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Frankfurt am Main das weitere Schicksal des geliebten Vaterlandes
abzuwarten. Unter noch viel traurigeren Verhältnissen begleitete er
1813 seinen Onkel Friedrich August den Gerechten auf der Flucht
ins Ausland, und als man diesen später als Gefangenen nach Berlin
abführte, verweilte er fast 1½ Jahr in Prag. Als es ihm 1815
vergönnt war, in den Sitz seiner Bäter nach Dresden zurückkehren
zu können, da fand er das alte Wettinerland gewaltsam zerrissen.
Eine tiefe Wunde wurde ihm ferner im Jahre 1822 geschlagen.
Mit seinen beiden jüngeren Brüdern, den Prinzen Clemens und
Johann, trat er gegen Ende des Jahres 1821 eine Reise nach
Italien an. Hier überfiel alle drei ein hitziges Fieber, und fern
vom Heimatlande endete Prinz Clemens (in Pisa) zu Anfange des
Jahres 1822 sein hoffnungsvolles Leben.
Auch von häuslichem Leid sollte Friedrich August nicht
frei bleiben. Seine erste Gemahlin, Erzherzogin Karoline von
Oesterreich, Tochter Kaiser Franz II., kämpfte bis an ihren Tod, der
1832 erfolgte, mit steter Krankheit. In demselben Jahre hatte
Friedrich August auch den Tod einer seiner Schwestern (Maria) zu
beklagen, welche mit dem Großherzog (Leopold II.) von Toskana
verheiratet war. Ueberhaupt lichtete der Tod den Geschwisterkreis sehr
bedeutend, denn im Jahre 1829 war die jüngste der Schwestern,
Marie Josephe, Gemahlin des Königs (Ferdinand VII.) von Spanien,
cbenfalls mit Tode abgegangen.
Neben dem Schmerze erblühte Friedrich August in seinem
häuslichen Leben auch so manche Freude. Im Jahre 1833 ver-
mählte er sich nämlich zum zweiten Male mit der Prinzessin Marie
von Bayern, Tochter des edlen Königs Maximilian von Bayern.
Die damalige Prinzessin Marie fand in Dresden bereits eine Schwester
vor. Es war dies die Prinzessin Amalie, Gemahlin des Prinzen,
später des Königs Johann. Durch die Verheiratung der beiden
fürstlichen Brüder mit bayerischen Prinzessinnen trat unsere Königs-
familie nicht blos mit dem bayerischen Königshause in nahe Ver-
wandtschaft, sondern auch mit dem österreichischen und preußischen
Fürstenhause. Die Mutter des jetzigen Kaisers Franz Joseph von
Oesterreich war eine Zwillingsschwester der verwitweten Königin Marie,
und die Witwe des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen war
eine Zwillingsschwester der Königin Amalie.
Außer dem reichen Schatze von Erfahrungen hatte sich Friedrich
August auch einen reichen Schatz von Kenntnissen angeeignet. In
alter Zeit war man bei den heranwachsenden Prinzen hauptsächlich
auf Ausbildung der körperlichen Kraft und Gewandtheit bedacht. Die
Uebung in den Waffen und die Kenntniß des Kriegswesens nahm
den größten Theil der Unterrichtszeit in Anspruch. In der neueren