Full text: Lehrpläne und Lehraufgaben für die höheren Schulen in Preußen von 1901.

60 Naturwissenschaften. 
der Stundenzahl solche Übungen sich nur dann fruchtbar gestalten 
lassen, wenn, soweit irgend möglich, in den Klassen der Oberstufe 
der mathematische und physikalische Unterricht in der Hand desselben 
Lehrers vereinigt ist, worauf auch schon durch die Klammern in dem 
allgemeinen Lehrplane hingewiesen wird. An den Realanstalten tritt 
bei der größeren Stundenzahl diese Notwendigkeit nicht in gleichem 
Maße hervor. 
12. Da die Schwierigkeit, welche der mathematische Unterricht 
in den oberen Klassen zuweilen macht, erfahrungsmäßig fast aus- 
nahmslos auf Lücken in den Grundlagen beruht, so ist auf die Ein- 
prägung dieser Grundlagen im Anfangsunterrichte die nötige Zeit und 
Sorgfalt zu verwenden. Dabei empfiehlt es sich, an den einzelnen 
Anstalten den unentbehrlichen Gedächtnisstoff besonders der unteren 
und mittleren Stufe festzustellen und durch stete Wiederholungen in 
den folgenden Klassen zu befestigen. Gewissenhafte Strenge bei der 
Versetzung bleibt aber auch donn eine dringende Pflicht gegen 
die Schüler. 
10. Naturwissenschaften. 
A. Gymnasium. 
a) Allgemeines Lehrziel. 
Botanik: Kenntnis der wichtigeren Familien des natürlichen 
Systems und der Lebenserscheinungen ihrer Vertreter, auch der häufigsten 
Pflanzenkrankheiten und ihrer Erreger. Das Nötigste aus der Mor- 
phologie, Anatomie und Physiologie der Pflanzen. 
Zoologie: Kenntnis der wichtigsten Ordnungen aus den Klassen 
der Wirbeltiere sowie einzelner Vertreter aus den übrigen Klassen des 
Tierreichs. Kenntnis vom Bau des menschlichen Körpers und von 
den wichtigsten Lehren der Gesundheitspflege. 
Mineralogie: Kenntnis der einfachsten Kristallformen und 
einzelner besonders wichtiger Mineralien. 
Pyysik: Kenntnis der wichtigsten Erscheinungen und Gesetze aus 
den verschiedenen Gebieten der Physik und der Grundlehren der 
mathematischen Erd= und Himmelskunde. 
Chemie: Kenntnis der einfachsten chemischen Erscheinungen. 
b) Tehraufgaben. 
VI. 2 Stunden wöchentlich. 
Beschreibung vorliegender Blütenpflanzen und Besprechung der 
Formen und Teile der Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüten, leicht 
erkennbaren Blütenstände und Früchte. 
Beschreibung wichtiger Säugetiere und Vögel in Bezug auf äußere 
Merkmale und auf charakteristische Einzelheiten des Knochenbaues (nach
	        
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