Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

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Bezirksleiter Heinrich Michels p. 
Am 31. März 1918 verstarb in Daressalam an einer schweren Typhusertrankung der 
Kaiserliche Bezirksleiter 
Herr Heinrich Michels. 
Nach seinem Ubertritt in den Dienst des deutsch-ostafrikanischen Schutzgebiets im Jahre 1896 
wurde Herr Michels zunächst in der 8 
oll-, später in der Zentral= und Lokalverwaltung der Kolonie 
verwendet und hat sich stets hervorragend bewährt. 
1913 wurde er zum Bezirksleiter befördert. 
Die Kolonialverwaltung wird dem in langer Schutzgebietsdienstzeit vorzüglich bewährten 
Entschlafenen stets ein ehrenvolles Andenken bewahren. 
Berlin, den 20. September 1918. 
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts. 
In Vertretung: 
Gleim. 
  
enschtamtlicher Teis##cccc 
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Eisenbahnpläne in Kngola. 
Nach einer aus Brüssel kommenden Mitteilung 
des „Neptune“ vom 3. August d. Is. soll si ie 
Portugiesische Regierung entschlossen haben, die 1 m- 
spurige Eisenbahn von S. Paulo de Loanda nach 
Ambaka, von der Kolonie verlängert bis Malange, 
im ganzen 540 km, in östlicher Richtung fortzuführen, 
nach der genannten Quelle bis ins Katangagebiet von 
Belgisch -Kongo, also um mehr als 600 km, nach einer 
Mitteilung der „Times“ (vom 19. Juli d. Is.) nur bis 
an das schiffbare Kongonetz zum Kwango-Fluß, d. h. 
um etwa 180 km. Im ersten Falle würde durch diese 
Bahn ein Wettbewerb für die Benguellabahn entstehen, 
an der das Kapital und die Eisenbahnpolitik von 
Belgisch-Kongo interessiert sind. 
Die Uganda-Elsenbahn im Jahre 1917. 
Dem Wrilbeist gielen Jahrgangs des „Colonial 
Journal“, Bar 274, entnehmen wir die nach- 
stehenden Fiand S. 
Im Januar 1917 ging die Bahn wieder in die 
Hände der Zivilverwaltung über. Die Betriebs- 
für. 6su betrugen 780 688 L, die Betriebs- 
ausgaben 4 Loder Betriebsüberschuß 351 825 L, 
die gae 8 Die Bahn hat also be- 
friedigend gearbeitet, dei der starke iltcwertehr 
er Betriebseinnahmen erbrachte. Die ge- 
asche Unterhaltung und Ernenerang der Bahn, 
der Gebäude, der Fahrgeuge und der Seeflottille hat 
man zunächst der Zukunft vorbehalten. Infolgedessen 
erscheinen die Betriebskosten und die Kapitalverzinsung 
des Unternehmens in einem wesentlich „Hünstigeren 
Lichte als der Wirklichkeit entspricht. Die nächste 
Zukunft wird der Bahn auf eine Reihe von Jahren 
eine bedeutende Steigerung in den Betriebsausgaben 
und eine scharfe Abnahme des Betriebsüberschusses 
bringen, wenn die Bahn denjenigen Stand der Aus- 
besserungen und der Leistungsfähigkeit wieder erreichen 
  
soll, der unumgänglich notwendig ist, um den Erfor- 
dernissen des Landes in befriedigender Weise zu ent- 
sprechen. Die Erkenntnis dieser Tatsache ist für die 
Verwaltung von besonderer Bedentung bei der Be- 
wertung der Bahn, und vertrauensselige Aussichten 
auf die Reineimmahmen der Bahn in künftigen Jahren 
auf Grund der Betriebsergebnisse des vorliegenden 
Jahres werden sich kaum erfüllen. Die Betriebszahl 
der Bahn (Verhältuis der Betriebsausgaben zu den 
Roheinnahmen) hat in den verflossenen 13 Jahren 
erheblich geschwanlt, und die Oberleitung der Bahn 
rechnet nicht auf eine Betriebsziffer unter 66 bis 70 
v. H., wenn die ungewöhnlichen Bedingungen des 
Krieges aufgehört haben und die dringend notwendigen 
Ausbesserungen und Erneuerungen ausgeführt werden 
können 
Bei den Ausgaben für die Hafenanlage von 
Kilindini bleiben noch etwa 90 000 L von der Parla- 
mentsanleihe von 250 000 L ungedeckt, womit dev bes- 
samte Geldaufwand für diesen Bau auf 700 
steigt. Die Bauplänec sind von einer aunemeenen 
vorbereitet worden, die ihre Vertreter zur lntersuchung 
der örtlichen Verhältnisse an Ort und Stelle entsandt 
hat; aber jede Bauausführung an dem Tiefwasserpier 
muß während der schweren Notlage, die zur Zeit im 
ganzen Reiche besieht (-grare erisis existing thronghont. 
lhe Empirc at the present time“), bis nach Beendi- 
gung des Krieges verschoben werden. Vorgesehen 
sind Anlegestellen für vier Seedampfer mit den nötigen 
Schuppen, Kränen, Gleisen und allem Zubehör, wie 
ihn eine neuzeitliche Hafenanlage erfordert; dazu 
kommen Speicher und Gleisgruppen zwischen dem 
Bahnhof Kilindini und dem Strande und die Errich- 
tung eines geräumigen, bequemen Zollhofes mit den 
notwendigen Ladestraßen und Zufahrten, die dem 
Umschlags= und allgemeinen Geschäftsverkehr des 
Hafens dienen sollen. F. B.
	        
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