Full text: Friedrich August III. König von Sachsen. Ein Lebensbild.

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stadt für alle Jerusalemfahrer. Von hier aus wurde in 
fünftägiger Seefahrt zunächst Smyrna besucht, dann Ephesus 
und schließlich am Piräus gelandet, dem Hafen von Athen. 
Dort stattete unser Prinz dem griechischen Hofe einen Besuch 
ab und unternahm Ausflüge nach Korinth und Mykenä. 
Von der klassischen Hauptstadt des Hellenenreiches führte 
der Weg nach Konstantinopel. 
In Stamburl ließ es sich der Beherrscher der Gläubigen 
angelegen sein, den fürstlichen Gast aus dem Abendlande 
mit all dem höfischen Zeremoniell zu empfangen, das seiner 
hohen Stellung zukam, ferner teilte er unserem Prinzen für 
die Zeit seines Aufenthalts vom 2. bis 17. Mai den 
Flügeladjutanten Chefik-Bey zu, auch der deutsche und 
österreichische Botschafter veranstalteten den Gästen aus 
Sachsen zu Ehren glänzende Feste, so daß die am Goldenen 
Horn verlebten Tage wohl zu den erinnerungsreichsten der 
ganzen Reise gehörten und ihr einen eindrucksvollen Ab- 
schluß gaben. Der große Empfang unseres Prinzen bei der 
Hohen Pforte im Bildiz-Palast fand am 9. Mai statt. Im 
Hofgalawagen fuhr der königliche Prinz mit seinen Begleitern 
und dem Ehrendienst nach dem neuerbauten, glänzenden 
Kaiserkiosk gegenüber der altersgeheiligten Hamidie-Moschee. 
Hier erwartete ihn der Vertreter des beurlaubten deutschen 
Botschafters, von Winckler, mit seinem ersten Dragoman, und 
S. K. Hoheit wohnte nun der Auffahrt des Sultans zur 
Hamidie-Moschee bei, während welcher ein stattliches Auf- 
gebot an Infanterie und Kavallerie unter dem Diovisions- 
Kommandeur Ritza-Pascha Spalier bildete. Diese Truppen 
defilierten nach Schluß der religiösen Zeremonie vor unserem 
Prinzen und dann vor Abdul Hamid in einer Art Parade, 
die allerdings von dem Terrainverhältnisse sehr beeinträch- 
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