Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen auf das Jahr 1911. (95)

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Influenza: s. Tuberkulose. 
Malaria: Bei Beginn des Fiebers Ausstreichen eines Bluttropfens auf 
dem Objektträger mit der Kante des anderen Objektträgers in dem Gefäß IV. Der 
zweite Objektträger wird in gleicher Weise beschickt. 
Meningitis: Im Beginn möglichst 10 cem Blut oder Lumbalflüssigkeit in 
Gefäß II. Nicht selten gelingt es, die Erreger der epidemischen Genickstarre aus 
dem Nasenrachenraum zu züchten; darum Einsendung von Nasenrachensekret. Zu 
dem Zwecke wird der Tupferträger des Gefäßes II auf etwa 1,5—2)0,0 cm fast 
rechtwinklig umgebogen, und der Schleim von der hinteren oberen Rachenwand 
oberhalb des weichen Gaumens entnommen. Material, das sich nicht be- 
reits 4—5 Stunden nach der Eutnahme in der Hand des Unter- 
suchers befindet, ist zur bakteriologischen Diagnose nicht ver- 
wendbar. Daher sind solche Proben mit der Aufschrift: „durch 
Eilboten, Bote bezahlt“ abzusenden. 
Nach Umständen, namentlich beim Auftreten mehrerer Fälle, ist die Entsen- 
dung eines Mitgliedes des Instituts zur Entnahme des Materials an Ort und 
Stelle und die sofortige Aufbringung auf Menschenserumplatten sehr erwünscht. 
Es wird ersucht, sich in diesen Fällen mit dem Institut in Verbindung zu setzen. 
Paratyphus: s. Typhus. 
Pest: Bei dieser Krankheit bezw. bei Verdacht auf Pest wird nicht Material 
entsendet, sondern das Institut direkt angerufen, worauf ein Mitglied des Insti- 
tuts im Bedarfsfalle sofort an Ort und Stelle reist. 
Pneumonie: Einsendung von Sputum im Gefäß 1 (s. Tuberkulose); auf 
der Höhe des Fiebers auch eventuell bis 10 cem Blut im Gefäß II. 
Puerperalfieber: s. Sepfis. 
Ruhr: s. Typhus, doch ist Blutkultur ausgeschlossen. Bei Verdacht auf 
Amoebenruhr ist stets Eilsendung anzuwenden. Auch bei der bakteriellen Ruhr ist 
die Kultur nur innerhalb 12 Stunden möglich. Daher empfiehlt sichs, stets 
frischestes Material rasch einzusenden und die Sendung durch 
bezahlten Eilboten bestellen zu lassen. 
Sepsis, Puerperalfieber, Wundinfektion ufw., kurz bazilläre 
Blutkrankheiten: Nach einem Schüttelfrost, bei hohem Fieber oder sonst, wenn 
möglich, abends Entnahme von Blut in Gefäß II, wenn möglich bis zu 10 com.
	        
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