Full text: Geschichte des Königreichs Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten culturgeschichtlichen Erscheinungen.

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arbeiten geschickter zu machen und die weibliche Jugend zu einer 
höheren Erwerbsthätigkeit zu befähigen und für die Familienkreise 
in den Töchtern selbständige Arbeitskräfte zu erziehen.“ 
Auch die Kunstgewerbeschulen zu Dresden und Leipzig, die 
höhere Gewerbeschule und die Werkmeisterschule in Chemnitz, die 
5 Baugewerbeschulen, die Weber-, Klöppel-, Schiffer-, Spinner-, 
Strohflechtschulen, ferner die Wirkschule, die landwirthschaftlichen 
Winterschulen erfreuen sich der fortgesetzten Sorgfalt der Regierung. 
Zu den zahlreichen Fachschulen ist die deutsche Fachschule für Blech- 
arbeiter in Aue, die Schule für Instrumentenbauer in Markneukirchen, 
sowie eine für Uhrmacher in Glashütte hinzugetreten. 
Sachsens übrige wissenschaftliche und allgemeine Bildungs- 
anstalten von der Universität bis zur einfachsten Volksschule herab 
haben von jeher den anderen Ländern Deutschlands gegenüber eine 
höchst anerkennungswerthe Stellung behauptet. Auch unter König 
Alberts Regierung ist alles aufgeboten worden, das gesammte 
vaterländische Unterrichtswesen nicht allein auf dieser Höhe zu er- 
halten, sondern es einer immer größeren Vervollkommnung entgegen- 
zuführen. Durch diese Sorgfalt ist es gelungen, Leipzigs Hochschule 
fortdauernd den ersten Rang zu sichern, welchen sie unter den 
Universitäten im deutschen Reiche seit Jahren einnimmt. In rühm- 
licher Anerkennung alles dessen, was dieselbe seit ihrem beinahe 
einhalbtausendjährigen Bestehen dem sächsischen Fürstenhause zu ver- 
danken hat und eingedenk der von dem jetzigen Könige der Universität 
gewidmeten Fürsorge und Theilnahme, wurde derselbe am 22. Juni 
1875 gebeten, die Würde eines Rector magniticentissimus der 
Universität anzunehmen, welcher Bitte er auch nachgekommen ist. 
Lebhafte Fürsorge wendet die Regierung ferner dem Poly- 
technikum in Dresden, den Gymnasien’), Realschulen?) und 
Seminarien“““) zu, deren Unterrichtswesen durch neue Lehr- 
ordnungen zeitgemäß geregelt wurde. 
Eine tiefeingreifende Um= und theilweise Neugestaltung erfuhr 
namentlich das Volksschulwesen. Zwar war das hierauf bezügliche 
Gesetz bereits unter der Regierung des Königs Johann erlassen 
worden, allein in Kraft trat dasselbe erst im Jahre 1874. Eine 
Reihe eingehender Verordnungen regelten die neue Ordnung der 
Dinge, die besonders durch die Aufhebung der Beausfsichtigung der 
Schule durch die Kirche und durch Ernennung fachmännisch gebildeter 
königlicher Schulinspektoren (28) herbeigeführt worden ist. Jene Ver- 
*) 13. Die neue Landes= und Fürstenschule zu Meißen wurde im 
Juli 1879 eingeweiht. 
**) 32, und zwar 11 erster und 21 zweiter Ordnung. 
*?) 18, incl. 2 Lehrerinnen -Seminare.
	        
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