Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

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Sonst bis Mitte Juni 1915 im Gebiet beider- 
seits des Kivu-Sees und am Russissi nur unbe- 
deutendere Scharmützel. 
21. Juni und 4. und 6. Juli. Erfolglose 
Angriffe einer 900 Mang starken kongo-Sbelgischen 
Abteilung gegen Kissenji. 
Bis gegen Ende des Jahres nur unbedeu- 
tendere Zusammenstöße. Kongo-Belgier benutzen 
die Zeit zur Heranziehung von Verstärkungen. 
21. Dezember. Kongo-Belgier greifen mit 
etwa 1000 Mann und mehreren Maschinenge- 
wehren nach starkem Artilleriefeuer aus modernen 
Haubiten die von nur 300 Mann, 3 Maschinen- 
gewehren und einer 3,7-em-Kanone unter Haupt- 
mann Wintgens nördlich Kissenji besetzte deutsche 
Stellung an. Feind wird nach elfstündigem Ge- 
fecht im Gegenangriff geworfen. 
1916. 
27. Januar. Erneuter Angriff von etwa 
2000 Mann unter Anwendung von Handgranaten 
und mit Unterstützung von 12 Geschützen gegen 
die von etwa drei Kompagnien unter Hauptmann 
Klinckhardt gehaltene Kissenji-Stellung scheitert 
mit schweren Verlusten für die Kongo-Belgier. 
d) Ereignisse auf dem Tanganjika-See. 
1914. 
22. August. Gefecht des zum Hilfskreuzer 
umgewandelten kleinen deutschen Dampfers „Hed- 
wig von Wissmann“ gegen befestigte mit Ge- 
schützen versehene kongo-belgische Stellungen am 
Lukugaausfluß. Kongo-belgischer Dampfer wird 
stark beschädigt. 
November. Deutsche Schiffe „Hedwig von 
Wissmann“ und „Kingani“, bemächtigen sich der 
bei Kassakalawe am Südende des Sees lagernden 
Vorräte an englischem Telegraphenmaterial. Bei 
Kassakalawe auf Strand liegender englischer 
Dampfer „Cecil Rhodes“ und bei Kituta liegender 
kleinerer Dampfer „Good News“ werden zerstört. 
Nach Abfahrt der Schiffe wird an Land bei 
Pambete und Kassakalawe stehende deutsche Siche- 
rungsabteilung von zwei kongo-belgischen Kom- 
pagnien angegriffen. Angriff mit Unterstützung 
zurückkehrender „Hedwig von Wissmann“ abge- 
wiesen. 
1915. 
Im Laufe des Jahres gelingt es den Eng- 
ländern und Belgiern, mehrere — wahrscheinlich 
drei oder vier — schnellfahrende, gepanzerte und 
mit Geschützen größeren Kalibers versehene Motor- 
kreuzer auf den See zu schaffen. 
26. Dezember. Zollkreuzer „Kingani“ wird 
von zwei englischen Motorkreuzern, gegen die er, 
seiner geringen Geschwindigkeit und geringfügigen 
  
Bewaffnung mit einem 4,7 cm Geschütz wegen, 
wehrlos ist, nach kurzem Gefecht aufgebracht. 
.1916. 
9. Februar. Hilfskreuzer „Hedwig von 
Wissmann“ erliegt unter ähnlichen Umständen wie 
„Kingani“ feindlicher Ubermacht und wird ver- 
senkt. 
e) Gebiete an der Südwestgrenze. 
1914. 
13. August. Beschlagnahme des vom Kriegs- 
ausbruch noch nicht unterrichteten, in Sphinxhafen 
am Nyassasee zur Instandsetzung aufgelegten 
kleinen deutschen Dampfers „Herman von Wiss- 
mann“ durch den bewaffneten englischen Re- 
gierungsdampfer „Gwendolin“. 
September. Vorstoß einer deutschen 
Kompagnie gegen das am Westufer des Nyassa- 
Sees gelegene Karonga scheitert. 
1915. 
Bis Anfang März außer Patronillentätigkeit 
keine Ereignisse von Bedeutung. 
17. März. Überfall auf ein englisches Lager 
bei Abercorn. 
April. Erhöhte Tätigkeit englischer und 
kongo-belgischer Abteilungen an der Grenze süd- 
östlich von Bismarckburg. 
24. April. Eine stärkere feindliche Abteilung 
wird bei der Missionsstation Mwatsie zurück- 
geworfen. 
17. Mai. Abteilung des Hauptmanns Au- 
mann überfällt ein feindliches Lager bei Ukomba 
(Ikomba). Gegner flieht nach heftigem Wider- 
stand. 
23. Mai. Abteilung des Oberleutnants v. Deb- 
schütz wirft eine kongo-belgische Kompagnie 
an der Grenze südlich Bismarckburg zurück. 
Ende Juni. Erfolgreiche Gefechte bei der 
Farm Jericho südlich Bismarckburg. 
In der Folgezeit keine größeren Unterneh- 
mungen. Deutsche Grenzschutzabteilungen be- 
haupten ihre Stellungen. Engländer ziehen Ver- 
stärkungen aus Rhodesien und Südafrika heran. 
II. Teil. Die Ereignisse vom Beginn 
der großen feindlichen Offensive bis 
September 1916. 
Bis März 1916 Deutsch-Ostafrika mit Aus- 
nahme der Insel Mafia, des Longidoberges an 
der Nordostgrenze und des Gebietes bis zum 
Kagera westlich des Victoria-Sees frei vom Feinde. 
Bisherige Mißerfolge veranlassen England zu 
ausgedehnten Vorbereitungen für einen mit über- 
legenen Kräften zu führenden Angriff.
	        
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