Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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Inzwischen waren feindliche Kräfte daran, den 
linken Flügel der Stellung des Leutnants Kloppen- 
burg in Entfernung von 800 bis 1000 m zu um- 
gehen. Die Kompagnie v. Parpart, die von der 
Umgehung zu spät Kenntnis erhalten hatte, hatte 
sie nicht mehr verhindern können. Ebenso war es 
dem Bahnzugführer Gläser nicht mehr gelungen, 
den Zug zurückzudrücken. Die Stellung war völlig 
umgangen, der Zug Kloppenburg abgeschnitten. 
Die Kompagnie v. Parpart lag feuernd in den 
Schützengräben der Nord= und Ostfront der Ver- 
teidigungsstellung. Aus dem ganzen Gebüschrande 
bzw. aus den Maisfeldern jenseits des im tiefen 
Einschnitt stehenden Bahnzuges schlug ihr ein 
heftiges Feuer entgegen. In diesem Augenblick 
erhielt der Gegner hier ganz erhebliche Verstär- 
kungen. Darauf beorderte Hauptmann Mans, 
der an die bedrohte Stelle geeilt war, ein Ma- 
schinengewehr unter Führung des Sergeanten 
Gardain in die Schützenlinie v. Parpart; zwar 
machte sich dessen Wirkung sogleich fühlbar, es 
mußte aber nach etwa ¼ stündigem Feuer wegen 
Ladehemmung ausfallen. Anschließend daran 
verließ der Gegner seine Deckung und stürmte 
mit drei Kompagnien Tirailleurs Senkgalais in 
den Hohlweg, nahm den Bahnzug und kam dies- 
seits des Bahneinschnittes im Rücken unserer 
Stellung bis an den Weg Chra— Atakpame in 
dichten Schützenlinien vor. Um die gleiche Zeit, es 
war 1,30 Uhr nachmittags, gingen in der Front 
gegen v. Raven und Schmidt neue feindliche 
Schützenlinien vor. In der linken Flanke be- 
wegten sich feindliche Verstärkungen. Von der 
Kompagnie v. Raven kam die Meldung, daß 
sie rechts von starken Kräften überflügelt werde. 
Zugleich schlugen die ersten Schrapnells im Dorfe 
ein. In dieser Lage begab sich der Führer, nach- 
dem er die Kompagnie v. Parpart rechts durch 
den Zug Mengel hatte verstärken lassen, zur Kom- 
pagnie v. Raven. Bei seinem Eintreffen fiel 
der Kompagnieführer v. Raven infolge Ver- 
wundung aus, so daß Vizefeldwebel Stöber das 
Kommando übernehmen mußte. 
Die Silation war die, daß, wenn auch der 
Gegner gegenüber dem rechten Flügel der Kom- 
pagnie v. Raven erhebliche Verstärkungen er— 
halten hatte und wenn er auch in der Front, 
unterstützt von seinen auf den Höhen jenseits der 
Chra aufgefahrenen Geschützen, auf das heftigste 
anfaßte, doch die unmittelbare Gefahr bei der 
Kompagnie v. Parpart im Rücken und in der 
linken Flanke der Verteidigung lag. Daher ging 
Hauptmann Mans dorthin zurück und ließ ein 
Maschinengewehr hart nördlich des Dorfrandes 
in Stellung bringen. Inzwischen hatte Sergeant 
Gardain sein Maschinengewehr wieder instand 
gesetzt und war, die Gefahr richtig erkennend, 
  
selbständig in die Schützenlinie Schmidt gegen die 
feindlichen Geschütze in Stellung gegangen. Nach 
wenigen Schügssen schwieg das Gewehr wieder, da 
der Schütze, Unteroffizier Klempp, siel und Gardain 
gerade für Heranbringen von Munition Sorge trug. 
   
  
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Beim Wiedereintreffen des Führers bei der 
Kompagnie v. Parpart hatte sich diese fast gänz- 
lich verschossen. Der Feind war bis auf Sturm- 
entfernung heran, so daß der Einbruch unmittelbar 
bevorstand. Darauf erhielt, es war 2,15 Uhr 
nachmittags, die Kompagnie v. Parpart und der 
Zug Mengel den Befehl, zum Bajonettangriff 
vorzugehen und den Feind jenseits des Bahn- 
einschnitts zurückzuwerfen. Vor diesem Anlauf 
lief der Gegner, ohne unseren Einbruch abzu- 
warten, in den Bahneinschnitt zurück. In diesem 
entspann sich ein heftiger Kampf, auch im und
	        
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