Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

# 
zösische Bataillone, 
Kampo. 
2. Stärke der gegen Dschang und Bamenda 
angesetzten Truppen von Nigeria: 3 Bataillone. 
Ob die von Takum vorgehende englische Ab- 
teilung eingeschlossen ist, ist nicht erwähnt. 
Stärke der Truppen des Generals Cunliffe: 
2 englische Bataillone und 4 bis 5 französische 
Kompagnien. 
4. Stärke der Truppen des Generals Aymerich: 
etwa 13 Kompagnien. 
5. Die Südtruppen wurden auf 4 bis 5 Kom- 
pagnien bei Akoafim und 2 Kompagnien bei Bitam 
geschätzt. Unter letzteren wurden Marokkaner be- 
obachtet. 
Anfang Oktober 1915 standen die feindlichen 
Truppen etwa in folgender Linie: 
General Dobell: Kele—Ngwe-Jabassi—Bare 
Osfidinge. 
2 Senegalesen-Kompagnien unter dem Haupt- 
mann Blum landeten dann am 27. Oktober bei 
Kampo. 
General Cunliffe: Kontscha 
dere—Mbula (Djerem). 
General Aymerich: Kunde—Dendeng—-Ber- 
tug—Abong-Mbang—Lomie —Alade-Makei. 
Die Südtruppen standen am Kom-—Ntem 
und Kje. 
Einwandfreie Angaben über die Verteilung 
der deutschen Truppen zu dieser Zeit und über 
die Stärke der einzelnen Abteilungen stehen auch 
jetzt noch nicht zur Verfügung. Die nachstehende 
Aufzählung kann daher nicht als abschließend be- 
trachtet werden, weder was die Bezeichnung der 
einzelnen Abteilungen noch was ihre Stärke an- 
betrifft.“) 
Dem englisch-französischen Expeditionskorps 
standen an den Straßen Edea—Jaunde und an 
der Mittellandbahn anscheinend gegenüber: Major 
Haedicke mit 450 Gewehren, 5 Maschinengewehren, 
Hauptmann Liebe mit 180 Gewehren und 3 Ma- 
schinengewehren und Hauptmann Dieckmann mit 
300 Gewehren, 2 Maschinengewehren. 
Zur Sicherung der Straße Jabassi—Fumban 
stand bei Fontschanda eine 40 Gewehre starke 
Abteilung, deren Führer nicht genannt ist. Ihr 
schloß sich nach Westen die Abteilung des Leut- 
nants d. Res. Klimantz an, die über 45 Gewehre 
verfügte. Er sollte eine von Bare auf Manjewo 
außerdem ein Bataillon bei 
Tingere —Ngaun- 
*) Die Veröffentlichungen können und sollen nur 
eine allgemeine Schilderung des Verlaufs des Krieges 
im Schutggebiet Kamerun geben. Bei der Art des zur 
Verfügung stehenden knappen und sich häufig wider- 
sprechenden Nachrichtenmaterials, das als Grundlage 
dienen muß, lassen sich Unstimmigkeiten nicht immer 
vermeiden. So ist . Hauptmann v. Duisburg als 
Verteidiger von Kusseri genannt, während es katscholch 
der Hauptmann Kallmeyer war. 
  
58 20 
am Nkam vorgestoßene englische Abteilung be- 
obachten und gleichzeitig mit der Nordwest-Ab- 
teilung unter Hauptmann Adametz (300 Gewehre, 
2 Maschinengewehre) Verbindung aufrecht erhalten. 
Den Truppen des Generals Cunliffe stand am 
Mbam die frühere Abteilung Banjo unter dem 
Hauptmann Schlosser gegenüber. 
Eine Kompagnie stand außerdem am Wege 
Banjo—Fumban. 
Über die Stärken der Abteilung Schlosser und 
der Kompagnie Barche liegen Angaben nicht vor. 
Bei Joko befand sich der Leutnamt d. Res. Havc- 
mann mit 180 Gewehren und einem Maschinen- 
gewehr; er wurde verstärkt durch die aus Tibati 
zurückgedrängte 5. Reserveabteilung (86 Gewehre). 
Den Weg Joko—Mole (am Sanagay sicherte 
die 7. Kompagnie (80 Gewehre, ein Maschinen= 
gewehr), die später deram Sanaga-Wege fechtenden, 
zur Abteilung des Majors Eymael gehörenden 
12. Kompagnie zur Verstärkung gesandt wurde. 
Zur Abteilung Eymael, der dem General Aymerich 
gegenüber befehligte, scheinen ferner die Etappen- 
kompagnien und die Kompagnie Franke in Stärke 
von 200 Gewehren und 2 Maschinengewehren, 
die 6. und 11. Kompagnie (240 Gewehre und 
2 Maschinengewehre) und die 9. Kompagnie ge- 
hört zu haben. 
Über die Stärken der Südostabteilung des 
Hauptmanns Heigelin, gegenüber Abong-Mbang, 
und der Südabteilung unter dem Hauptmann 
v. Hagen fehlen die Angaben. 
Während der Gegner über Reserven verfügte, 
die den jederzeitigen Ersatz erschöpfter Truppen 
ermöglichten, war die Aufstellung von Ersatztruppen 
der Schutztruppe wegen Mangel an Waffen und 
Munition unmöglich geworden. Längst waren 
sämtliche früher als unbrauchbar ausgeschiedenen 
und zu Feuerrosten und Fenstergittern verarbeiteten 
Gewehrläufe wieder notdürftig instand gesetzt und 
dem Truppengebrauch überwiesen worden. Die 
in der Not des Krieges errichteten Gewehr= und 
Munitionswerkstätten arbeiteten Tag und Nacht, 
um unbrauchbar gewordene Waffen wiederherzu- 
stellen und den Munitionsersatz zu ermöglichen. 
Solange Schwarzpulver im Schutzgebiet noch vor- 
rätig war, gelang der Munitionsersatz notdürftig. 
Später versagten alle Bemühungen. Die Ersatz- 
patronen waren wirkungslos. Nur zu häufig kam 
es vor, daß nach dem Schuß die Geschosse dicht 
vor der Mündung kraftlos zu Boden fielen. Von 
Deutschland Munition in das Schutzgebiet ein- 
zuführen, war unmöglich. So mußte die Schutz- 
truppe den Kampf einstellen, als die letzten Pa- 
tronen verschossen waren. 
Auch der gänzliche Mangel an Artillerie machte 
sich immer drückender fühlbar. Längst waren die 
wenigen leichten Geschütze, über welche die Schutz-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.