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der harten Rückenmarkshaut ist zu beschreiben. Letztere ist vorsichtig der ganzen
Länge nach mit der Schere zu trennen, wodurch die dorsale Hälfte ihrer
Innenfläche, der Spinnwebenhaut, der weichen Rückenmarkshaut,
endlich des Rückenmarks in natürlicher Lage zur Ansicht gebracht wird.
Die Beschaffenheit dieser Theile ist zu beschreiben, dabei auf das Vorhanden-
sein von Trübungen und Verkalkungen der Spinnwebenhaut, Füllung der
Gefäße, Menge und Beschaffenheit der Flüssigkeit in den Maschen der weichen
Rückenmarkshaut, Festigkeit des Rückenmarks zu achten. # v
Durch Trennung der Nervenwurzeln möglichst nahe den Zwischenwirbel-
öffnungen und des die ventrale Fläche der harten Rückenmarkshaut mit dem
hinteren Längsband der Wirbelkörper verbindenden Gewebes wird das Räcken-
mark mit der harten Umhüllungshaut aus dem Wirbelkanal entfernt, wobei
nur letztere anzufassen, jede Quetschung des Rückenmarks zu vermeiden ist.
Durch Spaltung der ventralen Hälfte der harten Rückenmarkshaut wird
deren Innenfläche, die ventrale Hälfte der Spinnwebenhaut, der weichen
Rückenmarkshaut und des Rückenmarks freigelegt. Die Beschaffenheit dieser
Theile, sowie der vorderen und hinteren Nervenwurzeln ist anzugeben.
Form, Füllungsgrad der Gefäße und Festigkeit des Rückenmarks sind zu
beschreiben, sein Verhalten auf den einzelnen Querschnitten zu prüfen, wobei
auf Verwölbung oder Einsinken der Schnittflächen, Färbung und Festigkeit der
einzelnen Faserzüge, Färbung der grauen Substanz, Weite des Centralkanals
besonders zu achten ist.
Die Beschaffenheit veränderter Stellen soll beschrieben, ihre Lage und
Ausdehnung durch Beziehung auf die Nervenwurzeln genau angegeben, nöthigen
Falles durch Eintragung in ein Schema deutlich gemacht werden.
In allen Fällen, in welchen dies geboten erscheint, soll die mikroskopische
Untersuchung veränderter Stellen am frischen oder am zweckmäßig gehärteten
Rückenmark stattfinden.
Veränderungen der Wirbelkörper und der Zwischenwirbelscheiben sind
durch Ablösung des hinteren Längsbandes und der Beinhaut zur Ansicht zu
bringen.
C. Brusthöhle.
§J24. Hals, Brust und Bauchhöhle sind in der Regel durch einen den
Nabel auf der linken Seite umgehenden Längsschnitt zu öffnen, das Brustbein,
die Rippenknorpel und Rippenenden, sowie die Halsmuskeln durch Abtrennung