Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1815. (10)

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Nekrolog.“) 
Am k. Juni 1874. starb zu München 
der wirkliche geheime Rarh und königliche 
#beibarzt Franz Joseph von Besnard. 
Er war den 20. Mai r740. zu Buchs= 
weiler in der damals Hessen Darmstädtischen 
Grafschafe Hanaubichrenberg, in Elsaß ge- 
boren, wo sein Vater Beamter war. Seine 
ersten Studien machte er in dem Jesuiter" 
Kollegium zu Hagenau, und bezog sodann die 
Universitct Straßburg, woselbst er sich 
5 Jahre lang der Wundrzneikunst und 
der Arznei Wissenschaft wit unermüdetem 
Fleiße und dem glücklichstem Erfolge wid' 
mete. Nach vollendetren akademischen Stu- 
dien lebte er als ausübender Arzt und Wund- 
arzt theils in Straßburg, cheils in Büchs- 
weiler, und erwarb sich in kurzer Zeit den 
ausgebreiteten Ruf eines eben so geschickten 
als glücklichen Arztess. 
Seine Majestát, unfer Allergnädigster 
König, Allerhöchstwelcher in jenen Zeiten 
in Straßburg restdirten, waren schon früher 
auf Besnard's Verdlenste aufmerksam ge- 
worden, und ernannten denselben im Jahre 
1778. zu Ihrem Leibarzte mit dem Karakter 
eines herzoglichen Hofraths. Er begleitete 
dann seinen neuen Herrn nach Mezicres in 
der Champagne, wohin das Regiment des 
rinzen in Garnison kam, und von dieser 
Zeit an bis an seinen Tod verließ er seinen 
Fürsten nie, und widmete sich ununterbrochen 
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dem wichtigen Berufe, fuͤr die Erhaltung 
eines ihm anvertrauten kostbaren Lebens zu 
wachen. Bei dem Ausbruche der Revoluzion 
folgte er dem Prinzen nach Mannheim, mit 
Aufopferung seiner Privat Verhaͤltnisse und 
Zuruͤcklassurg eines betraͤchtlichen Vermoͤgens, 
und als Seine koͤnigliche Majestaͤt im Jahre 
1799. zur Regierung der pfalzbaierischen 
Staaten gelangten, begleitete Allerhoͤchst- 
denselben Besnard nach Muͤnchen, wo er 
bis an seinen lezten Tag seinen mannichfalti- 
gen Funkzionen mit der unermüdlichsten 
Treue oblag. 
Als Arzt hatte er sich den Ruhm eines 
sehr grüändlichen und glückllichen Praktikers 
erworben, und auch als Schrifesteller und 
Erfinder neuer Heilmittel, wie z. B. seiner 
Tinctura antisyphilitic, suchte er zur 
Vervollkommnung der Arcznei Wissenschafe 
und der Medizinal Anstalten, was er vorzüg- 
lich als Vorstand der Generalbazareth= 
Inspekzion in Verbesserung der Milite- 
Spitäler, so wie in der Verbreitung der 
Schuzpocke Impfung bewies, zum Wohl 
der Menschheit nach allen seinen Kräften 
beizutragen. 
Diese Verdienste fanden auch dankbare 
Anerkennung und Belohnung. Im Jahre 
1795. ernannte ihn sein Fürst zu seinem ge- 
heimen Rathe. Bei dem Regierunge Antritte 
der pfalzbaierischen Kande wurde er wirk- 
licher geheimer Rath, beibarzt und Vor- 
stand der Generalbazareth Inspekzion. Im 
Jahre 1808. verlieh thm sein König den 
dDile Erholung entseruter Daten verjögerte die frühere Elnrückung.
	        
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