VII.
Carl Friedrich,
von Gottes Gnaden Großherzog von Sachsen Weimar=
Eisenach, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen,
gefürsteter Graf zu Henneberg, Herr zu Blankenhayn,
Neustadt und Tautenburg
ꝛc. ꝛc.
Zur Sicherstellung des Grundbesitzes sowie zur Abwendung und Abkuͤr—
zung von Rechtsstreitigkeiten wegen dieses Besitzes sind noch mehre gesetzliche
Bestimmungen uͤber Flurkarten, Flurbuͤcher und Kataster, insonderheit uͤber
deren Bekanntmachung und Beweiskraft fuͤr nothwendig erachtet worden. Wir
verordnen demnach auf Antrag und mit Zustimmung Unserer getreuen Landstaͤnde,
wie folgt:
g. 1.
Sobald über eine Flur die Flurkarte und der Entwurf deß Flurbuches
(Fundbuches) zu Stande gebracht und vollendet sind, hat der Revisions-Be-
amte oder der Kataster-Geometer für jeden in dem Flurbuche genannten
Grundbesitzer einen Güterzettel zu fertigen. Ein solcher Güterzettel seoll das
gesammte vorgefundene Besitzthum desselben Grundbesitzers in der Flur genau
angeben und zwar zusammengestellt gach der Nummerfolge, unter Bezeichming
der Lage, der Größe und der allgemeinen außeren Gestalt für jedes Grund-
stück. In Ansehung der Nummerfolge ist zundchst die neue Nummer aufzu-
nehmen, aber, wo auch altere Nummern noch vorhanden sind, die altere
Nummer ebenfalls beizuseten. Ferner ist, was die Lage betrifft, der Name
des Traktus, der Verrainung oder der sonstigen Abtheilung, welcher das
Grundstück angehört, zu bemerken und, was die dußere Gestalt anlangt,
mit den ortsüblichen Benennungen: Gebreite, Sottel, Striegel, Gehren, An-
wendel u. s. w. zu bezeichnen.
d9. 2.
Diese Zettel sollen von der Revision den Besitzern zugesendet werden,
damit dieselben Gelegenheit haben, genau zu prüfen und etwaige Unrichtigkei-