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c) Falls die Provinz nach Maßggabe der vorliegen-
den Verfassungsurkunde (diploma) eine Auderung
der Zölle und anderen Abgaben vornimmt, die
heute bei der Ausfuhr erhoben werden, so ist
stets der Grund anzugeben für die Verschieden-
heit der Besteuerung bei der Ausfuhr nach
portugiesischen Häfen an Bord portugiesischer
Schiffe und nach fremden Häfen an Bord portu-
giesischer oder fremder Schiffe, wobei unter
allen Umständen die verschiczenertige Belastung
für die portugiesischen Schiffahrtsunternehmun-
gen nur dann bestätigt werden darf. wenn die
Frachten auf ihren Schiffen die für ausländische
Schiffe geforderten nicht überschreiten.
Die über die Häfen des Festlandes nach den
Kapverdeschen Inseln wiederausgeführten Waren
genießen, wenn sie in das eigene Gebiet ein-
geführt werden, eine Ermäßigung von 20 v. 2
der Zölle des in der Provinz geltenden Zo
tarifs; es versteht sich, daß diese Ermäßigung
nur dann gewährt wird, wenn die Beförderung
unter nationaler Flagge stattfindet.
(Diario do Governo, I. W- Nr. 65
vom 25. April 1
—
Mozambigque.
Ausfuhrgoll für den im Gebiete der Mogam-
bique-Gesellschaft erzeugten Zucker.
Die Mozambique-Gesellschaft hatte durch Ver-
ordnung der Portugiesischen Regierung Nr. 3188 vom
14. Juni 19177) die Genehmigung dazu erhalten, den
Ausfuhrzoll für den in ihrem Geßie erzeugten Zucker
von 0.1 auf 0.3 Centavo für 1 kg zu erhöhen. Dam
indes die Erhöhung der Abgabe, wenn die Erhebung
nach dem im Gesen- der Mogambique-Gesellschaft
gültigen Münzfuß vorgenommen wird, nicht 2 Eskudos
für die Tonne, wie es die Absicht der Regierung war,
sondern beträchtlich mehr ausmacht und die Regierung
bei der Bewilligung der Erhöhung Einnahme für
die Mozambique-Gesellschaft — beabsichtigt
hat, die in diesem Gebiete bestehenden Zuckerfabriken
gegenüber den Fabriken anderer Provinzen, welche
weiterhin nur 0.1 Centavo für 1 kg zu entrichten
haben. schlechter zu stellen, so hat die Portugiesische
Regierung auf Vorschlag des Ministers der Kolonien
durch Verordnung Nr. 3231 vom 5. Juli 1917 bestimmt,
daß der Betrag von 0,2 Centavo für 1 kg, welcher
über den in Nummer 4 des Zolltarifs C der Mozam-
bique-Gesellschaft festgesetzten Zoll hinausgeht, in
Silbermünze zu entrichten ist.
(Diario do Governo, I. Serie, Nr. 108
vom 5. Juli 1917.)
Vermischtes.
Dr. Th. Toeche- Mittlers 80. Geburtstag.
Der Seniorchef der Königlichen Hof-
buchhandlung und Hofbuchdruckerei E. S.
Mittler & Sohn in Berlin, Dr. phil. Theodor
Toeche-Mittler, hat am 8. September seinen
80. Geburtstag gefeiert.
Ursprünglich Geschichtsgelehrter aus Leopold
von Rankes Schule, machte er sich einen Namen
durch sein grundlegendes Werk über Kaiser Hein-
rich VI. Später trat er seinem Großvater Ernst
Siegfried Mittler geschäftlich zur Seite. Wie
günstig die Verbindung von wissenschaftlicher und
buchhändlerischer Bildung seine verlegerische Tätig-
keit beeinflußt hat, beweist die hochangesehene
Stellung, die das Haus Mittler & Sohn unter
seiner Leitung gewann.
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*
Über die Feier des seltenen Familienfestes
wird uns zus Eisenach berichtet: Auf seiner Gesitzung
„Haus Eichberg“ bei Eisenach durfte Dr. Th.
Toeche-Mittler, umgeben von seinen Kindern und
Enkeln, den 30. Geburtstag begehen. Strahlender
Sonnenschein verschönte die Feier, die mit Choral=
gesang und Morgenmusik eingeleitet wurde, im übrigen
aber, in Rücksicht auf das hohe Alter des Geburtstags-
kindes und der ernsten Kriegsgeit entsprechend, im
engsten Kreise und in der Stille verlief. Um so über-
wältigender wirkte die Fülle der Ehrungen und Glück-
wünsche aus Feld und Heimat. Der Staatssekretär
des Reichs-Marine-Amts Admiral v. Capelle tele-
graphierte: „Der seltene Festtag, den Euer Hochwohl-
geboren heute begehen, gibt mir Anlaß, Ihnen in
meinem und der Kaiserlichen Marine Namen die herz-
lichsten Glückwünsche auszusprechen. Der Rückblick auf
Ihr. Lebenswerl wird Ihnen heute größte Befriedigung
sein“. Und der Kriegsminister v. Stein: „Kriegsmini-
sterium nimmt in dankbarem Rückblick auf die Zeit
gemeinsamer Arbeit herzlichen Anteil am heutigen
Festtage und wünscht das Beste für einen gesegneten
Lebensabend." Außer verschiedenen Fürstlichkeiten, vielen
Behörden, dem Generalstab, dem Kriegsamt usw. waren
unter den Gratulanten vor allem zahlreiche hohe Offi-
ziere vertreten, wie Generalfeldmarschall v. Bülow.
Generaloberst v. Scholl, Generaloberst v. Kessel.
der Generalgouverneur von Polen General v. Beseler,
Generalstabsarzt der Armee v. Schjerning, ferner
Ministerialdireltor Deutelmoser, der Oberbürger“
meister von Eisenach Dr. Schmieder sowie andere
bedeutende Persönlichkeiten im öffentlichen Leben und
der Wissenschaft, die Reichsdruckerei, Wolffs Tele-
aphen-Bureau, die Berliner Handelskammer, das
Kalonkal.Winschaftliche Komitee, alle beruflichen Kor-
porationen und Vereine, denen Dr. Toeche-Mittler an-
gehört, die Angestellten seines Hauses u. a. m.
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts
Dr. Solf hat aus Bad Elster dem greisen
Jubilar gleichfalls seinen herzlichen Glückwunsch
übersandt. Das Schreiben schließt mit den Worten
„Gern erinnere ich mich bei dieser Gelegenheit
der engen Beziehungen zwischen Kolonial=
verwaltung und Ihrem Hause, dessen ko-
loniale Verlagstätigkeit ich hoch ein-
schäbe.“
" Bal. „D. Kol. Bl.“ 1917, Nr. 15.16, S 221.