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her in schwunghaftem Betriebe stand: wie denn die Straßburger
Gärtner eine besondere Zunft bildeten und in verschiedenen Phasen
der Reformation eines der wichtigsten, weil unruhigsten und jeder
Demagogie zugänglichsten sozialen Elemente der Stadt ausmachten.
Aber noch ein anderes kommt in Betracht. Das Verdienst von
Otto Brunfels' Kräuterbuch (1532) bestand in den vortrefflichen
naturgetreuen Abbildungen, welche der hochberühmte Straßburger
Holzschneider Hans Weiditz lieferte: erst bei Hieronymus Bock (1539)
findet sich der Anfang guter Beschreibungen und die allerersten
schwachen Versuche der Classifsication. Und wenn in dem botanischen
Werke des wenig jüngeren Baiern Leonhard Fuchs die brtanische
Abbildung schon ihrem Gipfel sich nähert, während die Beschreibung
noch lange dahinter zurückbleibt, so hat wieder ein Straßburger, der
Formschneider Veit Rudolf Specklin, daran wesentlichen Antheil: so
daß das hochentwickelte Kunstgewebe von Straßburg, auf das wir
zurückkommen, sich dergestalt in der Geschichte der Botanik verewigt.
An die Botanik schloß sich die Landwirthschaft. Ein Haupt-
werk des sechszehnten Jahrhunderts, die sieben Bücher vom Feldba
(1579, seit 1587 auf fünfzehn Bücher vermehrt) rührte von dem
Straßburger Arzt Melchior Sebiz her und machte hauptsächlich
französische Fortschritte der Agricultur den Deutschen zuerst zugänglich
und mundgerecht.
Dieselbe Vermittlerstellung nimmt Straßburgische Wissenschaft
auch auf einem anderen Gebiete der Nationalökonomik ein:
Georg Obrecht (geb. 1547 gest. 1612) ist der erste staatswirthschaft-
liche Theoretiker Deutschlands, der mit Anlehnung an Frankreich
gewisse Finanzmaßregeln, die im Gefolge des fürstlichen Absolutis=
mus auftreten, befürwortet. Seine Lieblingsidee ist, den Staats-
schatz mit Luxussteuern aller Art zu füllen und womöglich auch eine
sehr weitgehende Sittenpolizei finanziell auszubeuten und z. B. auf
Trunkenheit, auf Fluchen, Schwören und Gotteslästerung Geldstrafen
zu setzen. -
Die französischen Juristen, welche in Straßburg wirkten, find