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Schnitte die Untersuchung der einzelnen Hirnteile, namentlich der Großhirn-
hemisphären, der großen Ganglien (Seh= und Streifenhügel nebst Linsenkern),
der Vierhügel, des Kleinhirns, der Brücke und des verlängerten Markes vor-
genommen, wobei namentlich die Farbe, die Füllung der Gefäße, die Konsistenz
und die Struktur festzustellen sind.
Die Ausdehnung und der Inhalt der einzelnen Hirnhöhlen, sowie die
Beschaffenheit und Gefäßfüllung der oberen Gefäßplatte sowie der verschiedenen
Adergeflechte sind bei den einzelnen Abschnitten besonders ins Auge zu fassen,
auch das Vorhandensein etwaiger Blutgerinnsel außerhalb der Gefäße zu
ermitteln.
Den Schluß macht die Untersuchung der harten Hirnhaut des Schädel-
grundes, die Eröffnung und Untersuchung der queren, und falls ein Grund
dazu vorliegt, der übrigen Blutleiter und ihres Inhalts und endlich nach
Entfernung der harten Hirnhaut die Untersuchung der Knochen des Grundes
und der Seitenteile des Schädels.
§ 15.
Gesicht, Ohrspeicheldrüse, Gehörgang, Nasen-Rachenhöhle und Augen.
Wo es nötig wird, die Offnung der inneren Teile des Gesichtes, die
Untersuchung der Ohrspeicheldrüse, des Gehörorgans und der Nasen-Rachenhbhle
vorzunehmen, ist in der Regel der über den Kopf geführte Schnitt jederseits
hinter dem Ohre in einem nach hinten gewölbten Bogen bis zum oberen
Rande des Brustbeins zu verlängern und von hier aus die Hant nach vorne
und oben hin abzupräparieren. Der spätere Eröffnungsschnitt für Brust= und
Bauchhöhle (§ 17) beginnt dann nicht am Kinn, sondern an der Vereinigungs-
stelle beider Halsschnitte am oberen Rande des Brustbeins.
Die Untersuchung des inneren Ohres, insbesondere der Paukenhbhle
geschieht am einfachsten, indem man mit einigen Meißelschlägen die seitliche
Hälfte der Kuppe des Felsenbeines entfernt; man kann aber auch das ganze
Felsenbein mit einem Teil der Schläfenschuppe heraussägen und die Pauken-
höhle durch einen von dem hinteren Rande des äußeren nach dem vorderen
(inneren) Rande des inneren Gehörganges gerichteten senkrechten Sägeschnitt
eröffnen.
Die Nasenhöhle mit ihren Nebenhöhlen kann am einfachsten der Unter-
suchung zugängig gemacht werden, indem man die knöcherne Schädelgrundfläche