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Sterbefälle, für Witwen und Waisen 2c., überhaupt zur gegenseitigen
Unterstützung und gemeinsamen Hilfeleistung.
Die Umgestaltung aller Verkehrsverhältnisse verdankt unser
Jahrhundert der Anwendung der Dampfkraft, welche auf dem
Gebiete der Erfindungen zu den großartigsten Erscheinungen gehört.
Welch eine Verzweigung hat im Laufe von 45 Jahren das Eisenbahn,
wesen in unserem Vaterlande erlangt. Wer hätte im Jahre 1835=
als zuerst die Leipzig-Dresdner Eisenbahn in Angriff genommen
wurde, geahnt, daß Ende 1879 die Schienenwege in einer Länge
von über 20 000 Kilometer unser Sachsen durchkreuzen und daß
auch Dampfschiffe die Elbe durchfurchen würden? Welche Erleichterung,
welchen Aufschwung hat das Verkehrsleben gewonnen! Die ent-
fernteren Gegenden sind dadurch einander näher gerückt. Für alle
Zeiten wird man das 19. Jahrhundert dieser Erfindung wegen
bewundern, welche die Verkehrs= und Handelsverhältnisse so gewaltig
umgestaltete, wie noch keine andere vorher. Nimmt man hinzu die
gleichgroße Erfindung der Telegraphie, durch deren Hilfe Nachrichten
mit Gedankenschnelle in weite Fernen befördert werden können, so
leuchtet ein, daß unserem Jahrhunderte Erfindungen angehören, wie
ähnliche keine andere Zeit aufzuweisen im Stande ist.
Je mehr die gänzliche Umgestaltung der Verkehrsmittel den
Handel und die Verbindung der einzelnen Nationen untereinander
erleichterte, desto mehr mußte man Bedacht nehmen, alle diejenigen
Beschränkungen aufzuheben, welche diesen Verkehr unnöthig er-
schwerten. So erhielt der Elbverkehr dadurch einen ganz neuen
Aufschwung, daß die Regierungen der Elbstaaten in verschiedenen
Bündnissen sich allerlei Erleichterungen zusicherten. Ebenso gab
Sachsen sein Conventionsgeld auf, führte zur Erleichterung des all-
gemeinen Verkehrs den Vierzehn-Thalerfuß ein, besaß aber nun mit
sämmtlichen deutschen Ländern einen und denselben Münzfuß.
) Landwirthschaft. — Ausstellungen. — Neugestaltung der Staats- und
Gemeindeverhältnisse. — Nevolution. — Umgestaltung aller Lebens-
verhältnisse. — Arsachen dieser Erscheinung. — Sinken des eldwerthes,
große Dürre, Kartoffelkrantheit.
Einen gewaltigen Umschwung hat im 19. Jahrhunderte auch
die Landwirthschaft gewonnen. Hierzu trug namentlich Zweierlei
das Seinige bei. Einmal die größere Bildung, welche bei dem
Bauernstande heimisch wurde, und dann die Ablösung der Fron-
dienste, der Hutungsgerechtigkeit 2c. Die meisten der früheren Bauern
betrachteten jeden vorgeschlagenen Fortschritt in Bestellung ihrer
Grundstücke mit dem größten Argwohn und als eine unnütze Neuerung,
die das gute Alte verdrängen wolle. Denn Unwissenheit ist nicht