band und Strumpfbaͤnder locker gemacht werden, damit nichts dos Wiedereintreten des
Blutumlaufes hindern könne.
2) Man bringt den Körper an einen Ort, wo srische Luft ist, in eine geräumige Stube
oder, wenn es die Witterung erlaubt, in das Freye, entkleidet ihn, und bringt ihn in eine
halb sihende halb liegende Stellung, Brust und Kopf etwas erhößt.
3) Das Dringendste ist, eine Blutausleerung der Gefäße des Halses und des Kopfes
zu bewirken. Dieß geschieht am besten durch einen Aderlaß an der ausiern Drosselader oder
am Arm, oder, wenn kein Wundarzt zu haben wäre, durch zehen bis zwölf Blutigel, die
man an den Hals ansetzt.
4) Das Gesicht besprengt man mit Essig oder kaltem Wasser, den Kopf wäscht oder
bespriht man mit kaltem Wasser oder schlägt Tücher, die man in eiskaltes Wasser (worin
man einige Hände voll Küchensalz und Salpeter zergehen läße) getaucht hat, um denselben.
5) Man sucht dürch Lufkeinblasen und Juwehen frischer Luft, nachdem man den Kehl-
kopf, falls er durch den Strick verbogen, wieder zurückgedrückt hat, das Athmen wieder
herzustellen, zu welchem Behuf der Wundarzt zum Lufteinblasen auch eine biegsame Röhre
in die Luftröhre föhren kann.
6) Man reibt den Körper mit etwas Essig (wenn man es haben kann, mit einer
Mischung von zwey Theilen Oel und einem Theile origenirter Salzsäure), bürstet Fußsohlen
und Handslächen mit scharfen Bürsten, wendet das Touche = oder Tropfbad auf die Herz-
grube an, sezt die Füße in ein warmes, durch Senf oder Lauge reicend gemachtes
Fußbad und giebt reihende Klystiere von Chamillen-Aufguß und Salz.
7) Auch von der Elektricität und von dem Galvanismus kann dier durch den urzt
sehr vortheilhaft Gebrauch gemacht werden.
3) Wenn sich mit den übrigen Lebenszeichen das Vermögen zu schlingen wieder ein-
stellt: so giebt man zuvörderst einige Tassen warmen Thee von Holunder oder Chamillen
und was sonst der Arzt etwa verordnen möchte.
IVv. Behandlung eines im Kohlendampfe, oder in anderer schádlichen
Luftart Erstickten.
Ver hier Hölfe leisten will, darf uicht vergessen, für sich selbst elnige Sorge zu tra-
gen. In dieser Hinsicht muß