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und deshalb zur Anstellung im Pfarramte
Hoffuung hat, von den geistlichen Mitglie-
dern des General Konsistoriums, nach Vor-
schrift der Kirchenoednung, zu ordinirn.
Die als schwach und als untüchtig be-
fundenen Kandidaten aber sind von der Or-
dination auszuschliessen, und wenn sie die-
selbe etwa gleich nach ihrer Aufnahms-Hrü-
fung, wegen damaliger besserer Befähi-
gung, schon erbalten hbaben sollten, dem
ungeachret zur Ergreifung einer anderen #e#5-
bensweise anzuhalten. Jedoch wird es
solchen Kandidaten feeigestellt, wenn sie
glauben, aus Zufall oder Mangel an Fassung
bei ihrer Prüfung ausser Stand grasse zu
seon, sich eine bessere Note zu erwerben, und
sich zutrauen, auch jezt noch das Verscäum-
te durch angestrengeen Fleiß nachholen, und
die Fehler verbessern zu können, sich frei-
willig nach zwei Jahren einer nochmaligen
definitiven Anstellungs = Prüfung zu unter"
wersen, um alsdann, wenn sie dabei sich
wenigstens einer der fünf ersten Noren wür-
dig gemacht baben, zu eknem Pfarranite praͤ-
senrirt werden zu können.
-
Bestimmung der Taxen für die
Aufnahms-und Anstellungs-Prü-
fung, dann für die Ordination
der Pfarramts-Kandidaten, und
der Zeitdauer ihrer Prüfung.
a. Sowohl die Aufnahms #als nstellungs
Hrüfung soll obne Entrichtung von Gebüt- "
ren an die Examinatoren vorgenommen wer-
ben.
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b. Nur fuͤr die Ausstellung des den Ge-
pruͤften zu ertheilenden Attestes ist bei jeder
un beiden Pruͤfungen
1 fl. Zo kr. fuͤr Ausfertigung des Attestes
und
30 kr. fuͤr den dabei anzuwendenden
Stempelbogen zu entrichten.
. Die Ordination ist jedem Kandidaten
ganz Kosten frei zu ertheilen.
d. Kein Kandidat soll länger, als eine
Woche am Orte der Prüfung aufgehalten
werden, in welcher also sowohl seine Probe=
Predigr und Katechisation, als seine schrife-
liche und mündliche Prüfung vorzunehmen
ist.
Vierter Abschnitt.
Beförderungs-Ordnung.
C. I.
Klassifikation fämtlicher prote-
staneischer Pfarrstellen nach ihrem
reinen Ertrage.
a) Sämtliche protestantische, sowohl Im-
mediat-zals Mediat-Pfarreien des Königreiches
Baiern sollen nach ihrem reinen Ertrage in
fünf Klassen gebracht werden, wovon die
I. Klasse die Pfarreien von 4o0—god fl.
II. — solche von goo — 100 fl.
IIII. — solche von 1200 — lo0 fl.
IV. — solche von 1600 — 2000 fl.
V. — solche von mehr, als 2000 fl. Ers
trag in sich begreiffen wird.
b) Siellen, deren Ertrag die Summe von
400 fl. nicht erreicht, sollen, wenn sie könig-