Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

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Bis Anfang 1916 werden gegen Deutsch- 
Ostafrika versammelt, schätzungsweise etwa: 
30 000 bis 40 000 Mann englisch-südafrikanische 
Truppen, davon ein 
großer Teil beritten, 
indische und farbige, 
25 000 „ kongo-belgische und 
8 000 bis 10 000 portugiesische Trußpen, 
zusammen etwa 90 ooo’“ bis 110 000 Mann, 
die im Laufe der Zeit noch weitere Verstärkung 
erfuhren; insgesamt etwa 150 000 Mann. Dazu 
viel Artillerie, Kraftwagen, Flugzeuge und andere 
neuzeitliche Kriegsmittel. Hiergegen zur Ver- 
fügung stehende deutsche Streitkräfte etwa 3000 
Europäer und 13 000 Farbige. 
Aus den feindlichen Angriffen ergeben sich 
Kriegsschauplätze im Osten, im Nordwesten. und 
Westen, im Südwesten und im Süden. 
30 000 „ 40 000 „ 
a) Östlicher Kriegsschauplatz. 
12. Februar. Südafrikanische Brigade mit 
leichter und schwerer Artillerie greift deutsche 
Stellung bei Oldorobo nordöstlich Taveta an. 
Sie wird geschlagen und verfolgt. 
. März. Vorgehen des Gegners mit zwei 
Divisionen von Osten und Norden auf Moschi. 
Eine mit drei Brigaden gegen Linie Taveta— 
Rombo, die andere gegen deutsche Stellung 
zwischen Meru und Kilimandjaro 
10. März. Nach hartnäckigem Widerstand 
räumen die deutschen Truppen vor dem über- 
legenen Gegner die Stellung Taveta—Rombo und 
gehen auf die Readaberge zurück. 
11. März. Gegner greift mit zwei Brigaden 
und schwerer Artillerie am Readaberg an, wird 
aber mit schweren Verlusten abgewiesen. 
12. März. Vor dem zwischen Meru und 
Kilimandjaro angreifenden überlegenen Gegner 
muß Moschi geräumt werden. Infolgedessen 
Reada-Stellung unhaltbar. Deutsche Truppen 
gehen auf den Ruvufluß in Stellung Kilo— 
Bahnhof Kahe zurück. 
15. März. Schwächere auf Aruscha ausge- 
wichene deutsche Streitkräfte räumen diesen Ort 
und gehen in Richtung Usiome —Kondoa-Irangi 
Aruscha vom Feinde besetzt. 
18. bis 21. März. Gegner greift mit starken 
neugeordneten Kräften deutsche Stellung am Ruvn 
an, wird mehrfach zurückgeworfen, erzwingt aber 
schließlich Rückzug der deutschen Truppen durch 
Umfassung deren linken Flanke infolge zahlen- 
mäßiger Überlegenheit. 
Deutsche Truppen gehen auf Lembeni zurück. 
Ende März. Ein von Deutschland aus ent- 
sandtes mit Kriegsmaterial beladenes Hilfsschiff 
  
landet trotz starker englischer Blockade unbemerkt 
in der Sudibucht zwischen Lindi und Milindani. 
Nach Löschung der Ladung entdeckt und von 
mehreren englischen Kriegsschiffen heftig beschossen, 
gelingt es, nachts aus Sudibucht auszulaufen und 
nach Niederländisch-Indien zu entkommen. 
17. April. Vormarsch starker, berittener und 
mit Krastwagen ausgerüsteter, über Ufiome gegen 
die Zentralbahn angesetzter feindlicher Truppen 
wird bei Kondoa-Irangi aufsgehalten. 
8. bis 11. Mai. Oberst v. Lettow-Vorbeck 
schlägt den bis Kondoa-Irangi vorgedrungenen 
Gegner. 
Der infolge Schwächung des Gegners durch 
die vorhergegangenen Gefechte in Nord-Usambara 
eingetretene Stillstand ermöglichte das Abziehen 
stärkerer Kräfte und ihre Uberführung nach Kondoa- 
Irangi. 
Juni 1916. Der Gegner nimmt seinen Vor- 
marsch entlang der Usambarabahn wieder auf 
und drängt die dort verbliebenen deutschen Truppen 
in mehreren hartnäckigen Gefechten auf Korogwe 
zurück. Diese weichen über Handeni auf den 
Lukigurafluß aus. 
24. Juni. Gefecht am Lukigurafluß mit un- 
bekanntem Ausgang. 
26. Juni. Bei Kondoa-Jrangi zurückgeworfener 
Gegner nimmt nach erhaltener Verstärkung und 
nach Zurückziehung eines Teils der deutschen 
Truppen nach den Ngurubergen den Vormarsch 
gegen Kondoa-Irangi und die Zentralbahn 
wieder auf. 
7. Juli. Gegner besetzt Tanga und einige 
Tage später Pangani. 
31. Juli. Gegner erreicht die Zentralbahn 
bei Kikombe, Dodoma und Kilimatinde. Deutsche 
Truppen weichen über Mpapua auf Kilossa aus. 
August. Im Laufe des Monats gehen die 
an der Zentralbahn stehenden deutschen Truppen 
nach mehreren hartnäckigen Gefechten u. a. bei 
Kidete auf Kilossa zurück, während die in den 
Ngurubergen befindlichen Teile auf den Wamifluß 
und infolge drohender Umfassung von dort auf 
Mikesse und Morogoro zurückgehen. 
21. und 26. August. Die deutschen Truppen 
räumen Kilossa sowie Morogoro und Mikesse und 
gehen unter stetigen Kämpfen mit dem nach- 
folgenden Gegner beiderseits der Uluguruberge 
auf Kidatu und Kissaki zurück, wo sie Mitte Sep- 
tember südlich des Mgetaflusses und am Ruaha 
Stellungen beziehen. Teile werden nach Westen 
gegen den Kilombero-Ruhndje vorgeschoben. 
September. Im Laufe des Monats besetzen 
die feindlichen Seestreitkräfte Bagamoyo, Dares- 
salam, Kilwa, Lindi und Mikindani.
	        
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