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man in derselben Kirche eine hölzerne Bank, auf welche man den
Leichnam des Gefallenen gelegt hatte, und die auf ihr vorhandenen
Blutflecke sollen noch aus jener Zeit herrühren. (7)
Wie oben erwähnt, ließ Daun den König Friedrich unangefochten
weiter ziehen, und in kurzer Zeit finden wir ihn wieder in Schlesien,
das er von allen seinen Feinden säuberte. Daun erschien vor Dresden,
um es aus den Händen des Grafen Schmettau zu befreien. Dieser
erklärte unserm Hofe und der Bürgerschaft, daß er, sobald der Feind
weiter vordringe, die Vorstädte anbrennen müsse. Welch ein Schreck
für die armen Bewohner! Doch gab man sich noch der Hoffnung hin,
daß er es bei der bloßen Drohung bewenden lassen werde. Welch
bittere Täuschung! Schmettau ließ an den Häusern der pirnaischen
Vorstadt Pechkränze aufhängen, und am 10. November früh 3 Uhr
stand dieser ganze Stadttheil in hellen Flammen. 285 Häuser
bildeten einen rauchenden Schutthaufen, unter welchem zugleich fast
alles Hab und Gut der unglücklichen Bewohner vernichtet lag. Wer
vermöchte den Jammer zu schildern, den der Anblick dieser Zerstörung
dem Herzen entpreßte! Tausende irrten obdachlos umher, Tausende
waren an den Bettelstab gekommen. Ueberdies hatten noch 10 Menschen
ihren Tod in den Flammen gefunden. Zwar beschwerte sich Sachsen
über diese ruchlose That an verschiedenen Höfen, allein das Unglück
konnte dadurch nicht ungeschehen gemacht werden. Spendete die Liebe
den Unglücklichen auch reiche Gaben, so vermochten diese doch nur
einen kleinen Theil des großen Elendes zu mildern, denn der ganze
Schaden überstieg die Summe von 3 Millionen Mark.
Friedrich eilte seinem in Dresden bedrängten Feldherrn zu Hilfe,
und Daun zog sich deshalb, um von der Stadt noch größeres Unglück
abzuwenden, zurück. Drückende Gelderpressungen — es mußten fast
12 Millionen Mark aufgebracht werden — und Lieferungen aller
Art ließen den armen Sachsen aufs neue die Last des Krieges schmerz-
lich empfinden. Unter diesem Drucke verging auch der Winter von
1758 zu 1759.
4) Die Schlacht bei Bunnersdorf, den 12. August 1759. — Dresden wird
den Preußen entrissen. — „Finkenfang“ bei Maren. — Uoth im Winter
von 1759 zu 1760.— Elend in Ahemnitz. — Bombardement von Dresden. —
Keipzigs Elend. (Schlacht bei Torgau. Bürgermeister Müller.
Kaufmann Gotzkowsky.)
Für Friedrich war das Jahr 1759 das unglücklichste im ganzen
siebenjährigen Kriege. Den Feldzug eröffnete der König viel später,
als in den früheren Jahren. Zu seinem Schrecken rückten die Russen
mit 40 000 Mann nach der Oder vor. Um jeden Preis wollte der
König die Vereinigung der Russen mit den Oesterreichern verhindern,
was ihm zu seinem großen Leidwesen nicht gelang. Am 12. August
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