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Dem Oberstleutnant a. D. Mansfeld, zuletzt im Grenadier-Regiment Nr. 6, früher in der Schutz-
truppe für Deutsch-Südwestafrika, wird die Erlaubnis zum Tragen der Uniform der ge-
nannten Schutztruppe erteilt.
Dem Hauptmann Adolf Meyer in der Schutztruppe für Kamerun wird der Abschled mit der gesetz-
lichen Pension bewilligt.
Infolge Verminderung der Wehrmacht scheidet aus dem aktiven Dienste unter Gewährung der Pension
nach den Vorschriften des O. E. G. vom 13. September 1919 und der Erlaubnis zum
Tragen seiner bisherigen Uniform aus:
von der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika:
Hauptmann Gerlach.
Uachrufe.
Herzog Johann KAlbrecht zu Mechlenburg t.
Am 16. Februar 1920 verstarb auf Schloß Wiligrad
Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg.
Das gesamte öffentliche Leben Deutschlands verliert in dem Entschlafenen eine seiner hervor-
ragendsten Persönlichkeiten. Mit besonders tiefer Trauer haben die kolonialen Kreise die schmerzliche
Kunde vernommen. Zur Zeit der Anfänge deutscher Kolonialpolitik schon von der überzeugung
getragen, daß sich Deutschland der Betätigung jenseits der Meere nicht entziehen dürfte, wurde
Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg zum tatkräftigsten Verfechter des kolonialen Gedankens.
Auf Reisen nach deutschen und fremden Schutzgebieten erwarb er sich Kenntnisse und Erfahrungen,
die er durch wissenschaftliche Arbeit vertiefte. Fünfundzwanzig Jahre lang Präsident der Deutschen
Kolonialgesellschaft, vertrat er kraftvoll deren Ziele. Allen Widerständen zum Trotz wurde in diesem
Zeitraum die große Masse des deutschen Volkes für den kolonialen Gedanken gewonnen. Wo immer
sich überseeische Interessen regten, fanden sie in dem Verstorbenen ihren verständnisvollen und werk-
tätigen Schutzterrn und Förderer. Als Mitglied des Kolonialrats stellte er seine unermüdliche
Arbeitskraft und sein reiches Wissen auch freudig in den Dienst der Kolonialverwaltung. Klare
Erkenntnis der praktischen Aufgaben, sicheres Urteil und ein besonderes Geschick, Gegensätze auszu-
gleichen, zeichneten ihn in diesem Wirkungskreise aus. Dabei waren seine hohen Fähigkeiten mit
einer Herzensgüte gepaart, die ihm auch die Verehrung aller seiner Mitarbeiter sicherte. Mit be-
rechtigtem Stolze und voller Befriedigung konnte er auf sein Wirken zurückblicken.
Ein schwerer Schicksalsschlag war es für Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, als Krieg
und Kriegsende Deutschland den Verlust seiner Schutzgebiete brachte. Und dennoch blieben seine Hoffnung
auf die Zukunft und seine Willenskraft ungebrochen. Noch im März 1919 rief er dem heran-
wachsenden Geschlecht zu: Wenn ihr frei leben wollt, muß und wird Deutschland wieder eine große
Kolonialmacht werden! Und aus dem Trauerhause in Wiligrad wird uns die Kunde: Tiefdurch-
drungen von der Notwendigkeit und Zukunft unserer Kolonien widmete der Herzog bis zuletzt seine
Kräfte unablässig dieser ihm so ans Herz gewachsenen deutschen Arbeit in unverrückbarem Vertrauen
auf ein Wiedererstehen.
Allezeit bleibt diesem hochherzigen Träger des deutschen kolonialen Gedankens ein dankbares
Gedächtnis bewahrt.
Berlin, den 23. Februar 1920.
Der Reichskolonialminister.
Dr. Geßler.
Freiherr v. Danchelman .
Am 30. Dezember 1919 verstarb in Schwerin der Geheime Regierungsrat Professor
Dr. Alexander Freiherr v. Danckelman.
Der Entschlafene ist am 24. November 1855 zu Gordemitz bei Eilenburg (Prov. Sachsen)
geboren und studierte 1875 bis 1878 in Jena und Leipzig Mathematik und Naturwissenschaften.