Full text: Geschichte des Königreichs Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten culturgeschichtlichen Erscheinungen.

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eure treue Anhänglichkeit Mir und Meinem Hause so theuer war, und auf 
welches seit Jahrhunderten das Glück Meines Hauses und eurer Voreltern 
sich gründete. 
Zufolge der den verbündeten Mächten ertheilten Zusage entlasse ich 
euch, ihr Unterthanen und Soldaten der von mir abgetretenen Provinzen, 
eures Eides und eurer Pflicht gegen Mich und Mein Haus und ich empfehle 
euch, treu und gehorsam zu sein eurem neuen Landesherrn. 
Mein Dank für eure Treue, Meine Liebe und Meine heißen Wünsche 
für euer Wohl werden euch stets begleiten.“ 
Von den alten Wettiner Landen waren bei dieser unglückseligen 
Theilung abgetrennt worden: Der ehemalige Kur-, damals Witten- 
berger Kreis genannt, der thüringische und Neustädter Kreis, die 
Niederlausitz, Theile der Oberlausitz, des Leipziger und des Meißner 
Kreises. Im Ganzen betrug der Verlust 367½2 Quadratmeilen 
mit 864 400 Einwohnern. Außerdem verlor unser König auch noch 
das ganze Herzogthum Warschau. 
B. Das Königreich Sachsen bis zum Eintritt in den 
norddeutschen Bund, 1815—1866. 
  
102. Büchkehr Friedrich August des Gerechten nach Sachsen. — 
bebung des gesunkenen Wohlstandes. — Uerbeserung der Chausseen 
und des Postwesens. — Pflege der Waldungen, Heinrich Totta und die 
Tharandter Forstakademie. — Das Hergwesen und Abraham Werner. — 
Hebung des Unterrichtswesens. — Karl Maria von Weber. — 
Die Jubeljahre 1817, 1818 und 1819.— Friedrich Augusts Tod. 
Wie so oft, so folgte auch jetzt dem Schmerze der Trennung 
die Freude des Wiedersehens. Der 7. Juni 1815 war der Tag, 
an welchem der geliebte Landesvater nach zwanzigmonatlicher 
Abwesenheit zu den ihm verbliebenen Unterthanen zurückkehrte. 
Bei Hellendorf betrat Friedrich August unter dem Zujauchzen des 
Volkes die Landesgrenze. Von hier an bis Dresden glich sein Einzug, 
durch Ehrenpforten, Aufzüge 2c. verherrlicht, einem Triumphzuge. 
Aus den entferntesten Gegenden waren die Menschen herbeigeströmt, 
um dem Heißersehnten ein freudiges Willkommen zuzurufen, und in 
das Glockengeläute und den Kanonendonner mischten sich als ein Lied 
im höheren Chor die Gesänge: „Den König segne Gott“ und „Nun 
danket alle Gott 2c.“ Es ist sicherlich nicht zu viel behauptet, wenn 
ein Zeuge jener Tage sagt, „daß vielleicht noch kein vom Lorbeer 
des glücklichsten Krieges heimkehrender Fürst so empfangen worden sei, 
wie Friedrich August der Gerechte.“
	        
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