Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1809. (4)

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„da die Truppen, welche sich unter dem Kommando des Felbmar= 
„schall-Eientenants B. Jellachich befanden, ibre Vereinigung mit 
„dDer Hauptarmee unmöglich würden ausführen können;"“ was that 
bierauf der von euch angebetete Ergberzog Johann? — Er schrieb den Ständen am 
folgenden Tage zurück „er werdeihre Vorstellung an den Erzberzog Karl 
„senden; sie möch ten sich über die mißlichen Umstände beruhigen, 
„das Bolk in diesem Augenblicke nach ihrer besten Einsicht leiten, 
„und auch im Unglücksfalleibre Gesinnungen für das Erjbaus 
„mit entschlossener Anhänglichkeit fort sezen“! 1— Mlt elnem Korbs 
von mebr, als zwanzig tausend Maun retirirte der Erzberzog durch das Puster= 
thal, und Jellachich kapirulirte zu Bregenz. 
So bandelten die Oesterreichischen Prin zen, wie bandelten die Generale — Am 
4. November Morgens, wo der Oberst Swinburne schon den Befehl batte, die 
Scharnitz nur noch drei Tage zu halten, mußte im benachbarten Innthale der 
Landsturm aufgeborhen werden; um zwölf Uhr Mittags wurdeer wieder entlassen; trau- 
rig aber ruhiz gieng das wiederholt geeduschte Volk auseinander; aber noch am 
nämlichen Tage Abends, den Befehl zum Rückzuge in der Tasche, proklamirte der 
Feldmarschal: tieutenant Graf von St. Julien „noch habe kein feindlicher Fuß 
„den Tiroler= Boden betreten, und bei anhaltender, den biedern Tirolern stets eigen 
„Lewesener Anhänglichkeit, und guten Gestanungen werde dieses auchdemFeinde 
„niegelingen; er versichere feierlichst, daß er alles, was in seinen 
„und der braven Truppen Vermögen stebe, zur Vertheidigung des 
„ihmaufgetragenen ebrenvollen Postens an wenden werde“, und — am 
folgendenTage Morgens verließ er Innsbruck, welches Nachmittagvon den Franzosen 
besezt ward! — Der G. M. Prinz Rohan,ç als er über tandek nach dem Vintschgau 
und von dort sich über Meran nach Botzen zog, um durch das Etschebal und Valsugan 
zu retiriren, scheute sich nicht, die bereies becuhigten Bergbewohner dieser Gegenden durch 
Vorspieglung von Sieg neuerdings zu Ergreifung der Waffen zu reizen, und nur mit. 
einer ansehnlichen Brandschazung konnte die Stadt Botzen das Schickfal der Einäscherung 
von sich abwenden, das ihr der gereizte Feind bestimmt hatte. , 
Bewohnekvoncudbaiekn«sobehaadelteneuchdaOestekycdchtr im Jahre 1305, 
wo ihr noch zu ihrem Staate gehoͤrtet; mochtet ihr immer mit den Waffen in der Hand 
vom eindcingenden Feinde ergriffen und als Ruhestöree niedergeschossen, mochten euere 
Hütten geplündert und abgebrannt werden, was kömmerte sie dieß Ihr NRäckjug war
	        
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