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auch der Fall vorkonnnen wlrd, daß Obsibaͤnme auf offenen fruchttragenden Felbertt an-
6%2 Torrsns sollen, was, insosern das Grundstück zum Frucht= und Futterkrderbau nicht vorgöglich
geeignet ist, allerding# Echlaigen verdienk, so erfordert es die Billigkeit, daß die Bäaume in gehs-
riger Entsernun on den arlichen Ge- sücen gestellt werden, - wird, insosern nicht ein
Ackerbesiher zu Gunsten Kiies enich auf das ihm zukommende Nec wegen gehbriger Enmsernung
sremder Bäaume von seiner a ausdbruͤcklich — leistet, velinm daß
Aepfel, Birnen, Süßkirschen, Nußblume 20 Fuß, Zwetschen Elumn- Pflaumen 12 Fuß
d% des Nachbars Ss voltenng werden sollen, es sey denn. daß das anstoßende Grundstück
e Leede oder tin — Wes ist, im ersteren Falle gengt eine Entsernung von 10 Fuß, im
Kroheren die von - u von den ise.
) Obllanpflaazanqen überhaupt befördert zu werden verdienen, so wenig sind sie
n nietri n besonders zum Getraideban geeigneten Gegenden dicascits des Thüringer-Wol-
des a amyn mpsedlen, W nebeen die Acckerbesizer immer wohl khun, sich vorher des Beyraths des
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a auch öfftero #rüber Irrungen emsteben, welches Verfahren bei Ausmittelung des soge-
nannten Ueberbanges zur Schadloshaltung des Nachbors, nach dessen Grundstüc sich Obstbéume allzu-
sehr ausgebreitet 5 eintreten solle; so wind hiermit als NRegel, und in so sern nicht durch speciclle
rtraͤge, oder erweißliches Herkommen (ür einzelne Fälle ein anderes bereit6 oeimen isl, feslgeseor,
daß in der Mitte der Furche, welche die Gerrgel der Grumstücke macht, eine lange Stange die Hol-
schen den Arsten des Baumcs durchgeht, perpendicular ausgenchtet werden und ales DObst was an den
Aesten, die bber die Furche hinüber auf des Nachbars Stäück reichen, hängt — e Nachter 67/ ne Wis
derspruch gebübren, idm sogar das eb desselben in Beiseyn dest ols P Bauhb ½
gi seon solle, jedoch steht ihm desbolb eben so wenig ein Widerspruch gege ueslagen des
— von - ocs Eigenthümers zu, als ein Eigenkhumsrecht an den — Aesten des
aumes ·
()Ov110npflanzungeaqnEdausseenbucken Dummste-« zumal wenn selbige mit breiten Raͤndern
versehen lind, ouch an Spaziergängen und öffentlichen Wegen in der nachsten Umgebung der Städte
sind ohne Usnabnn zulätig; niur ist band Bedacht zu nehmen, daß die Stämme nicht zu nahe und
mindestens Za Fuß von einander gepflanzt werden, damit den Wegen selbst nicht die zu deren Trocken-
legung öhg kust und Sonne entzogen werde.
10) Frevel oder absichtiche Veschébigungen an Obstbcumen Geuen m——t mit Gesngnit oder
nach Bessnden mit kurperischer, Züchtigung Sabnn werden, vorbehälelich der härteren Ahndung in
denjenigen Fällcn, wo besonders erschwerende Um#ände hinzu ereien, 8 in dem ate wo das Ver-
geben els Diebstahl zu betrachten, mithin die Strase des Dib be t ist.
11) För diejenigen Schäden, welche den Odsibaumen durch B ütung der Grundsläcke zugesügt
werden, hat der Eigenthümer dis Viehes ceihhestehen; — chtmmede nt Hirten soll mit Gesang-
niß oder ziwe karchbaigung ber bestralt w "
12 - umen i ven- deren policeplich zu welen Consiscarion, nieman=
den - Pt wegen des rechimmähigen Eigembums der #me estatt.
aben Wir bieln Patent, durch welches hiermit rt Eheten Gesetze und Verord-
n en 7400 diesen Gegenstand ausgehoben wenen und welches durch das Regierungsbiart und sonst
masen maaßen bekonnt gewacht werden soll, eigenhändig vollzogen und demselben Unser Großher=
#itn Jnsiegel vordrucken #
Geschehen und gegeben ietnr, ben 15. Juny 1319.
(L. S.) CKarl August, Grekhm#og zu Sachsen.
Carl Wilhelm Erhr. von Erüsch.
vdt. Helbig.