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überall bei gutem, trockenem und im ganzen ausreichend
warmem Wetter erfolgen. Kälte und stte Nachtfröste
kamen nicht vor, und erst um den 6. 1. Oktober
gab es Regen in verschiedenen Erzengungsgebieten,
der übrigend keinen wesentlichen Schaden zufügen
konnte; auch sind keinerlei schädliche Grscheichungen,
weder im Sommer noch im Herbst, in den Baumwoll=
bflanzungen beobachtet worden. Unter solchen Um-
ständen und bei einer Vergrößerung der Baumwoll-=
pflanzungen in Turkestan um ungefähr 10 v. H. ist
die diesjährige Baumwollernte in der Menge um etwa
15 v. H. höher als im vorigen Jahre ausgefallen, das
selbst schon eine sehr befriedigende Ernte erzielt hatte.
Im dFergh nagebiet erwartet man eine um 15
bis 20 v. H. höhere Baumwollernte als im Vorjahre.
Der Durchschnittsertrag von der Dessätine wird dort
überall als gut und über mittel bezeichnet. Die
größten Erträge erwartet man im Kreise Namangan,
und zwar 120 bis 130 Pud ungereinigte Baumwolle
und 12 bis 13 Pfund reine Faser von 1 Pud Roh-
baumwolle. Sodann folgt in der durchschnittlichen
Ertragsmenge der Kreis Skobelew oder Nowo-Margelan
(90 bis 120 Pud) und nach ihm der Kreis Andischan
(1090 bis 100 Pud), wo die Erträge reine Faser eben-
falls auf 12 bis 13 Pfund von 1 Pud Rohbaumwolle
berechnet werden. Der Kreis Kokand wird ungefähr
90 Pud rohe Baumwolle von der Dessätine und 11 bis
12 Pfund reine Faser von 1 Pud erzgielen; im Kreise
S0 erntete man etwa 75 Pud rohe Baumwolle und
erzielte hier 13 bis 14 Pfund reine Faser von 1 Pud
Rohbanmwolle.
Das Gebiet Samarkand hat ebenfalls eine gute
Baumwollernte, um 20 bis 25 v. H. höher als im
vorigen Jahre, aufzuweisen, wodei der Ertrag von der
Dessätine und derjenige von reiner Faser überall den
gewohnten Durchschnitt und an einzelnen Stellen sogar
einen guten Normalertrag übersteigt. An der Spitze
sieht der Kreis Chodschent mit einem Durchschnitts-
ertrage von etwa 130 Pud roher Baumwolle von der
Dessätine und 14 bis 15 Pfund reiner Faser aus
1 Pud Rohbaumwolle. Es folgt sodann der Rreis
Katta-Kurgan mit ebenfalls 130 Pud roher Baum-
wolle und 12 bis 12½ Pfund reiner Faser, der Kreis
Dshiksak mit 100 Pud Rohbaumwolle und 14 Pfund
Giiner Faser und endlich der Kreis Samarkand mit
0 bis 100 Pud Rohbaumwolle und 12 bis 13 Pfund
zabie Faser. In einigen Gegenden des zuletzt ge-
nannen Kreises waren die Anbauflächen unter dem
Einfluß der hohen Baumwollpreise in der letzten Saison
und infolge des guten Verkaufs der Ernte bedeutend
vergrößert worden, der Regen im April hatte jedoch
den Saaten geschadet, und man war gezwungen ge-
wesen, die für die Baumwollaussaat bestimmten Acker
mit anderen Feldfrüchten Zu bestellen. Außerdem war
auch einer Vergrößerung der Aubauflächen unter Baum-
wolle in einigen Fällen der Mangel an Wasser hinder-
lich gewesen, der infolge einer Beschädigung des
Hauptbewässerungskanals eingetreten war.
In Buchara haben die Baumwollsaaten im Früh-
ling durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse zu
leiden gehabt. Ursprünglich war die Anbaufläche im
Chanat um 8 bis 10 v. H. vergrößert worden; an-
haltende Regenfälle im Frühling schwemmten aber an
vielen Stellen die Saaten fort, und angesichts der
späten Jahreszeit mußten die Acker mit anderen Feld-
früchten bestellt werden, so daß die Bergröterung, der
Anbauflächen tatsächlich nicht mehr als 3 bis v. H.
betrug. Als Durchschnittsertrag roher Weno von
1 Dessätine nimmt man in diesem Jahre in Buchara
85 Pud und 12 Pfund reine Faser von 1 Pud Roh-
baumwolle an.
Für den Bezirk Taschkent des Syr-Darjagebiets
sind die entsprechenden Ziffern 80 Pud und 12 bis
13 Pfund. Nach den aus Transkaspien eingelaufenen
Nachrichten ist es nicht möglich, einc allgemeine Zu-
sammenstellung über die dortigen sehr verschiedenen
Ernteerträge von der Dessätine roher Baumwolle in
diesem Jahre zu machen; die Erträge der reinen Faser
werden auf 12 Pfund von 1 Pud Rohbaumwolle be-
rechnet.
Die QOualität der neuen Baumwollernte in
Mittelasien“ ist als voll befriedigend zu bezeichnen.
Die Faser ist überall besser als im vorigen Jahre.
Sie ist lang, weich und seidenartig, von guter weißer
Färbung und auch größtenteils fester als im vorigen
Jahre. Diese Vorzüge sowie auch die größere Rein-
heit verdankt die Faser hauptsächlich der günstigen
windfreien Witterung, welche im Sommer und Herbste
in Turkestan vorgeherrscht hat. Als sicheres Zeichen
der vorzüglichen Oualität kann der Umstand dienen,
daß ein fehr obedeutender. Teil, 60 bis 70 v. H. und
sogar bis 90 v. H., in diesem Jahre zur ersten Ernte
gehörte, 9 fast ausschließlich Faser bester Qua-
lität lie iefert.
edoch hat man auch über häufigen Mangel an
Arbole zu klagen gehabt, der sich zur Zeit des
Beginns der ersten Baumwollernte z. B. im Syr-Darja-
gebiet und in Transkaspien besonders fühlbar machte:
die Arbeitspreise gingen stark in die Höhe, und nicht
überall wollte es gelingen, die erforderliche Zahl Ernte-
arbeiter sogar gegen hohe Zahlung zusammenzubringen.
Indes war dieser Mißstand nicht weit verbreitet und
daher von keiner allgemeinen Bedentung in der dies-
jährigen Saison.
Ferner wird wieder die Frage wegen einer rich-
tigeren Kreditgewährung für die Baumwollindustrie
aufgeworfen. Das bisher geltende System der Hand-
geld= und Vorschußbewilligungen seitens der privaten
Firmen und Kommissionäre halten die Baumwoll-=
pflanzer für so unvorteilhaft, daß sie nicht selten sich
genötigt sehen, den Umfang ihrer Anbauflächen einzu-
schränken oder sogar den Baumwollbau ganz aufzu-
geben, nur um nicht in die Hände von Personen zu
geraten, die fast immer ihre Schuldner in räuberischer
Veise ausnutgen. Freilich hat in diesem Jahre diese
Frage etwas von ihrer Schärfe eingebüßt. dank dem
Umstand, daß der Kreditbedarf der Bevölkerung ab-
genommen hatte, da die gute Baumwollernte des
vorigen Jahres und die günstig verlaufenen Verkäufe
einen verstärkten Geldstrom nach den baumwollbauenden
Gebieten Turkestaus geleitet hatten. Infolgedessen ist
die Bewilligung von Vorschüssen auf Baumwolle in
diesem Jahre recht flau gewesen und hat im Vergleich
zum vorigen Jahre mehr als um 20 v. H abgenommen.
Dieser Erscheinung sollten jedoch die an der Entwick-
lung und Blüte des Baumwollbaues
Kreise ihre Beachtung schenken.
(Nach d. Tor. Prom. Gaz. vom 15./28.Nov. 1915.)
interessierten
Brasilien.
Gummiausfuhr aus dem Staate Matto
L
Im Jahre 1914 wurden aus dem Staate Matto
Grosso über Manons 3 139 187 kg Gummi ausgeführt,
und zwar aus dem Distrikt Rio Jamary 1 304 860,
Rio Machado 829 289, Santo Antonio 446 943, Villa
WMurtinhe e Presidente Maraues 391 912, Sao Manoel
6 188 kag. Gegen das Vorjahr hat sich die Ausfuhr
156 den Norddistrikten um 504 183 kg cihöht.