dienen, ius-
besondere das Eintreffen der Dampfer in Stanley-
ville rechtzeitig übermitteln sollte.
Ein Ministerialerlaß vom 31. Jannar 1911 (Bull.
alt. 1911, S. 299 genehmigte die Einrichtung von
Ortsnetzen mit Telephon-Abonnements für die Orte
oma, atadi Thysville, Kinshasa und
Léopoldville; tin Ministerialertat vom 14. Novem-
ber 10r2 (Gulr S. 1185) fügte diesen Orten
Banana hinzu. vrt 5F. Ea 1913 wurde die Anlage
für Stanleyville genehmigt. Der Erlaß ist jedoch
nicht veröffentlicht worden. Die Zahl der Auschlüsse
in den einzgelnen Orten ist aus den hiesigen Akten
nicht ersichtlich. In Banana dürften es ganz wenige
sein, in Boma wurden einschließlich der Anschlüsse der
Behörden 100, in Matadi. Kinshasa und Léopold-
ville je 50 Apparate vorgesehen. In Thysville
waren 1913 nur 6, in Stanleyville 8 Apparate
angeschlossen. Die Abonnements kosten pro Jahr und
Apparat 250 Fr.
Auffallenderweise hatte die Stadt mit der größten
ceuropäischen Vevöllerung Elisabethville vor Kriegs-
ausbruch noch kein Ortsfernsprechnetz, obwohl gerade
dieser Ort auch sehr weitläufig gebaut ist. Den Antrag
einer Privatfirma, für eigene Rechnung ein Telephon=
netz mit Abonnementsmöglichkeit zu legen, lehnte die
Regierung im Jahre 1914 mit der Begründung ab,
sie hätte bereits mit der Compagnie du Chemin de
ler du Bas- Congo au Katanga eine Vereinbarung über
die Anlage eines Ortsfernsprechnetzes getroffen. Sie
selbst hatte bereits im Sommer 1913 die verschiedenen
Behörden provisorisch untereinander telephonisch ver-
bunden. Es waren hierfür 20 Apparate eingebaut
worden.
Nach einer Auordnung des Ministers vom Oktober
1913 sind die drahtlosen Stationen mit den Tele-
graphenämtern drahtlich verbunden, soweit solche
Amter an den betreffenden Orten vorhanden und die
Letzteres
Hoiten- für die Anlage nicht zu hoch waren.
tra ie bereits erwähnt, für Umangi zu.
Die Übermittlung der Telegramme erfolgte daher dort
durch besondere Boten, die die Strecke Umangi—
Lisala in gut drei Stunden Jvriükälegter,
Lediglich zur Erleichterung des Dienstbetriebes
sollte vor Kriegsausbruch die Direktion der Goldminen
in Kilo mit den einzelnen Arbeitsstellen telephonisch
verbunden werden. Ob dies geschehen ist, ist nicht
ekannt. Ebenfalls nur dienstlichen Zwecken dient eine
Zweigleitung von Lukula (Kilometer 80 der Mayumbe-
alahn) nach dem etwa 3 km entfernten Rekrutenaus-
bildungslager von Mbavu.
Von der Möglichkeit, eigene Telephonleitungen zu
legen, haben bisher, soweit bekannt, nur die Bahn-
gesellschaften Gebrauch gemacht. Die #r did hat
eine doppelte Telephonleitung von Matadi nach Léo-
poldville. Sie ist 396 km lang. Die ursprünglich
zum Teil als Träger benutzten lebenden Bäume sind
sämtlich nach und nach durch Stahlpfosten ersetzt
worden. Uber die Leitungen längs der drei Teil-
strecken der Grands-Lacs-Bahn ist oben bereits ge-
sprochen. Zur Verbindung der Leitung der Lukuga-
bahn mit der zweiten Teilstrecke Kindu —Kongolo
wurde 1913 die Herstellung biner Leitung Kabalo —
Kongolo erwogen. Das für den Bau der Linie er-
forderliche Material war bereits an Ort und Stelle
vorhanden, so daß auch diese Strecke aller Voraussicht
nach inzwischen gebaut sein wird. Die kriegerischen
Ereignisse am Tanganika dürften dabei beschlennigend
gewirkt haben. Ihre Länge wurde auf 70 bis 80 km
angegeben.
Nach einer Aufzeichnung vom 6. Mai 1914 be-
rechnet die belgische Regierung die Kosten der ersten
Anlage der auf eigenen Gestängen ruhenden Leitungen
auf durchschnittlich 700 Fr. pro Kilometer. Die Kosten
der fremde Gestänge benutzenden Leitungen lassen sich
nach der für die Strecke Salania—Elisabethville
vorgefundenen Abrechnung auf durchschnittlich 280 Fr.
pro Kilometer doppelter Leitung berechnen. Hiernach
läßt sich der Wert der gesamten Drahtleitung des
Fiskus in folgender Weise ermitteln:
Es bestehen Leitungen mit eigenem Gestänge:
1. die Linie Banann —Boma 104 km
2. : BomaTshela -
3. - Lukula — Mbavu 3 -
4. - -Boma— Matadid 52
5. = Matadi—Nokti .. 7.5.
6. - LCopoldville — Coquil=
hatville 747
7. - LCopoldoille -Kinshafa 8.
8. Stanleyville — Romée 47
9.= -Kasongolkm 210)— Uvira 430
zusammen. 13535.9 km
Der Wert dieser inien, der Kilometer zu 700 Fr.
gerechnet, würde also 1 075 130,— Fr. betragen
An Leitungen auf kensen Gestänge sind vorhanden=
1. die Linie Satanig Grenge) — Elisa-
254,2 km
2.= - Ellsaehpille —Kambore 161
8. - -Erlisabethville — Etoile
du Congo . -
4.- -K ntbove—:uhtlongo. .lll-
5.- -Matadi—Lfs-opoldville.3I)6-
zusannncn. 936,2 km
Hiervon kostete
die Leitung Salania- Elsabethoille 70 999,50 Fr.
- — — Eto
du Co 5 533,87
Übrigen 671 ensD Hait durchichnititich
280 Fr. 187 880.
zusammen. 264 413,37 Fr.