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Bismarck: „Ich habe mein Lebenlang meinen Namen
nicht unter ein Zeitungs-Telegramm gesetzt.“
Russel: „Aber hier steht er gedruckt.“
Bismarck: „Von mir ist die Ermächtigung, dieses Tele—
gramm abzufertigen, nicht ausgegangen. Ich hätte einen
derartigen Ausdruck niemals auf einen von Ihnen geschriebenen
Bericht angewendet, zum mindesten nicht, ohne Sie früher
davon verständigt zu haben. Der Gebrauch meines Namens
in dieser Mitteilung war faktisch ein unermächtigter. Lassen
Sie mir den Ausschnitt, ich werde Erkundigungen einziehen.“
Russel: „Somit darf ich mit Ihrer Ermächtigung nun
wohl erklären, daß das der Reuter'schen Agentur übermittelte
Telegramm ohne Ihr Wissen und ohne Ihre Genehmigung
erschienen sei?“
Bismarck: „Es ist zuweilen ungelegen, daß derartige Be-
richte veröffentlicht werden; Reserve täte Not.“
Als ihm darauf Russel vorstellte, daß der betreffende
Bericht aus allerbester Quelle stamme, daß er ihm anscheinend
behufs Berichtigung irriger Darstellungen über denselben
Gegenstand anvertraut wurde, und daß es für ihn, um seiner
Ehre willen, eine Lebensfrage sei, daß er das angebliche
Dementi Bismarcks in seinem Namen dementieren dürfe, ant-
wortete Bismarck: „Meine Aufmerksamkeit auf Ihr Tele-
gramm, richtiger gesagt, auf dessen Uebersetzung in deutschen
Blättern, wurde durch den König gelenkt, der es für un-
richtig erklärte und den Wunsch aussprach, es berichtigt zu
sehen. Ich meinerseits gab blos im Allgemeinen Instruktionen
über eine bezüglich desselben zu machende Mitteilung. Ihr
Name sollte darin nicht genannt werden, und gewiß nicht
der meinige, um die Richtigkeit Ihrer Darstellung in Ab-
rede zu stellen.“
Russel wiederholte hierauf, daß seine Information von