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Nunmehr kann man entweder das Herz herausschneiden und weiter unter—
suchen, darauf die Lungen und endlich die Halsorgane nebst Speiseröhre und
Brustschlagader vornehmen, oder man beginnt in der später anzugebenden Weise
mit der Untersuchung der Halsorgane, nimmt dann diese im Zusammenhange
mit sämtlichen Brustorganen heraus und trennt nun erst je nach Bedürfnis die
einzelnen Organe ab, um sie weiter zu untersuchen, oder man nimmt die weitere
Untersuchung vor, ohne den Zusammenhang der Teile aufzuheben.
Hat man das Herz abgetrennt, so kann man die Schlußfähigkeit der
Schlagaderklappen durch Aufgießen von Wasser prüfen, doch muß man dabei
sehr vorsichtig zu Werke gehen, um nicht Täuschungen zu unterliegen. In
jedem Falle müssen die Schlagadermündungen aufgeschnitten und der Zustand
ihrer Klappen ebenso wie derjenige der Vorhofkammerklappen geprüft werden.
Es folgt die Feststellung der Beschaffenheit des Herzfleisches nach Größe (Dicke),
Farbe und Aussehen; entsteht dabei die Vermutung, daß Veränderungen des
Muskelgewebes, z. B. Fettentartung desselben, in größerer Ausdehnung vor—
handen seien, so ist jedesmal eine mikroskopische Untersuchung zu veranstalten.
Besondere Aufmerksamkeit ist den Kranzgefäßen zu schenken, welche zu
eröffnen und in bezug auf Lichtung und Wandbeschaffenheit zu untersuchen sind.
An die Untersuchung des Herzens schließt sich die der größeren Gefäße,
mit einziger Ausnahme der absteigenden Aorta, welche erst nach den Lungen zu
prüfen ist.
Bei plötzlichen Todesfällen empfiehlt es sich, vor der Herausnahme des
Herzens die Lungenschlagader von der rechten Kammer aus zu eröffnen, um
auf etwaige Verstopfungen derselben (durch Embolie) zu fahnden.
Die genauere Untersuchung der Lungen setzt ihre Herausnahme aus der
Brusthöhle voraus. Dabei ist jedoch mit großer Vorsicht zu verfahren und
jede Zerreißung oder Zerdrückung des Gewebes zu vermeiden. Sind aus—
gedehntere, namentlich ältere Verwachsungen vorhanden, so sind dieselben nicht
zu trennen, sondern es ist an dieser Stelle das Rippenbrustfell mit zu ent—
fernen. Nachdem die Lungen herausgenommen sind, wird noch einmal sorgsam
ihre Oberfläche betrachtet, um namentlich frischere Veränderungen, z. B. die
Anfänge entzündlicher Ausschwitzung, nicht zu übersehen. Sodann werden Luft—
gehalt, Farbe und Konsistenz der einzelnen Lungenabschnitte angegeben, endlich
große glatte Einschnitte gemacht und die Beschaffenheit der Schnittflächen, der
Luft-, Blut- und Flüssigkeitsgehalt, der etwaige feste Inhalt der Lungenbläschen,