114 Nr. 16. 1918.
81.
Das Tragen von Stoß-, Hieb= und Schußwaffen ist verboten.
§ 2.
Von dem Verbot werden nicht betroffen:
1. Personen, die kraft ihres Amkes oder Berufes zur Führung von Waffen
berechtigt sind, oder in Ausübung eines auf die Herstellung oder den Verkauf
von Waffen bezüglichen Gewerbes vorübergehend Waffen tragen müssen,
hinsichtlich dieser Waffen.
2. Die Mitglieder von Vereinen, denen Waffentragen erlaubt ist, im Umfange
dieser Befugnis.
3. Personen, die sich im Besitze eines Jagdscheines befinden, hinsichtlich der zur
Ausübung der Jagd dienenden Waffen. «
4. Personen, die einen für sie ausgestellten Waffenschein bei sich führen, hin—
sichtlich der in demselben bezeichneten Waffen.
83.
Die Veräußerung von Stoß-, Hieb= und Schußwaffen und Munition an Personen,
die zum Waffentragen nicht berechtigt sind, ist abgesehen vom Verkauf zum Zwecke der
gewerbsmäßigen Weiterveräußerung, verboten.
* 4.
An Militärpersonen, abgesehen von Offizieren und im Offizierrang stehenden
Militärbeamten, dürfen Stoß-, Hieb= und Schußwaffen nur bei Vorlage einer schrift-
lichen Erklärung ihres Truppenteils veräußert werden.
§* 5.
Zur Erteilung des Waffenscheins ist die Ortspolizeibehörde zuständig, sie kann
den Waffenschein jederzeit wieder einziehen.
Für die Ausstellung des Waffenscheins können Gebühren erhoben werden.
Waffenscheine und Jagdscheine dürfen an Ansländer nur insoweit erteilt werden,
als ihnen die Ausübung der Jagd gestattet ist (ogl. Korpsverordnung, betreffend Aus-
übung der Jagd und Fischerei durch Ausländer vom 29. September 1910).
8 6.
Die Waffenhändler haben über den Verkauf von Waffen ein Buch zu führen, in
dem fortlaufend nach der Zeitfolge Name und Wohnung des Käufers, Nachweis seiner
Kaufberechtigung und Bezeichnung der Waffe aufzuführen ist. Dieses Buch ist jeder-
zeit der Ortspolizeibehörde auf Verlangen vorzuzeigen.
8 7.
Waffen, die in Stöcken, Röhren oder in ähnlicher Weise verborgen sind, ferner
Schlagringe, Dolche und Dolchmesser dürfen nicht feilgehalten, verkauft oder getragen
werden. Unter Feilhalten ist auch die Auslage in Schaufenstern und Verkaufsräumen
zu verstehen.