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Verkehr sich genügend entwickelt hatte. Auch
sollte in kurzer Zeit eine Telegraphenlinie
Khartum mit Yei und Libogo verbinden. So
großen Vorteil der Nilweg für die Kolonie selbst
mit sich brachte, so benachteiligte er doch — nach
Ernst — den belgischen Handel insofern, als die
Textilindustrie in Italien und die Emaillewerke
von Osterreich durch ihn eine bessere Verbindung
hatten als die belgischen Unternehmungen. Ernst
empfiehlt daher auch aus diesem Grunde den
Bau einer Bahn von Basoko nach dem Nord-
osten der Kolonie. Vergleichsweise betragen nach
Ernst die Kosten für den Transport einer Tonne
auf dem Wege Mombassa-Mahagi 36,45 ägypt.
Pfund. Für 100 engl. Pfd. stellte sich der Preis
für den Transport auf diesem Wege im einzelnen
wie folgt:
von Mombassa nach Kisumn
(3 Tage Eisenbahn)
von Kisumu nach Kampala
mittels Dampfer
von Kampala nach Hoima
(8 Tage Träger-Marsch) 0,195
von Hoima nach Butiaba
(2 Tage Träger-Marsch)
von Butiaba nach Mahagi
(16 Stunden -anpferfahah 0,260
Kommission und Uwworher-
gesehenes ..
0,65 ägypt. Pfd.
0,325
0,065
0,125
1,620 ägypt. 7
nach
zusammen .
Für die Strecke von Leopoldville
Niangara gibt Ernst folgende Ziffern:
Verladegebühr in Leopoldville 0,06 Fr. für je 10 kg
Fracht Leopoldville—Buta
direkt .2,0 10
Fracht Leopoldoille —
Bumba . 1,5 210-
Bumba—Butan. 0,2 10
Buta —Angodia 4,00 = die
Last von 25=
Angodia--Niangara auf
dem Wasserwege 4,25 Fr. für die
Last von 25.„
Buta —Bambili
Landwege
auf dem
5,00 Fr. für die
Last von 25
5,50 Fr. für die
Last von 25.
Die Entfernungen betragen nach Ernst:
Bambili —Niangara
Buta Titule. 6 Tage
Titule — Angodia 2
Titule—Bambili 4
Angodia— Bambili. 3
Bambili—Amadis 4
Amadis — Niangara 7
Ein Träger kostete dem Gouvernement 0,50 Fr.
pro Tag. Auf dem Wasserwege kam dem Gou-
vernement der Transport eines Kilogramm Wam
auf 1 Centime pro Tag zu stehen; die Kaufleute
mußten jedoch höhere Preise zahlen.
Ernst hat seinen Bericht am 2. Juli 1913
abgeschlossen. Der Schlußbericht seiner Reise, in
dem er die erhaltenen Ergebnisse systematisch zu-
sammenstellen wollte, scheint nicht mehr nach
Brüssel gelangt zu sein.
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder tellweise nur mit Qnellenangabe gestattel.)
Deutsch-Ostafrika.
Vom firieg in Deutsch-Ostafrika.
Vorläufige Teilung des besetzten Gebiets.
Nach Entente-Meldungen ist zwischen der
englischen und der belgischen Regierung eine
Einigung über die vorläufige Besetzung der
eroberten Landstrecken Deutsch-Ostafrikas
erzielt worden. Zur näheren Vereinbarung über
die Ausführung dieses Abkommens haben die
betreffenden Truppenchefs eine Begegnung in
Tabora gehabt. Natürlich hat sich König
Georg die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den
König Albert telegraphisch zur Mitwirkung der
belgischen LTruppen zu „beglückwünschen“. Die
„Sieger“ sind aber immerhin so vorsichtig, selbst
nur von einer „vorläufigen“ Besetzung der mu
erdrückender Ubermacht genommenen Gebietsteile
zu sprechen.
Zurückziehung weißer Expeditionstruppen.
Für das Kriegsministerium teilte Unterstaats
sekretär Macpherson mit (und Smuts hat es
neuestens in einer Rede bestätigt), daß Schriit
getan worden seien, um die Zahl der weiher
Truppen in Ostafrika zu vermindern, weil #
Deutschén sich in Malariagegenden murückgezoge
hätten. Farbige Truppen würden die weißen
ersetzen, letztere sollten zur Erholung in gesunde:
Klima überführt werden.
General Smuts, fügte Macpherson hinn.
habe telegraphiert, die Klagen über die der