Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1853. (37)

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vom Boden oder nach Befinden von der Seitenwand abgearbeitet und abge- 
nommen. Eiserne Gemäße, die zu klein sind, können nur durch Verrückung 
des oberen Reifen vergrößert werden, was der Eigenthümer auf seine Kosten 
bewerkstelligen lassen muß. 
8) Die geprüften und justirten hölzernen Gemäße werden inwendig auf 
dem Boden mit dem Brennstempel dergestalt gezeichnet, daß jedes der Stücke, 
aus welchen der Boden zusammengesetzt ist, einen Stempel erhält. Außerdem 
werden oben in den Rand die Anfangsbuchstaben des Ortes, wo das Aichamt 
besteht, an vier Stellen eingebrannt. Bei eisernen Gemäßen wird der Haupt- 
stempel auswendig in den oberen Reifen warm eingeschlagen, und zwar nur 
einmal. Der Nand wird indessen durch Einschlagen eben so gezeichnet, wie bei 
hölzernen Gemäßen durch Einbrennen. 
4) Aichungsverfahren für Ellenmaße. 
8. 16. 
Bei der Aichung von hölzernen und eisernen Ellenmaßen sind nachste- 
hende Vorschriften zu befolgen: 
1) Der Aichmeister muß im Besitze von einer Normal-Elle seyn, die aus 
einem starken, wohl abgerichteten, vierkantigen Eisenstabe besteht, auf welchem 
Anfang und Ende der Elle durch vorstehende stählerne Nasen, die Eintheilung 
aber in Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel durch eingerissene Theilstriche 
angegeben sind. Außerdem muß er einen kleinen stählernen Anschlagwinkel ha- 
ben und zwei Klötzchen von Weißbuchenholz mit Ausschnitten, um die zu theilende 
Elle neben der Normal-Elle mittelst zweier Keile darin einspannen zu können. 
2) Alle zur Theilung und Stempelung übergebenen hölzernen Ellen 
müssen oben etwas zu lang gelassen seyhn. Man legt die zu theilende Elle 
dicht an die Normal-Elle an, bezeichnet vorläufig Anfang und Ende der 
Elle mit einer an den Nasen gezogenen Linie und schlägt einwärts von diesen 
Linien und sehr nahe denselben sofort den Stempel ein. 
3) Jetzt schneidet man die Elle am oberen Theilstriche gerade ab, stemmt 
dieselbe mit ihrem Ende dicht an die obere, zu dem Zwecke etwas tiefer 
gehende, Nase der Normal-Elle an und spannt sie mit dieser letzteren so in 
die genannten Holzklötzchen ein, daß die Flächen beider Ellen in eine zusam- 
menfallen. 
4) Nun erst reißt man mit einem geeigneten Instrument den Anfang der 
Elle an der unteren Nase bleibend ein, wie auch die noch fehlenden Abthei- 
lungen mit Hülfe des stählernen Anschlag-Lineals.
	        
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