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an, wo die höchste Witlwen-Zahl erreicht
ist, nur auf 1065 r. rthlr. berechnet ist, einen
N ortwährenden jährlichen Ueberschuß von
2250 rthlr. gewähren, der wohl ansehnlich
genug wäre, um für alle unvorherzusehende
Félle vollständige Sicherheit zu verschaffen
und namentlich 20. Wittwen-Penskonen mehr
als für veren Marximum angenommen ist,
zu decken.
Der Unterschled zwischen beyden Plänen
besteht eigentlich nur darinnen, daß im zwey-
ken die aus den jährlichen Ersparnissen in
den ersten 14. Jahren zu ziehenden Vor-
theile unmittelbar zum Nutzen der Wittwen—
Kasse in Zahlen hervorspringen, waͤhrend bey
dem ersten Plane die Haupt-Landschaffts-
Kasse es ist, welche denselben, nur nicht
kn ZSahlen gesetzten, Gewinn bezieht.
Da aber der Vortheil der Hauptland-
schafftskasse dem ganzen Staatohaushalt
zu gut kommt, und während der nachsten
14. Jahre, gerade an erwunschtesten seyn
mechte; so hat es geschienen, daß jener erste
Plan, der zugleich alle von Anhäufung ei-
nes Kapitalstammes unzertrennlichen Ad-
ministrations-Beschwerden erspart, wegen sei-
ner größern Einfachheit den Vorzug verdie-
nen möchte. Ein höheres und weiseres Er-
messen entscheide jedoch wie es wolle, so liegt
doch unverkennbar soviel vor, daß eine st aͤn—
dische Garantie-Leistung für die Sussicienz
der Wittwen-Kasse Fonds in keinem der
beyden Fälle bedenklich seyn kann, und selbst
dann nicht, wenn das Bedürfniß der Witt-
wen-Kasse mitunter vorübergehend großer
seyn sollte, wofür freylich auch bey den vor-
sichtigsten Berechnungen dieser Art niemals
gebürgt werden kann. *r*. 1
In der Haupt-Beplage D. sind jedoch die
Geünde ausführlich entwickelt, aus welchen.
e5 hoch wahrscheinlich ist, daß die Erfah=
rung noch günstigere Resultate, als jene zur
Basis angenommene Berechnung, liefern wer-
de, indem z. B. wegen der Gleichförmigkeit
mit den von Lindenauischen Rechnungs-Ele-
menten, das Alter der jetzigen 184. Witt-
wen nur auf 50 Jahre im Durchschnitt an-
genommen worden, während doch die aller-
meisten davon und ganz namentlich diejeni-
gen, welche die stärksten Pensionen von 200
bis 650 rthlr. bezlehen, ein weit höheres
Alter haben. Auch bey der Gothaischen An-
stalt hat die neuere Erfahrung günstigere Re-
sultate, als die frühere von Lindenauische
Berechnung gegeben, indem z. B. nach der
letzten angenommen war, daß zu Ende des
Jahres 1818. die Gesammt= Auêgabe des
Instituts 20,001 rthlr. betragen wurde,
während sie zu diesem Zeitpunkt, nach von
Gotha eingezogenen sichern Nachrichten, nur
10,0.10 rthlr. an Pensionen — und also, wenn
man die dort auf rooo rthlr. im Durch-
schnitt angenommenen Administrations-Kosten
hinzu rechnet, immerhiu an Zooo rthlr. we-
niger, als berechnet war, betragen hat.
Abgesehen aber auch hiervon, und ange-
nommen, daß nach Ablauf einer langen Rei-
he von Jahren wirklich einiger landschafftli-
cher Zuschuß für die hiesige Wittwen-An-
stalt nöthig werde; so dürfte doch gewiß
derselbe, zumal im Berhäáltniß zu der Wich-
tigkeit und Wohlthätigkeit des dadurch erreich-
ten — von der Gerechtigkeit gebotenen
Zweckes, immer nur unbedeutend erscheinen.
Fassen wir alles in wenig Worte zusammen,
so ist die Frage ganz einfach diese:
Ist es besser gar keine gesetztlich gere-
gelte Wittwen-Anstalt zu errichten und bey
der blar vorliegenden Gewißheit, daß die
Zahl der jetzt vorhandenen 784. Wittwen sich
allmählich noch wenigstens um die Hälfte ver-
mehren werde, zu gewärtigen; daß den
Staatskassen gleich von jeßt an einejähre
liche steigende Mehrausgabe zuwachse, die
(im Verhältniß zu dem gegenwärtigen Stansd
der Pensionen zu 12400 rthlr.) bis zu