Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1839. (23)

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Ehrenverletzungen gegen oͤffentliche Behoͤrden und im oͤffentlichen Dienste an- 
gestellte Personen die amtlichen Vorgesetzten, bei Ehrenverletzungen gegen ganze 
Staͤnde und Korporationen jedes Mitglied derselben, und bei Injurien gegen 
Verstorbene die Ehegatten, Verwandten und Verschwaͤgerten in gerader Linie, 
sowie in der Seitenlinie bis zum dritten Grade einschluͤssig, ingleichen ohne 
Ruͤcksicht auf Verwandtschaft die Erben. 
Zehentes Kapitel. 
Von der Selbsthülfe und dem Zwelkampfe. 
Artikel 201. 
Selbsthülfe. 
Wer mit Uebergehung der richterlichen Hülfe ein wirkliches oder ver- 
meintliches Recht in denjenigen Fällen eigenmächtig verfolgt, wo solches nach 
gesetlichen Vorschriften nur mittelst richterlicher Hülfe geschehen soll, ist, inso- 
fern nicht die Handlung in ein schwereres Verbrechen übergeht, bis zu Ge- 
fängniß von sechs Wochen oder mit verhältnißmäßiger Geldbuße zu bestrafen. 
Artikel 205. 
Die Entziehung einer eigenen beweglichen Sache aus dem rechtsbegrün- 
deten Besitze eines Anderen ist nach dem Verhaltnisse der Widerrechtlichkeit 
der dazu angewendeten Mittel und des dem Besiter durch die Entsetzung aus 
dem Besitze verursachten Schadens mit Gefängniß bis zu drei Monaten zu 
bestrafen. 
Artikel 206. 
3Sweika m p (. 
Wer einen Anderen zu einem Zweikampfe mit Waffen herausfordert und 
wer auf eine solche Herausforderung sich stellt, wird, wenn der Zweikampf 
wirklich vor sich gegangen ist, bestraft 
1) mit Gefängniß von fünf Jahren bis zu zwanzig Jahren, wenn unter 
beiden Theilen verabredet wurde, daß der Zweikampf bis zu der Töd- 
tung des einen Theiles fortgesetzt werden solle, und die Tödtung 
erfolgte; 
2) mit Gefängniß von drei Jahren bis zu sechs Jahren, wenn ohne 
solche Verabredung ein Theil getödtet wurde;
	        
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