Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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Verkehr sich genügend entwickelt hatte. Auch 
sollte in kurzer Zeit eine Telegraphenlinie 
Khartum mit Yei und Libogo verbinden. So 
großen Vorteil der Nilweg für die Kolonie selbst 
mit sich brachte, so benachteiligte er doch — nach 
Ernst — den belgischen Handel insofern, als die 
Textilindustrie in Italien und die Emaillewerke 
von Osterreich durch ihn eine bessere Verbindung 
hatten als die belgischen Unternehmungen. Ernst 
empfiehlt daher auch aus diesem Grunde den 
Bau einer Bahn von Basoko nach dem Nord- 
osten der Kolonie. Vergleichsweise betragen nach 
Ernst die Kosten für den Transport einer Tonne 
auf dem Wege Mombassa-Mahagi 36,45 ägypt. 
Pfund. Für 100 engl. Pfd. stellte sich der Preis 
für den Transport auf diesem Wege im einzelnen 
wie folgt: 
von Mombassa nach Kisumn 
(3 Tage Eisenbahn) 
von Kisumu nach Kampala 
mittels Dampfer 
von Kampala nach Hoima 
(8 Tage Träger-Marsch) 0,195 
von Hoima nach Butiaba 
(2 Tage Träger-Marsch) 
von Butiaba nach Mahagi 
(16 Stunden -anpferfahah 0,260 
Kommission und Uwworher- 
gesehenes .. 
0,65 ägypt. Pfd. 
0,325 
0,065 
0,125 
1,620 ägypt. 7 
nach 
zusammen . 
Für die Strecke von Leopoldville 
Niangara gibt Ernst folgende Ziffern: 
  
Verladegebühr in Leopoldville 0,06 Fr. für je 10 kg 
Fracht Leopoldville—Buta 
direkt .2,0 10 
Fracht Leopoldoille — 
Bumba . 1,5 210- 
Bumba—Butan. 0,2 10 
Buta —Angodia 4,00 = die 
Last von 25= 
Angodia--Niangara auf 
dem Wasserwege 4,25 Fr. für die 
Last von 25.„ 
Buta —Bambili 
Landwege 
auf dem 
5,00 Fr. für die 
Last von 25 
5,50 Fr. für die 
Last von 25. 
Die Entfernungen betragen nach Ernst: 
Bambili —Niangara 
Buta Titule. 6 Tage 
Titule — Angodia 2 
Titule—Bambili 4 
Angodia— Bambili. 3 
Bambili—Amadis 4 
Amadis — Niangara 7 
Ein Träger kostete dem Gouvernement 0,50 Fr. 
pro Tag. Auf dem Wasserwege kam dem Gou- 
vernement der Transport eines Kilogramm Wam 
auf 1 Centime pro Tag zu stehen; die Kaufleute 
mußten jedoch höhere Preise zahlen. 
Ernst hat seinen Bericht am 2. Juli 1913 
abgeschlossen. Der Schlußbericht seiner Reise, in 
dem er die erhaltenen Ergebnisse systematisch zu- 
sammenstellen wollte, scheint nicht mehr nach 
Brüssel gelangt zu sein. 
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder tellweise nur mit Qnellenangabe gestattel.) 
Deutsch-Ostafrika. 
Vom firieg in Deutsch-Ostafrika. 
Vorläufige Teilung des besetzten Gebiets. 
Nach Entente-Meldungen ist zwischen der 
englischen und der belgischen Regierung eine 
Einigung über die vorläufige Besetzung der 
eroberten Landstrecken Deutsch-Ostafrikas 
erzielt worden. Zur näheren Vereinbarung über 
die Ausführung dieses Abkommens haben die 
betreffenden Truppenchefs eine Begegnung in 
Tabora gehabt. Natürlich hat sich König 
Georg die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den 
König Albert telegraphisch zur Mitwirkung der 
belgischen LTruppen zu „beglückwünschen“. Die 
„Sieger“ sind aber immerhin so vorsichtig, selbst 
  
nur von einer „vorläufigen“ Besetzung der mu 
erdrückender Ubermacht genommenen Gebietsteile 
zu sprechen. 
Zurückziehung weißer Expeditionstruppen. 
Für das Kriegsministerium teilte Unterstaats 
sekretär Macpherson mit (und Smuts hat es 
neuestens in einer Rede bestätigt), daß Schriit 
getan worden seien, um die Zahl der weiher 
Truppen in Ostafrika zu vermindern, weil # 
Deutschén sich in Malariagegenden murückgezoge 
hätten. Farbige Truppen würden die weißen 
ersetzen, letztere sollten zur Erholung in gesunde: 
Klima überführt werden. 
General Smuts, fügte Macpherson hinn. 
habe telegraphiert, die Klagen über die der
	        
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