Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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ihm vorgeschlagene, durch welche niemand verletzt werden könne. 
„Ehe ich aber weiter in der Sache etwas tue, wünsche ich die 
Ansichten Ihres Königs kennen zu lernen und mich namentlich 
auch darüber zu vergewissern, daß derselbe nicht etwa in der 
verfassungsmäßigen Gewährung des Vorsitzes an Bayern eine 
Verletzung oder Zurücksetzung erblickt.“ 
Friesen: „Mein Allergnädigster Herr hat, wie ich bereits 
jetzt weiß, gegen die verfassungsmäßige Gewährung des Vor- 
sitzes an den König von Bayern nicht das geringste Bedenken 
und er hält die Idee selbst für eine ganz glückliche, um den 
Wünschen Bayerns zu entsprechen, soweit dies ohne Beeinträch- 
tigung allgemeiner Interessen möglich ist.“ 
Versailles, 16. November 1870. 
Unterredung mit dem Kropprinzen über die Los- 
sagung Rußlands von dem Vertrage von 1856 
und die deutsche Frage.“ 
Bismarck: „Kgl. Hoheit haben mich in Verdacht der 
Mitwissenschaft an dem russischen Schritt in der Pontusfrage, 
der die öffentliche Meinung in England so sehr erregt. Ich 
kann Sie versichern, daß mir jedes Mitwissen an der russischen 
Aktion fremd ist.“ 
Kronprinz: „Und wie lange wird es noch währen, bis 
die deutsche Frage zum Abschluß gelangt?“ 
*) Versailles, Anfang November 1870. Beim Bekannt- 
werden der Gortschakomschen Note vom 31. Oktober, worin er 
erkllärte, daß Rußland an die Bestimmung des Pariser Ver- 
trages von 1856, betreffend die Neutralisierung des Schwarzen 
Meeres, sich nicht mehr gebunden erachte, soll Bismarck nach 
dem Tagebuch des Kronprinzen (siehe 19. November) gerufen 
haben: „Die dummen Kerls haben vier Wochen zu früh be- 
gonnen.“
	        
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