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Dinge ist folgender: England und Frankreich halten an
der Schleilinie fest, Frankreich will die Befragung der Bevöl-
kerung im Süden der Demarkationslinie; ich habe dagegen
vorgeschlagen, eine südliche und eine nördliche Demarkations=
linie zu ziehen und das dazwischenliegende Gebiet zu be-
fragen; Frankreich, nicht abgeneigt, hat als nördliche Demar-
kationslinie Gelting-Bredstedt vorgeschlagen; ich habe heute
telegraphiert und die Linie Flensburg-Bredstedt in Vorschlag
gebracht.“
Der Herzog machte hiergegen die eindringlichsten Vorstel-
lungen, sowohl im allgemeinen, wie im speziellen, was die
Frisischen Distrikte betrifft.
Biemarck meinte, auch eine Linie von Flensburg-Tondern,
ersteres südlich, letzteres nördlich der Demarkationslinie müsse
erreicht werden.
Bismarck setzte dem Herzog des Weiteren auseinander,
daß man nicht mehr fordern dürfe, als man erreichen könne,
ferner wie schwierig die Lage der Dinge sei; daß man nicht
Preußen für Sundewitt opfern könne, daß der Haupterfolg
darin läge, daß die preußische Armee geprüft sei und den
Sieg errungen habe. ·
Der Herzog: „Würden nicht Demonstrationen aus den
nördlichen Distrikten gewünscht?“
Bismarck: „Zedlitz hat Ordre, durch die Finger zu
sehen; auf Oesterreich ist in demselben Sinne gewirkt.“
Der Herzog: „Wichtiger noch ist die Absetzung dänischer
Beamten, namentlich Heltzens.“
Biesmarck: „A propos von Beamten, ich muß mich über
die Beamten aussprechen, welche sich in der Herzoglichen Regie-
rung befinden. Die preußische Regierung würde sich schon
früher in Beziehung gesetzt haben zur herzoglichen Regierung,
wenn diese Beamten nicht wären. Ich kenne Samwer und
Francke nicht, sie stehen im Dienste des Herzogs von Coburg,
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